Teil 20

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"Stiles?" Derek ließ ruckartig von meinen Lippen ab. Es klopfte lautstark an meine Zimmertür. Ich verdrehte fassungslos meine Augen. Wieso? Wieso ausgerechnet jetzt? Derek sah mich erschrocken an. Wir regten uns beide nicht, in der Hoffnung mein Dad würde einfach von meiner Tür ablassen und gehen, Fehlanzeige.

"Mach einfach weiter.." Flehte ich leise, als mein Dad erneut gegen die Tür hämmerte und rief:"Mach die verdammte Tür auf Junge."

Derek ging vorerst auf meine Bitte ein und begann wieder sachte an meinen Hals zu saugen. Ich atmete immer lauter und krallte meine Finger wieder fest in Derek's Rücken, bis er abrupt stoppte, weil das Klopfen schon wieder ertönte.
" Stiles, du solltest aufmachen." Enttäuschung lag in seiner Stimme. Kein Wunder, immerhin war diese Unterbrechung alles andere als passend. Er richtete sich langsam auf und suchte nach seinem Shirt, welches irgendwo am Boden liegen musste. Ich lag noch immer in meinem Kissen und sah sehnsüchtig zu ihm herauf, da ich um himmelswillen nicht an dieser Stelle aufhören wollte. " Derek.." Begann ich auf ihn einzureden, bis mein Dad zum wiederholten male meinen Namen rief. Ich seufzte, tiefer denje. Jegliche Gefühle und Emotionen, die ich eben noch verspürt hatte, waren verschwunden. Alles was ich nun noch fühlte, war die Wut auf meinen Dad, da er mir dieses großartige Ereignis vermasselt hatte. Ich richtete mich nun ebenfalls auf.

Derek hatte sich sein Shirt schon wieder über den Kopf gezogen und stand bereit am Fenster, um hindurch nach draußen zu klettern. Er sah mich ein letztes Mal an. Sein Anblick verursachte ein schmerzendes Stechen in meiner Brust. Wie gerne würde ich jetzt einfach dort weiter machen, wo wir aufgehört hatten.

Ohne ein Wort zu sagen schob er mein Fenster nach oben und kletterte hindurch. Wenige Sekunden später konnte ich hören, wie er unten am Boden aufkam. Ein Gefühl der leere kehrte in mich. Der Wolf würde mich nach diesem Ereignis wahrscheinlich nie wieder ansehen.

Niedergeschlagen ging ich zum Fenster und starrte raus ins Freie.  Er war natürlich schon längst verschwunden.

Mit hängendem Kopf schloss ich das Fenster, um danach zur Tür zu schlurfen.

"Bitte, sag mir das es wichtig ist." Mein Dad sah mich mit einem undefinierbarem Blick an." Wieso zur Hölle hat das so lange gedauert Stiles?" Er klang ziemlich wütend, was mich wenig interessierte. Ich hätte momentan den besten Grund um wütend auf ihn zu sein.

"Ich hab geschlafen Dad." Gab ich gelassen wieder, was meiner Meinung nach ziemlich überzeugend klang.

"Seit wann schließt du dich dafür ein?" Er zog seine Augenbrauen dicht zusammen. Na klar doch, ich hatte seine Cop-Fähigkeiten schon völlig vergessen.

"Vielleicht wollte ich einfach mal in Ruhe für mich alleine sein." Funkelte ich ihn an. Es schien ihn sichtlich zu treffen, weshalb ich es gleich wieder bereute. Es war ja nicht so, als würde er mich ständig nerven.  Immerhin war er eigentlich kaum Zuhause. Mein Dad schwieg.

"Was ist denn so wichtig?" Fragte ich, um die Stille zwischen uns wieder zu brechen. Er seufzte, bevor er los legte. "Das Krankenhaus hat mir ein paar nette Videoaufnahmen der Überwachungskamera zukommen lassen."

Ich sah ihn desinteressiert an. "Und inwiefern hat das was mit mir zu tun?" Ich lehnte mich gegen den Türrahmen.

