Teil 22

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"Scott?" Es war Abend und ich trat, mit einem Zweitschlüssel, vollbepackt mit meinem schweren Rucksack in das Haus meines besten Freundes. "Bist du hier?" Meine Rufe klangen ein wenig heiser.

Es war stockdunkel hier drin. So als wäre niemand Zuhause. Langsam ging ich ein paar Schritte weiter um mich umzusehen.
Hier unten schien keiner zu sein.

Ein unerträgliches knarren Ertönte, als ich auf die erste Stufe der Treppe trat. Ich kniff die Augen fest zusammen. Obwohl Scott mich hergebeten hatte, hatte ich trotzdem das Gefühl ich wäre heimlich hier.

"Was machst du hier?" Ich fiel beinahe rückwärts die Treppe runter, als Derek sich mir oben angekommen plötzlich in den Weg stellte. Ich fing mich schnell wieder und tat so, als hätte ich mich nicht erschrocken. "Scott hat mich hergebeten." Antwortete ich etwas arrogant um ihn zu provozieren und stolzierte einfach an dem Wolf vorbei.

Ein ruckartiger Griff ließ mich allerdings sofort anhalten. Mit Leichtigkeit hatte Derek mich zurück gerissen und schmerzhaft gegen die Wand gestoßen. Ich bemühte mich, nicht laut los zu brüllen vor Schreck. Mein Puls war mal wieder von einer Sekunde auf die nächste  in die Höhe geschnellt.

Es war zwar ebenfalls dunkel hier oben, aber dennoch konnte ich perfekt in Derek's Augen sehen, als er mich nun fest gegen die Wand presste und sich kaum beherschen konnte vor Wut.

"Das hier ist kein Spiel Stiles. Du solltest verschwinden." Er hatte seine Zähne fest zusammen gebissen, während er dies zischte. Mein Blick wanderte von seinen Augen zu seinen Lippen und wieder zurück. Unglaublich, gestern noch war er ein komplett anderer Mensch gewesen. Jetzt war er wieder das typische Arschloch, was ich kannte.

"Muss ich mir jetzt von dir Befehle erteilen lassen?" Fragte ich schmerzerfüllt. Ich konnte nicht glauben, wie sehr ich mich in ihm getäuscht hatte. In diesem Augenblick war ich heilfroh, dass mein Dad uns gestern unterbrochen hatte. An so jemandem wollte ich meine lächerliche Jungfräulichkeit ganz sicher nicht verlieren.

Derek ließ mich endlich los, sodass ich wieder klar atmen konnte. "Du weißt nicht auf was du dich einlässt Stiles." Derek Flüsterte, womöglich damit Scott uns nicht hörte. Wo war er eigentlich?

"Ich kann gut auf mich selbst aufpassen." Gott ich fühlte mich wie in einer kindischen Diskussion mit meinem Dad.

"Stiles du verstehst nicht"" Wo ist Scott?" Unterbrach ich ihn kühl. Ich hatte keine Lust mehr auf sein Gerede, Derek konnte mich mal. Im selben Moment kam mein bester Freund aus seinem Zimmer. "Ich bin hier Stiles. " Ich sah erschrocken zu ihm. Er stand nun vor uns, in voller Wolfsgestalt. Seine Stimme klang verändert, genau wie in der Nacht, als er plötzlich in meinem Zimmer aufgetaucht war. Ich wechselte einen kurzen Blick mit Derek, dessen Blick bloß so viel aussagte wie "Ich hab's dir doch gesagt Stiles." Ich sah wieder zu Scott und räusperte mich, da es ziemlich Still zwischen uns geworden war. Egal wie schwer diese Nacht werden würde, ich würde es durchstehen. Allein nur, um es Derek zu beweisen.

"Hey Kumpel." Ich ging einen Schritt auf ihn zu, beschloss dann aber doch, ihm nicht zu nahe zu treten. Immerhin war er unberechenbar. Ich ignorierte, dass Derek mich genau im Auge hatte und schwang meinen Rucksack von meiner Schulter auf den Boden.

