1. Kapitel

1K 81 13
                                    

Die Baskerville High war eine der besten Schulen Englands und nahm somit auch nur begabte Schüler auf. Das einzige "Problem" war, dass sie ziemlich weit von London und jeglicher anderen Großstadt entfernt war. Es gab ein kleines Dorf in der Nähe, aber das war auch schon alles.

Für die Eltern schien das natürlich ideal zum Lernen, immerhin gab es keine großartigen Ablenkungen. Manche der Schüler waren darüber frustriert, die meisten gingen jedoch trotzdem dorthin. Denn Baskerville High ermöglichte ihnen, dass sie später gute Universitäten besuchen konnten.

Am 24. August war der erste Schultag nach den Sommerferien. In die unteren Stufen kamen wie immer relativ viele neue Schüler. Die Ausnahme bildete dieses Jahr die Oberstufe, da zwei Schüler neu in die letzte Klasse kamen. Das war ungewöhnlich, aber beide Schüler hatten sehr gute Noten und deswegen hatte die Schulleitung es erlaubt.

Bei der Baskerville High handelte es sich um ein Internat und es gab ein großes Hauptgebäude, das die verschiedenen Klassenräume, eine Aula und einen Saal, in dem gegessen wurde, beinhaltete. Über das Gelände waren zudem mehrere kleinere Gebäude verteilt, in dem sich die Zimmer der unterschiedlichen Stufen befanden, sowie ein Sportplatz und eine Sporthalle.

Die Zimmer waren jeweils Doppelzimmer und in dem Gebäude der Oberstufe war nur noch ein Zimmer frei, weswegen die beiden neuen Schüler sich ein Zimmer teilen sollten.

Weil es der erste Schultag war, konnten die Schüler ab 8 Uhr 15 im Internat ankommen und in ihre Zimmer gehen, um ihre Sachen wegzubringen. Um halb zehn sollte es eine Ansprache des Direktors geben und danach sollten erst einmal alle organisatorischen Dinge mit den Klassenlehrern geregelt werden. Ab Dienstag würde dann der offizielle Stundenplan in Kraft treten.

Um 8 Uhr 57 kam der erste der beiden neuen Schüler in Baskerville High an. Er stieg aus dem Auto, nahm seinen Koffer und seinen Rucksack und verabschiedete sich von seiner Schwester, die ihn gefahren hatte.

"Wir telefonieren heute Abend, John, dann kannst du mir alles von deinem ersten Tag erzählen", sagte sie und lächelte ihn an. Er nickte und erwiderte ihr Lächeln. Bevor sie vom Parkplatz fuhr, winkte er ihr ein letztes Mal zu.

Dann machte er sich auf den Weg zu seinem Zimmer. Zum Glück war alles gut ausgeschildert und schon bald befand er sich auf den Gängen des Oberstufengebäudes. Sein Zimmer war Nr. 221 und befand sich ungefähr in der Mitte eines Ganges.

Mit einem Seufzen öffnete er die Tür - wie schlimm konnte es schon werden? - und machte sich innerlich bereit den Jungen kennenzulernen, mit dem er sich das Zimmer teilen sollte. Doch zu seiner Überraschung war das Zimmer noch leer. Er hatte gedacht, dass er schon ziemlich spät wäre.

Er zuckte nur mit den Schultern und legte seinen Rucksack auf das rechte Bett. Er beanspruchte auch die rechte Seite des Schrankes für sich, bevor er seinen nun leeren Koffer unters Bett schob und sich richtig in dem Raum umsah.

Die Wände des Zimmers waren in einem hellen Weiß gestrichen und zwei identische Betten standen sich gegenüber. Unter dem Doppelfenster stand ein großer Schreibtisch mit zwei Stühlen davor.

John legte seinen Laptop auf den Schreibtisch und verstaute seine Zahnbürste und Zahnpasta im Badezimmer. Immerhin ein eigenes Bad, dachte er.

Er wartete bis viertel nach neun, aber der andere Schüler tauchte nicht auf. Also nahm er seinen Rucksack, in dem sich nur ein Block und sein Mäppchen befanden, und machte sich auf den Weg in die Aula.