"Nun, sag du es mir Junge." Er kramte umständlich ein zusammengefaltetes Stück Papier aus seiner Hosentasche.

"Was machen du und.." Er faltete den Zettel auseinander und hielt in mir vor die Nase. " Mr Hale zusammen im Beacon-Hills-Hospital?" Mich traf es wie ein Schlag in die Magengrube, als ich auf das Foto starrte, welches mir mein Dad vor die Nase hielt. Es zeigte Derek und mich, wie wir gerade drauf und dran waren die Leichenhalle zu betreten. Ich schwieg. Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet.

"Ich warte auf eine Antwort." Mein Dad sah fordernd zu mir herab. Mein Gesicht glühte höllisch. Wie sollte ich ihm das bloß erklären?

"Ich habe keine Ahnung wann das gewesen sein soll." Ein dicker Kloß bildete sich in meinem Hals. "Junge, zwing' mich nicht wütend zu werden." Mein Dad kramte erneut etwas aus seiner Hosentasche. "Hier sind etwa zehn weitere Aufnahmen, auf denen ihr zu sehen seid." Er drückte sie mir in die Hand. Ich starrte zu Boden. Es gab nichts, was mich hier noch raus bringen konnte.

"Also nochmal Stiles. Was zür Hölle machst du mit Derek Hale im Krankenhaus?" Meine Augen wurden schon glasig von meinem glühend heißem  Gesicht. "Wir haben uns bloß etwas angesehen.." Nuschelte ich kleinlaut, während ich auf meine schwitzenden Hände herab sah. Mein Dad nahm mir die Fotos wieder aus der Hand.

"Etwas angesehen?" Er hielt eines der Bilder in die Höhe." In der Leichenhalle?" Ich sah mir das Bild gar nicht erst an, welches er mir zeigte. Ich wusste, es war Beweis genug.

"Wir haben uns die Leiche angesehen.." Sagte ich nun noch leiser. "Ihr habt was?" Mein Dad bemühte sich so ruhig wie möglich zu verhalten. "Wir sahen uns die Leiche an.. Die Leiche seiner Schwester." Mir war augenblicklich klar, dass Derek mich hier für umbringen würde.

Ich traute mich wieder vorsichtig zu meinem Dad aufzusehen, welcher mich nun völlig perplex anstarrte. "Was zur Hölle.. Stiles." Ich schluckte." Wieso habt ihr euch die verdammte Leiche angesehen?" Seine Stimme wurde ein wenig lauter. Verständlich. Sich eine Leiche anzusehen, war nicht wirklich etwas, was man einfach so tat.

"Der Mörder läuft immer noch frei da draußen rum.. Wir wollten bloß nachsehen, ob etwas übersehen wurde. Wir dachten vielleicht finden wir mehr Anhaltspunkte als.."" Als die Polizei?" Unterbrach mich mein Dad. Ich nickte zögernd. Er sah mich an, als hätte er sich lieber gewünscht ich hätte ihm nicht die Wahrheit erzählt. Wenn man diese Version überhaupt als Wahrheit gelten lassen kann. Immerhin war es nicht ganz der Grund gewesen, weshalb wir dort waren.

"Seit wann hast du überhaupt was mit diesem Mann zu tun Junge?" Lenkte mein Dad das Gesprächsthema um. Ich biss mir nachdenklich auf die Unterlippe. Ja, seit wann hatte ich eigentlich was mit Derek zu tun?

"Ich.. Scott und Ich haben ihn vor ein paar Wochen auf einer Party kennengelernt." Log ich schnell. Immerhin war es ja die halbe Wahrheit. Zumindest, dass Scott ihn mit mir gemeinsam kennengelernt hatte.

"Und du traust diesem Kerl?" Ich sah meinen Dad fragend an. "Wie meinst du das?" Ich stützte mich vom Türrahmen ab. "Ob du ihm glaubst, was er erzählt? Dass er unschuldig ist an dem Tod seiner Schwester?" Ich nickte sofort. "Ich glaube ihm aufjedenfall Dad! Es ist die Wahrheit, er ist unschuldig."



In love with Derek Hale? #boyxboy Where stories live. Discover now