"Ich hab einiges mitgebracht.." Murmelte ich, während ich mich auf den Boden hockte und den Reißverschluss öffnete.

Derek verdrehte tief durchatmend seine Augen, als ich begann etliche Eisenketten auszupacken. Doch ich ignorierte es. Immerhin hatte ich einen Plan und er schien nicht gerade so, als hätte er einen.

Scott starrte auf den Haufen Ketten, der jetzt auf dem Boden lag. "Es ist nur zur Sicherheit Scott.." Redete ich leise zu ihm. Er nickte langsam. "Gut, lass es uns versuchen." Ich lächelte schwach, richtete mich wieder auf und hob alles wieder vom Boden auf, um es in Scott's Zimmer zu tragen. Vorher drehte ich mich noch kurz zu Derek um, um ihm ein breites Grinsen zuzuwerfen. 1:0 für mich, Mistkerl.

Derek war der letzte, der den Raum betrat. Er sah schweigend zu, wie Scott sich hin kniete und die Ketten, welche ich wieder abgelegt hatte, durch seine Hände gleiten ließ. Ich sah ihm seelenruhig dabei zu. Er war immerhin derjenige, der mit diesen Ketten gefesselt werden sollte, also sollte er auch alle Zeit bekommen, um sich mit ihnen anzufreunden.

Ich stellte mich zu Derek, der noch halb in der Tür stand und verschränkte lächelnd meine Arme vor der Brust." Auf so eine Idee bist du wohl nicht gekommen, nehme ich an?" Ich Flüsterte, sodass nur er mich hören konnte. Ich erhielt keine Antwort, was mich nur zu dem Entschluss brachte, dass ich Recht hatte. Mein Lächeln verstärkte sich. Ich könnte den ganzen Tag so weiter machen.

"Und du meinst die können mich aufhalten?" Scott sah zweifelnd zu mir auf. "Da bin ich mir sicher." Gab ich ihm gelassen als Antwort, worauf ich wieder Dereks Blick auf mir spürte. Wir tauschten einen kurzen Blick aus, der mich dann doch wieder unsicherer werden ließ. Derek schien keineswegs beeindruckt von den Ketten zu sein.

Bevor Derek mich aber noch mehr an meiner Idee zweifeln ließ, handelte ich einfach. 

"Legen wir los?" Scott sah noch einmal nachdenklich in die Leere, bevor er nickte. "Mach schon."

Ich tat sofort was er verlangte, immerhin glühten seine Augen schon wieder gefährlich auf. Derek sah erst kurz dabei zu, entschied sich dann aber doch, mir zu helfen. Gemeinsam drückten wir Scott sachte zu Boden, sodass er mit dem Rücken an seiner Heizung lehnte und Derek begann die erste Kette um ihn zu legen. Es dauerte nicht lange, bis Scott nun mit sämtlichen Ketten an die Heizung gebunden war und Derek und Ich uns ein paar Schritte entfernt hatten, um unser Werk zu betrachten." Das wird doch halten oder?" Ich sah unsicher zu Derek, welcher noch damit beschäftigt war, Scott zu mustern. Er zuckte kurz mit den Schultern. "Hoffen wir's." Mit diesen Worten richtete er sich um und verließ das Zimmer. Ich starrte ihm mit offenem Munde hinterher. Hoffen wir's? Wow, das klingt ja ziemlich beruhigend!

Ich sah wieder zu Scott, der versuchte sich einfach entspannt an die Heizung zu lehnen. "Verschwinde Stiles. Ich will dich nicht schon wieder verletzten." Ein flehen lag in seiner Stimme. Richtig, beim letzten mal hatte er mich ziemlich scheiße behandelt, als wir alleine waren.

"Ich bin direkt vor deinem Zimmer, verstanden?" Scott nickte krampfhaft, was mir ein besseres Gefühl gab, ihn einfach alleine hier drin zu lassen.

Ein letztes Mal wandte ich mich zu ihm um, bevor ich die Tür hinter mir schloss und mich seufzend vor ihr auf den Boden sinken ließ. Jetzt würde das ganze Drama erst anfangen.

In love with Derek Hale? #boyxboy Where stories live. Discover now