Proll

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Donnerstag verlief genauso langweilig wie der Tag zuvor, nur dass Cece mir endlos in den Ohren lag wie toll diese Party werden würde, und dass ich bloß nicht vergessen dürfte um drei bei ihr aufzutauchen.

Um eins - also zur Mittagspause - hatte sie ein Gespräch mit ihrer Lehrerin, also setzte ich mich alleine an den Tisch und begann zu essen, während ich durch Whatsapp scrollte.

Coben Treemist: «Schau hoch»

Ich hob meinen Blick und sah vor mir die eisblauen Augen des Jungens.
"Hey", meinte ich schlicht, meinen Krempel etwas zusammenräumend damit er ebenfalls Platz am Tisch hatte. Nickend setzte er sich.
"Gehst du auch auf die Party von Millstone?", fragte er dann Smalltalk mäßig und ich nickte: "Cece zwingt mich mehr oder weniger", was ihn zum lachen brachte.
"Zwar hatte ich mir auf seiner letzten Party mein Bein getrümmert, aber was man für Party nicht alles mit mitmacht, hm?", fragte ich rhetorisch, was ihn erneut lachen ließ. Er zwinkerte und kicherte: „Saufkönig, hm?"

Wie er jetzt war gefiel mir, sein Lachen war beruhigend und hob meine Laune direkt an.

"Wollen wir uns vorher treffen? Ich könnte dich mitnehmen", bot Coben dann an, doch ich schüttelte den Kopf. "Bin vorher bei Cece, ihre Mom braucht Hilfe mit dem Auto, da muss ein echter Mann dran", zwinkerte ich nun und er nickte grinsend.

"Er kann auch mit anpacken, zwei Männer bringen mehr, als nur Einer", ertönte dann Ceces Stimme hinter mir, sie legte ihre Hände auf meine Schultern und drückte etwas zu.
"Zweifelst du etwa meine männlichen Qualitäten an?", fragte ich sie gespielt beleidigt und sie rollte lachend mit den Augen.
"Klar, ich helfe gerne mit", sagte Coben dann mit einem freundlichen Lächeln zu Cece, welche nickend zurück lächelte.

Wir saßen in der restlichen Zeit noch zusammen und redeten, bis wir wieder zum Unterricht mussten, der gar nicht mal so langweilig und unerträglich war wie sonst.

Ich fuhr nach der Schule bei Cece mit, Coben folgte mit seinem Auto bis zu meinem Haus, wo er etwas entfernt parkte und wo Cece mich zum duschen raus warf.
"Wir haben noch ziemlich viel Zeit, können also noch bisschen chillen", informierte ich den Gutaussehenden, als er um die Ecke kam; als Zeichen, dass er verstanden hatte nickte er lächelnd.

Drinnen bat ich ihm etwas zu trinken an, was er bejahte, und wir überlegten was wir essen konnten, bevor wir uns die Kante gaben.
"Lass uns zu Burger King oder so fahren, ich lad dich ein", sagte Ben dann.
„Wie romantisch", musste ich sarkastisch lachen und fügte schnell hinzu: "Okay, aber lass mich erst duschen, dann muss ich mir darüber keine Gedanken mehr machen."
Er nickte, also verschwand ich in Windes Eile in mein Zimmer, kramte die Klamotten zusammen von denen Cece behauptet hatte ich müsse sie anziehen und sprang unter die Dusche.

15 Minuten später kam ich die Treppe runter und hörte, dass Coben sein Handy an die Anlage angeschlossen hatte. Lautstark blastete er seine Musik, sang und tanzte dazu. Sobald er mich sah, lachte er und kam zu mir, um meine Hände zunehmen zum Tanzen, dabei beachtete er, dass ich mein Bein noch immer nicht belasten konnte.
Mir viel auf, was für eine angenehme Stimme er hatte; keine außergewöhnliche, aber eine schöne und sie kam mir von irgendwo her bekannt vor.

Ich lachte mit ihm, drehte ihn im Kreis und als das Lied fertig war umarmte er mich kurz, bevor er abließ um sein Handy wieder an sich zu nehmen. Er räusperte sich kurz, dann zog er seinen Autoschlüssel aus der Hosentasche und sagte: "Los geht's, der Herr, ich verhungere noch", bevor er auch schon zur Haustür lief.

Die Fahrt verlief schweigend, bis zur ersten Kreuzung, wo er zwei Wagen vorlassen musste und in dieser Zeit legte er seine Hand auf mein Bein, den Blick nicht von der Straße abwendend. Ein Blick auf ihn zeigte sein leichtes Lächeln und ich legte meine Hand auf seine, nur um zu sehen, dass das Lächeln sich in ein Grinsen verwandelte.
Während wir weiter fuhren streichelte ich mit meinem Daumen über seine Hand, bis er seine Finger mit meinen verschränkte.

Angekommen, löste sich seine Hand aus meiner; ich lief rückwärts vor, den Blick nicht von ihm abwendend.
"Was glotzt'n so?", fragte Coben prollhaft grinsend und zeigte mit dem Kinn auf mich.
"Ich glotz nicht, willste Stress, oder was?", gab ich eben so übertrieben zurück und blieb stehen, ihn herausfordernd anblitzend und gespannt abwartend wie er reagieren würde.

Er holte den Abstand zwischen uns auf und ich erschrak etwas, als er plötzlich mit beiden Händen meinen Kragen packte und mir gefährlich in die Augen starrte.
"Rede noch einmal so mit mir...", knurrte er, den Satz nicht beendend.
Ich öffnete meinen Mund, doch sagte nichts und als er nach kurzer Zeit anfing zu grinsen, schubste ich ihn stöhnend von mir.

Er begann zu lachen: "Findest du keine Worte, Bad Boy?"
"Ich wollte dir nur keine Angst machen", grinste ich, rollte mit den Augen und ging rein. Immer noch lachend folgte er mir und als wir bestellt und uns hingesetzt hatten, war er zum Glück nur noch am grinsen.

Let's fall in love, dude.Where stories live. Discover now