Viele der anderen Schüler waren auch schon unterwegs und er schloss sich ihnen an. Einige nickten oder lächelten ihm zu, aber er war doch froh, dass ihn niemand ansprach.

Er stellte sich ein wenig abseits von den anderen Schülern hin und hörte dem Direktor, Mr Winterkorn, zu, der die neuen Schüler begrüßte und die allgemeinen Regeln der Schule auflistete. Alles in allem war es eine kurze Rede und danach sollten sie in ihre Klassenzimmer gehen.

Er folgte einfach seinem Klassenlehrer, den er bereits beim Vorstellungsgespräch vor den Sommerferien kennengelernt hatte, und setzte sich in die letzte Reihe.

Gerade als der (angeblich) letzte Schüler die Tür hinter sich zumachen wollte, kam noch jemand. Es war ein großer Junge, mit dunklen, lockigen Haaren.

"Ah, Mr Holmes", sagte Mr Green. "Kommen Sie nur rein, Sie sind gerade noch pünktlich. Ähm, da hinten ist noch ein Platz frei, neben Mr Watson." Damit zeigte er auf den leeren Platz neben John, der sich schon gefreut hatte, einen Doppeltisch für sich alleine zu haben.

Er zog seine Sachen mehr zu sich hin, um dem anderen Jungen Platz zu machen, der sich neben ihn auf den Stuhl fallen ließ.

Mr Green schrieb den Stundenplan an die Tafel und John notierte diesen in seinem Block. Er warf einen Blick auf den Jungen neben sich, der sich scheinbar nicht die Mühe machte, den Stundenplan abzuschreiben.

John öffnete schon den Mund, um etwas zu sagen, als sich ihre Blicke trafen. Schnell schaute er wieder auf sein Blatt und konzentrierte sich dann nur noch auf Mr Green. Der Blick des Jungen hatte klar gesagt, dass er die Klappe halten sollte.

Mr Green erzählte ihnen, dass er bei ihnen Englisch und Geschichte unterrichten werde, und welche zusätzlichen Bücher sie für dieses Schuljahr noch benötigten. Außerdem hatten sie nach dieser Stunde den restlichen Tag frei; erst ab morgen würde es richtig losgehen.

Als die Klingel ertönte, war der dunkelhaarige Junge neben John einer der ersten, die draußen waren. Erstaunt sah er ihm nach. Erst jetzt bemerkte er, dass der andere anscheinend nicht einmal einen Stift dabei gehabt hatte.

John nahm seinen Rucksack und machte sich auf den Weg zurück zu seinem Zimmer. Unterwegs stellten sich ein paar von den anderen aus seiner Klasse vor und er fand, dass sie ganz in Ordnung waren.

Als er das Zimmer betrat, musste er feststellen, dass das andere Bett inzwischen belegt war. Es war der Junge, der gerade eben noch neben John gesessen hatte. Mit ihm sollte er sich ein Zimmer teilen?

Der Junge sah auf, als John reinkam und klappte das Buch in seiner Hand zu, ohne sich die Stelle zu markieren, wo er gewesen war.

"Ähm, hi", sagte John, ein wenig unsicher nach dem vernichtenden Blick, den der andere ihm vor einigen Minuten noch zugeworfen hatte.

"Hallo", antwortete dieser ihm und stand auf, um John die Hand zu geben.

Überrascht schüttelte John die ihm angebotene Hand. "Ich bin John. John Watson."

"Sherlock Holmes."

- - - - - - - - - - - - - - - - - - -

So, das ist das erste Kapitel. Ich weiß, es ist noch nicht wirklich spannend (eigentlich gar nicht), aber das wird schon. Versprochen!

Ich hatte das Gefühl, dass ich erst einmal alles erklären musste, was die Schule und so angeht.

Hoffe, dass es euch gefallen wird.

Bitte, voted und kommentiert, damit ich weiß, wie ihr die Geschichte findet und was noch verbesserungswürdig ist :)

~ KC

It's Always You - Teen!lock & Johnlock (German)Where stories live. Discover now