Voll

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„Weisst du", lallte Coben, „Du bist echt... hübsch."

Wir waren, nun da es nach ein Uhr nachts war, aus der Bar in die Kälte der Nacht getaumelt; mit einem ordentlichen Pegel.

„Und du bist betrunken", lachte ich und legte meinen Arm um seine Schulter.

Er war einen halben Kopf kleiner als ich, weshalb es perfekt passte.
„Trotzdem bist du hübsch. Viel zu hübsch für s- ups", kicherte er, als er über den Bordstein gestolpert war und sich an mir auffing.
Seine Haare hingen ihm verwuschelt ins Gesicht und seine Pupillen waren sowohl durch den Alkohol, als auch durch die Dunkelheit vergrößert.

„Du starrst", grinste mich Coben an, wobei er seine graden, nahezu perfekten weißen Zähne entblößte.
„Wie auch nicht?", schnurrte ich grinsend zurück.
„Schleimer."

Ich lachte nur leise, und er grinste zurück den Blickkontakt nicht abbrechend.

„Wäre das seltsam dir zusagen, dass ich das Gefühl habe als kennen wir uns schon?", fragte ich auf einmal etwas ernster.
„Nein, ich glaube ich weiß was du meinst. Geht mir genauso", grinste er schief.
„Es ist so als hätten wir uns schon mal getroffen."
„Bestimmt bei deinem Stiefvater."
„Gut möglich."

Plötzlich spürte ich eine nicht all zu sanfte Berührung auf meinen Lippen und schreckte zurück.
Nicht unbedingt, weil ich ihn nicht küssen wollte, eher weil es so überraschend und recht grob war.

Und ziemlich unromantisch, denn einen kurzen Moment später drehte er sich mit zwei Schritten um und übergab sich in die Büsche.

Als er mich wieder anguckt, konnte man ihm anmerken wie unangenehm es ihm war.
„Tut mir echt Leid", murmelte er und wurde rot.
„Mach dir keine Sorgen, ist kein Problem", lächelte ich aufmunternd, „der Titel des Saufkönigs verdient man sich nicht nach einer Nacht", zwinkerte ich, was ihn etwas zum Lachen brachte.

„Na komm, ich bringe dich nach Hause."

Nickend erwiderte er mein Lächeln und ich verschränkte meine Finger mit seinen, ganz zu seinem Überraschen.
Wir waren schon fast angekommen, da rutschte mir etwas raus, was ich eigentlich gar nicht sagen wollte: „Falls du nicht gekotzt hast, weil ich so ein schlechter Küsser bin, hätte ich nichts dagegen, das zu wiederholen."

„Sehr gerne", meinte er nun ganz locker, die Unsicherheit komplett verschwunden, „möchtest du noch mit rein kommen?"

Ich zögerte kurz. Ich wollte es nicht überstürzen, andererseits fühlte ich mich gut in seiner Nähe und wollte nicht, dass dieses Gefühl aufhörte.

Kurzer Hand nickte ich und folgte ihm in seine Wohnung.

Eine lebensverändernde Entscheidung.

Let's fall in love, dude.Where stories live. Discover now