24. Kapitel

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Sherlock erwiderte Johns Blick ohne dessen Frage zu beantworten. Mehrere Gefühle veranstalteten ein Chaos in seinem Kopf - Liebe, Angst, Hoffnung, Unsicherheit.

Aber dann nickte er langsam. "Ja", sagte er leise. Und John fing an zu lächeln.

Unsicher stand Sherlock bei der Tür und lächelte zurück. John biss sich auf die Lippe und schüttelte leicht den Kopf.

"Du solltest dich ausruhen", sagte Sherlock und griff erneut nach der Klinke, obwohl er eigentlich nicht gehen wollte.

"Du auch", sagte John. "Aber bevor du gehst, komm noch mal her."

Fragend sah Sherlock ihn an, doch John lächelte nur und klopfte auf die weiße Decke. Zögerlich ging Sherlock zum Bett und setzte sich an den Rand.

"Was ist?"

"Wir...wir sollten darüber reden, findest du nicht?", fragte John unsicher. Er sah ihn immer noch an, aber Sherlock hatte den Eindruck, dass es ihn viel Kraft kostete, den Blickkontakt zu halten. Sherlock erging es ähnlich. Am liebsten hätte er den Blick gesenkt, auch wenn er ewig in Johns blaue Augen hätte schauen können.

"Ja, vielleicht sollten wir das", murmelte Sherlock. "Aber ich bin nicht gut darin."

"Worin?", fragte John und beugte sich leicht nach vorne.

"Gefühle", wisperte Sherlock. Auf einmal übernahm die Angst die Oberhand. Er hatte John seine Liebe gestanden, hatte ihm gesagt, dass er ihn liebte und dass er das auch ernst meinte. Was waren die Konsequenzen?

"Es tut mir leid", sagte John und griff vorsichtig nach Sherlocks Hand. "Vielleicht sollte ich damit anfangen."

Verwirrt sah Sherlock ihn an. Seine Hand kribbelte dort, wo John ihn berührte. "Was tut dir leid?"

"Meine Entscheidung damals. Ich meine, ich wurde angeschossen, bereits zweimal jetzt, also hab ich meine Strafe vielleicht schon bekommen. Aber ich habe mich nie bei dir entschuldigen können, dafür, dass ich dich verlassen habe." Traurig sah John ihn an. Aber Sherlock schüttelte den Kopf.

"Du brauchst dich nicht...", fing er an, doch John legte ihm einen Finger auf die Lippen.

"Doch, brauche ich. Es tut mir leid. Ich hätte dich nie verlassen dürfen. Wenn ich könnte, würde ich es rückgängig machen. Kann ich aber nicht. Also kann ich mich nur entschuldigen und versuchen, es irgendwie wieder gutzumachen."

Er berührte Sherlock leicht an der Wange und strich ihm ein paar seiner dunklen Locken aus dem Gesicht.

"Ich denke, dass ich deine Entschuldigung annehme", entschied Sherlock und lächelte. "Immerhin ist es meine Schuld, dass du ein zweites Mal angeschossen wurdest."

"Lass uns nicht mehr von Schuld reden", sagte John leise und lehnte sich nach vorne. Er küsste Sherlock leicht auf die Lippen, der ihn erstaunt ansah.

"Genauso hast du auch geguckt, als ich dich das allererste Mal geküsst habe", sagte John und musste schmunzeln. Sherlock konnte nicht anders als zu lächeln, aber er spürte wie sich seine Wangen rot färbten.

Er schüttelte den Kopf. "Du hast dich wirklich kaum verändert."

"Du sagst das, als ob das etwas Gutes wäre", stellte John fest. Sherlock nickte.

"Ich finde, dass es sehr gut ist." Er küsste John, länger diesmal, und John küsste ihn zurück.

"Es tut mir wirklich leid", sagte John erneut, aber diesmal legte Sherlock ihm einen Finger auf die Lippen.

"Lass das. Bitte." Bevor John protestieren konnte, küsste Sherlock ihn erneut.

"Ich hab dich vermisst", flüsterte John und lehnte seine Stirn gegen Sherlocks. "Ich hab oft an dich gedacht. Und daran, dass ich einen Fehler gemacht habe."

It's Always You - Teen!lock & Johnlock (German)Donde viven las historias. Descúbrelo ahora