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"Weißt du, Liebling...Ich kenne Adam schon seitdem er ein Kind war. Ich war damals die Assistentin seines Vaters, bevor er dann später die Firma an Adam weiter gab und ich dann Sekretärin der Chefetage wurde."
Ihr etwas verträumter Blick ist in der Luft neben meinem Kopf gehalten, wärend sie sich einen Stuhl herzieht und sich hinsetzt.
"Als ich hier anfing zuarbeiten, war Adam gerade erst mal 7 Jahre alt, das ist jetzt schon 21 Jahre her. Sein Vater hatte ihn ab und zu mit in die Firma genommen, falls ein Kindermädchen mal abgesagt hatte. Auch ich habe mich öfters um ihn gekümmert, da sein Vater ihn nicht in Meetings oder wichtigen Gesprächen mitnehmen konnte. Adam war wirklich alles für ihn, das wichtigste in seinem Leben!"
Verwirrt runzel ich die Stirn und blicke Jakeline fragend an.
"Aber was war denn mit seiner Mutter? Konnte sie nicht auf ihn aufpassen?" Jakeline's Blick senkt sich und eine tiefe Trauer spiegelt sich in ihren Augen wieder.
"Eigentlich dürfte davon niemand erfahren...gar nichts darf ich eigentlich preisgeben. Wenn es raus kommt, dass ich dir das erzählt habe, sind wir beide in großen Schwierigkeiten..."
Ihr Blick ist etwas panisch und sie schaut mich bittend an. Auch ich ziehe mir ein Stuhl her und setzte mich ihr gegenüber.
"Ich verspreche, dass niemand was davon erfahren wird! Nun erzähl schon."
Neugierig beobachte ich, wie Jakeline ihren Blick senkt und tief Luft holt, bevor sie anfängt zu reden.
"Adam hatte es bereits als Kind schon sehr schwer. Seine Vergangenheit war sehr schwer für ihn, was einer der Gründe ist, weshalb er heute so zerstört ist..."
Es bilden sich leichte Tränen in Jakeline's Augen wärend sie dies erzählt.
"Seine Mutter war krank...psychisch krank. Sie hat sich ständig verfolgt gefühlt, hatte sogar immer Bodyguards die sie überallhin begleiteten. Doch nichts hatte ihr geholfen. Eines Tages kam sie ziemlich aufgewühlt und panisch in die Firma und stürmte in das Büro von Mr Connor. Das war damals das allererste mal, dass ich sie gesehen habe. Sie war mit ihren blonden Seidigen, langen Haaren und den Eisblauen Augen, die Adam von ihr vererbt bekam, Bildhübsch...sie war einfach wunderschön..." Jakeline rollt eine Träne die Wange runter und sie greift nach meiner linken Hand. Ich warte einen Moment, doch es kommt nichts mehr aus ihr raus, stattdessen blickt sie wieder in die Luft und scheint verträumt zu sein.
"Was ist dann passiert, Jakeline?"
Aus mir kommt ein leises Flüstern raus, was Jakeline leicht zusammen zucken lässt. Sie blickt mir in die Augen und scheint nach den richtigen Worten zu suchen.
"Es ist... Ach Katy, ich fühle mich so schlecht dabei, dieses große Geheimnis weiter zu erzählen. Ich hatte Adam und seinem Vater damals versprochen kein Wort mehr über das Thema zu verlieren, verstehst du? Ich kann es dir einfach nicht sagen, es tut mir Leid."
Ein wenig enttäuscht darüber, sinke ich meinen Blick auf meinen Schoß. Was kann das für ein großes Geheimnis sein? Was war damals bloß geschehen?
Verdammt, ich bin so Neugierig, dass ich mich am liebsten selbst klatschen könnte.
"Es wird die Zeit kommen, wo Adam es dir persönlich erzählen wird, da bin ich mir verdammt Sicher!" Sie streicht mir eine lose Strähne hinter mein Ohr und lächelt mich aufmunternt an.
