#132 - Hindernislauf und andere Probleme

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„Können Sie alleine stehen?", fragte der Mann mich und ließ mich vorsichtig los, als ich abermals nickte, und trat respektvoll einen Schritt nach hinten, damit er nicht mehr so nah bei mir stand.

„Danke", wisperte ich aus tiefstem Herzen und sah ihn mit weit aufgerissenen Augen und erstarrten Gesichtszügen an. Das war alles, was ich jetzt herausbrachte.

„Nichts zu danken, Miss! Das war wirklich, wirklich knapp, Sie sollten besser auf die Straße schauen, nicht zum Empire State Building!"

„Ich weiß...", gab ich lahm zurück und strich mir ein paar wirre Haarsträhnen aus der Stirn.

„Ich habe es eilig, ich muss jetzt weiter", entschuldigte sich mein Retter, „haben Sie noch einen schönen Tag, Miss!"

Und dann war er auch schon verschwunden.

„Danke, den werde ich haben", murmelte ich und sah ihm hinterher, wie er in dem Straßengetümmel verschwand.

„Den werde ich haben", wiederholte ich und ein breites Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Ich drehte den Kopf wieder rüber zum ESB und sah nach oben.

Gut, ich komme, Harry.

Ich sah mich jetzt erst einmal um.

Aha, ungefähr zehn Meter neben mir befand sich eine Ampel.

Ja, wie wäre es, wenn wir die einfach benutzen, Sam?, dachte ich sarkastisch und verdrehte über mich selber die Augen.

Sofort sprang mein Blick wieder nach oben zum höchsten Teil des Empire State Buildings und ich musste wieder lächeln.

Er war dort und wartete.

Eine Wolke schob sich vor die Herbstsonne und ich konnte jetzt ungefähr ausmachen, wo sich die Besucherplattform befand.

Schnell ging ich hinüber zur Ampel und stellte mich in die drängelnde Menschenmenge, die ebenfalls ungeduldig wartete, um die Straße überqueren zu können.

Ich kramte in meiner Tasche, während ich wartete, bis die Ampel grün wurde, und holte meinen Geldbeutel heraus.

Scheiße.

Scheiße scheiße scheiße.

Ich hatte nur noch knapp drei Dollar.

Ungelogen. Drei. Dollar.

DREI VERDAMMTE DOLLAR.

Tja, damit wirst du nicht weit kommen, Samantha, dachte ich verbittert.

Ich hatte zwar noch um die hundertfünfzig Euro in meinem Geldbeutel und meine Geldkarte, aber das nützte mir in den USA herzlich wenig.

Geil.

Aber okay, sehen wir doch erstmal weiter, versuchte ich mich selber zu beruhigen, was natürlich überhaupt nicht klappte, weil ich wusste, dass ich jetzt so richtig in der Klemme saß.

Mein Blick sprang fahrig hin und her und mein Hirn versuchte verzweifelt, eine Lösung für mein Problem zu finden.

Nur gab es die natürlich nicht.

Shit shit shit!...

Als ich endlich die Straße (heil) überquert hatte – blieb ich wie angewurzelt stehen.

Nein.

Das konnte nicht wahr sein.

Ich atmete schnappend ein und mir kullerten beinahe meine Augen aus den Höhlen.

Das nächste Problem.

Das Geld hatte ich schon wieder vergessen.

Das würde ich jetzt eh nicht mehr brauchen.

Nein!

Neinneinneinnein!

Ich ging mit wackeligen Schritten auf das Schild zu, das sich links neben der Eingangsdoppeltür des Empire State Buildings befand.

Nein.

Bitte.

Ich muss aus diesem Alptraum aufwachen.

Nein nein nein!

Nein....

Ich legte meine zitternde Hand auf das Schild – es war kein Alptraum. Es war die Realität.

Die Realität, die mir mit der Faust in die Fresse schlug. Denn dort stand:

‚EMPIRE STATE BUILDING  –  HEUTE FÜR BESUCHER GESCHLOSSEN.'

„Ihr wollt mich doch verarschen!?", knurrte ich und mein Herz klopfte wie verrückt.

Ich ging ein paar Schritte nach hinten – rempelte dabei natürlich unzählige Leute an, die mich alle wüst beschimpften, aber das war mir herzlich egal – und betrachtete das Schild mit weit aufgerissenen Augen. Meine Knie fingen an zu zittern.

Nein, das konnte nicht wahr sein!

Ich hielt mich an der Laterne fest, die sich neben mir befand, und atmete flach ein und aus.

Okay, behalt die Kontrolle über deine Nerven, Sam!, rief ich mich selber zur Ordnung, aber das nützte herzlich wenig.

Ich ging mit lahmen Schritten auf den Eingang zu und schlurfte die Stufen nach oben.

Direkt vor der Glastür blieb ich stehen und starrte dumpf in den Eingangsbereich.

„Miss, kann ich Ihnen behilflich sein? Das Gebäude ist für Besucher heute geschlossen, bedaure", ertönte eine Stimme schräg hinter mir und ich drehte mich benommen um, um einen uniformierten, ziemlich finster aussehenden Mann zu entdecken, der rechts neben dem Eingang stand.

Ich blickte ihn nur schweigend an. Ich bekam kein Wort raus geschweige denn konnte einen klaren Gedanken fassen.

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