3| Iss'n Snickers

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-Claires Sicht-

„Warum geht es ihm denn schlecht?", verließen die besorgten Worte schneller meinen Mund, als ich denken konnte. Allein der Gedanke daran ließ es mir eiskalt den Rücken hinunterlaufen.

„Ach, mach dir keine Sorgen. Er hatte nur... Bauchschmerzen. Genau, er hatte Bauchschmerzen, ganz übel. Besser, du hältst dich von ihm fern, niemand weiß, wann sein Durchfall einsetzt", warnte mich Jason vor und wechselte dabei nervös von einem auf den anderen Fuß.

Ein Lachen entkam meiner Kehle. Hatte ich schon einmal gesagt, was für ein schlechter Lügner Jason war? Wenn nicht, dann sei es nun gesagt worden. „Okay, alles klar, und jetzt bitte die Wahrheit", lächelte ich geduldig und schaute ihn erwartungsvoll an.

Die Sorge war abgeebbt in Anbetracht der Tatsache, dass Jason darüber scherzen konnte. Wäre es ernst, so würde Jason es mir schon verraten.

Gespielt verletzt fasste er sich an die linke Brust: „Ich bitte dich, das war die Wahrheit!"

Gerade wollte ich zu einem Widerspruch ansetzen, da wurde ich selber unterbrochen von niemand Geringeres als Nick. „Claire!", rief dieser aufgeregt und jeder in einem Umkreis von zwanzig Metern schaute zuerst den Lärmverursacher seltsam an und dann mich.

Nichtsdestotrotz kniete ich mich grinsend hin und breitete meine Arme bedeutungsvoll aus. Schwungvoll warf sich der Kleine in meine Umarmung, weshalb ich plumpsend mein Gleichgewicht verlor. „Was ist los, Kleiner?", fragte ich Liz kleinen Bruder gespannt, nachdem er sich von mir entfernt hatte und wieder in Ordnung aussah.

„Bringst du mich heute zu Rosie? Lizzie hat nämlich keine Zeit und ich vermisse sie, sie ist krank. Aber sag ihr nicht, dass ich sie Rosie nenne, das mag sie nicht."

Mitfühlend legte ich meine Hand auf seinen kleinen Kopf und lächelte aufmunternd. „Nur, wenn du mir brav versprichst, keinen Blödsinn zu machen. Weißt du, wäre es nicht sogar besser, wenn sie zu dir kommt? Nath kommt heute nämlich und dann nimmt er Roselyn mit."

Begeistert stimmte er mir zu und sprang in meine Arme, während er erfreut „Danke" schrie. Lachend ließ ich mich von ihm umwerfen und umarmte ihn ebenfalls. „Kein Problem, kleiner Zwerg."

„Wie wär's, gehen wir jetzt nachhause?", setzte ich mich langsam auf und wendete mich an Jason, ehe ich bemerkte, dass dieser bereits verschwunden war. Dieser Mistkerl, er wusste ganz genau, dass ich nachhaken würde in Bezug auf Nathan.

„Bis später!", vernahm ich noch seine panische Stimme, doch dann folgte Ruhe. Einen verwirrenden Blick umherwerfend musste ich dann aber frustriert feststellen, dass ich ihn nicht mehr finden würde.

„Fährst du mich?", fragte er mich mit großen Augen und spielte dabei an meinen Haaren. Entschuldigend blickte ich ihn an und erzählte ihm, dass ich kein Auto besaß und mit Bus hier war.

„Trägst du mich dann?", fragte er nach wenigen Sekunden, in denen er mich still angeguckt hatte.

Zaghaft blickte ich ihm entgegen und lächelte schief. „Na gut, meinetwegen. Komm, steig' auf", forderte ich ihn auf und kniete mich hinunter.

Wenig später befanden wir uns auf dem Heimweg, welcher viel zu lange zu dauern schien. Nick wurde mir bereits nach fünf Minuten schwer auf den Armen und wir hatten noch eine ganze Weile vor uns.

Beschweren konnte ich mich jedoch nicht, weil ich schließlich zugestimmt hatte und er ganz zu schweigen davon nahezu auf meinem Rücken eingeschlafen zu sein schien.

Schwer atmend schloss ich die Haustür auf und ließ erst einmal die Rucksäcke von uns beiden auf den Boden fallen, ehe ich in das Wohnzimmer stolpern konnte. „Aidan? Mum?" Keine Antwort. Seufzend ließ ich den kleinen Jungen vorsichtig auf das Sofa ab und deckte ihn fürsorglich mit der daliegenden Decke zu.

Please, once againOnde as histórias ganham vida. Descobre agora