"Nein, Jakeline. Diese Zeit wird niemals kommen, schließlich geht mich das nichts an und außerdem...ich bin bloß seine Assistentin, sonst nichts. Mit seinem Privatleben habe ich nichts zu tun und..."
"Eben nicht! Glaubst du etwa ich bin doof? Glaubst du etwa ich bemerke die Blicke nicht, mit denen ihr euch anstarrt? Ich bin zwar etwas älter, doch soetwas erkenne ich. Ein Blinder würde sogar die Anziehung zwischen euch spüren, Liebling. Du bemerkst das vielleicht nicht, doch Adam ist in deiner Gegenwart ganz anders als zu den anderen. Er zeigt oft seine kalte Seite, doch zu dir ist er nicht so wie er zu allen anderen ist. Ich habe diese Anziehung zwischen euch vor einiger Zeit bereits bemerkt, Katy. Auch du kannst nicht verleugnen, dass du nichts in seiner Gegenwart spürst, habe ich Recht?" Sie schaut mich mit einem warmen Lächeln an und streicht mir über die Wange.
Wenn sie bloß wüsste, wie ich mich in seiner Gegenwart fühle...
Das Kribbeln im ganzen Körper, die Gänsehaut auf meinen Armen, das warme Gefühl, dass sich in meiner Brust bildet wenn ich in seiner Nähe stehe, das Rasen meines Herzens...
Ach Verdammt...
"Dass Adam kalt und emotionslos ist hat schon seinen Grund, weißt du?
Er glaubt, dass sich alle von ihm entfernen und ihn in Ruhe lassen, wenn er so fies und Herzlos ist. Doch er bemerkt nicht, dass es ihn selbst zerstört und ihn fertig macht... Er will bloß verhindern, dass jemand an ihm rann kommt und sein Inneres sieht. Er will sich schützen, um..."
Die Tür wird mit einem plötzlichen Ruck aufgerissen und ein wütender Mr Connor stürmt ins Zimmer. Ich bemerke, wie Jakeline sich vor Panik anspannt und schnell aufsteht.
"Hier sind Sie also! Ich versuche schon die ganze Zeit Sie zu erreichen, rufe die ganze Zeit an und was machen Sie? Sie erlauben sich hier einen Kaffe-clutch und vergessen die Arbeit. Sag mal geht es Ihnen noch gut, verdammt? Und Sie Mrs Kenedy sollten auch lieber an die Arbeit, denn Sie haben bereits mehrere Anrufe verpasst."
Sein Blick glitt von Jakeline zu mir und mustert mich mit seinen bedrohlich wirkenden blauen Augen, während seine angespannte Haltung gefährlich wirkt. Seine Hände sind fest zu Fäusten geballt, sodass man die Adern an seinen Unterarmen erkennt. Meine Nackenhaare stellen sich auf und ich schiebe den Stuhl nervös zurück an seinem Platz.
"Adam, wir haben etwas wichtiges Besprochen und hatten die Zeit vergessen, Entschuldigung."

Mir fällt auf, dass Jakeline ihn beim Vornamen anspricht und ich frage mich ob das schon immer so war.
"Mrs Kenedy gehen Sie jetzt bitte zurück an die Arbeit."
Mr Connor schaut Jakeline mit einem leichten Lächeln an und macht ihr Platzt, um den Raum zuverlassen. Schon ist Jakeline draußen, dreht er sich wieder zu mir und das Lächeln wird gegen ein kalten Gesichtsausdruck eingetauscht.
"So, Ms Collins.."
Er kommt mit eleganten Schritten auf mich zu und lässt mich keinen Moment lang aus den Augen. Er wirkt bedrohlich, was mir eine Gänsehaut bereitet. Ich streiche meine leicht schwitzenden Hände an meinem Kleid ab und gehe ebenso einige Schritte nach hinten.
Was hat er vor?
Plötzlich spüre ich den Schrank an meinem Rücken und muss schlucken.
Er kommt immer Näher, bis er dann direkt vor mir steht und seine rechte Hand neben meinem Kopf abstützt. Er kommt mit seinem Gesicht Näher, sodass ich seinen Atem an meinen Lippen spüren kann. Mir wird immer wärmer und mein Atem immer unregelmäßiger.
Oh gott, was macht der da?
"Ms Collins.."
Sein Flüstern verursacht ein leichtes Kribbeln in meinem Bauch und ich schaue ihm auffordernd in die Augen. Er ist mir viel zu Nah!
"Sagen Sie mir...Was haben Sie mit Mrs Kenedy besprochen?"
Ich weite vor Angst leicht meine Augen und versuche so schnell wie möglich einen normalen Gesichtsausdruck zubekommen.
Weiß er etwa, über was wir geredet haben? Ich spüre wie meine Hände leicht anfangen vor Panik zu zittern und sich in meinem Bauch ein komisches Gefühl breit macht...Das Gefühl von Angst!
"Nicht so schüchtern, Ms Collins.."
Er Schmunzelt leicht und bringt seine perfekten Zähne zum Vorschein.
"Sagen Sie einfach über was Sie gesprochen haben. Wieso haben Sie beide so Panisch reagiert als ich den Raum betrat, hm?"
"Wir..." in meinem Kopf rattert es förmlich. Ich muss mir schnell etwas sinnvolles einfallen lassen, sonst bin ich Verloren. Über was könnten Jakeline und ich geredet haben?
"Ehm...Wir haben über die nächste Woche gesprochen. Wir haben die Termine und die Meetings besprochen, schließlich wird Mrs Kenedy sich, während Ihrer Abwesenheit ja um mich kümmern."
Das Bedrohliche an ihm wird plötzlich gegen Verwirrung eingetauscht und er tritt einen Schritt zurück, mit ihm auch die ganze Wärme in mir.
"Und wieso haben Sie das nicht in ihrem Büro besprochen?" Er mustert mich mit einer erhobenen Augenbraue kritisch.
"Ehm.. Das Gespräch kam so plötzlich, ich wollte mir einen Kaffee holen und..."
"Ach vergessen Sie es einfach. Nächstes mal, wenn Sie das Büro verlassen, nehmen Sie Ihr Telefon mit um Erreichbar zusein, Verstanden?"
Ich nicke hastig und streiche mein Kleid glatt. Ich schaue wieder hoch und treffe Mr Connor's Blick. Ich bewundere immer wieder aufs Neuste seine wunderschönen blauen Augen, mit den grünen kleinen Kristallen. Doch die Kälte in ihnen zerstört wiederrum alles. Ich denke an Jakeline's Worte und runzel die Stirn. Er will sich zurück ziehen und niemanden an sich ran lassen, damit niemand sieht, wie kaputt er von Innen ist. Deswegen ist er zu jedem so kalt, herzlos und emotionslos. Er hofft, dass man sich dadurch von ihm fernhält und man ihn hasst, damit niemand sein Inneres sehen kann. Wie gern würde ich alles über ihn erfahren, ihm zur Seite stehen einfach für ihn da sein..
Das Schnippseln vor meinem Gesicht lässt mich zusammen zucken und wieder in die Realität zurück bringen.
"Woran denken Sie, Ms Collins?"
Mr Connor steht vor mir und beobachtet mich belustigt.
"Ehm... Nichts besonderes."
"Naja Sie haben mich währenddessen nämlich mit offenem Mund und großen Augen angestarrt... Da denke ich natürlich, dass Sie an mich gedacht haben."
Ein arrogantes Grinsen erscheint in seinem Gesicht, während ich versuche mein rotes Gesicht mit meinen Haaren zubedecken.
Oh Gott, wie peinlich...
"Entschuldigung. Ich habe es nicht bemerkt.." Mein Gesicht glüht in der zwischen Zeit bereits, was ihn zum schmunzeln bringt. Er mustert mich für kurze Zeit mit einem leichten Lächeln, dreht sich um und verlässt auch schon den Raum.
"Und vergessen Sie nicht das Gespräch mit Mrs Caroline um 15 Uhr!" ruft er noch hinterher, bevor sich die Tür hinter ihm von alleine schließt.

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