Familie - (Flamingo x Leser)

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Hello again!
Der nächste One Shot für euch!
Viel Spaß!

V/N=Vorname
N/N=Nachname
A/F=Augenfarbe
H/L=Haarlänge
H/F=Haarfarbe
L/F=Lieblingsfarbe
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Der eisige Hauch, des klitschigen Verliesbodens, frisst sich in die verbliebene Wärme deines Körpers. Währenddessen ist dein Rücken schmerzvoll an die unnachgiebige, frostige Ziegelwand gedrückt. Du hast dich mittlerweile an den modrigen, magenumdrehenden Geruch der Zelle gewöhnt, in der du nun schon fast 7 Tage versauerst. Deine Arme hast du vor deinem Körper. Deine Hand- und Fußgelenke sind mit beißenden Fesseln gebunden. Die jeweils an einer schweren Eisenkette befestigt sind, die an der Wand hinter dir verankert sind. Vor deinem Gefängnis kannst du die Silhouetten zweier Wachen ausmachen, die als Zusatzwache aufgestellt worden sind.

Vor zwei Tagen hast du es fast geschafft zu entkommen, bist aber leider der Prinzessin in die Arme gelaufen, die dir gerade einen Besuch abstatten wollte. Allein hätte sie dich niemals aufhalten können, doch sie wurde immer von vier Leibwächtern begleitet, die um sie herum schlawenzelten.

Bis vor ein paar Tagen dachtest du noch, dass ihr so was wie Freunde wärt, jedoch hatte sie dich eiskalt verraten.
Deine Familie, genauer deine Mutter und deine zwei jüngeren Geschwister wurden von Soldaten des Nachbarlandes entführt, da ihr eine angesehene Adelsfamilie dieses Landes seid. Der König weigerte sich, auch auf dein Flehen hin, den Forderungen des verfeindeten Königs nachzukommen. Also nahmst du die Sache selbst in die Hand.
Jedenfalls hatte ein Bürger dieses Königreiches, welches den Namen Izaera trug, das feindliche Land Demus betreten, war dieser ein Verräter. Egal warum er oder sie dies getan hatte, so wurde man mit dem Tod bestraft.
Natürlich war Vendra die Prinzessin und die Gesetzte des eigenen Landes zu missachten, wäre nicht schicklich. Dennoch du hattest sie nicht um Hilfe gebeten, du hattest dich lediglich von ihr verabschiedet, falls du es nicht zurückschaffst. Das gefiel dieser anscheinend nicht, sie war eine sehr eifersüchtige Person und war dir schon böse, wenn du einmal keine Zeit für sie hattest. Trotzdem dachtest du nicht, dass sie dir so etwas antun könnte.
Kurz nachdem du die Grenze überschritten hattest, kamen dutzende Soldaten und nahmen dich fest. 2 Tage danach wurdest du zum König gebracht, der dir mitteilte, dass deine Familie tot war und der Herrscher des feindlichen Landes nur die Köpfe zurückgeschickt hatte. Netterweise wurden sie dir auch noch gezeigt. Daraufhin bist du vollkommen ausgerastet, hast beide Könige aufs Übelste verflucht und dem, der gerade vor dir stand, ins Gesicht gespuckt. Das war auch derselbe Tag an dem du versucht hast zu fliehen, da dich in diesen Landen nichts mehr hält.
Danach wurdest du in den tiefsten Tiefen des Verlieses gesteckt. Du bekamst zwar genug zu essen, doch du bist, durch die Kälte hier unten, benahe unterkühlt, zudem sind Wasser und Seife für dich zu Fremdwörtern geworden.

Das alles ist dir egal, du spürst nur das Gefühl der Trauer, das dich langsam zu zerreißen scheint. Jedesmal wenn du versuchst zu schlafen, siehst du das Gesicht deiner Mutter und deiner Geschwister, dein Vater war schon vor langer Zeit bei einem der kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Ländern gestorben. Du hast also schon als Kind, die Rolle des Beschützers eingenommen, weshalb du dir auch selbst schlimme Vorwürfe machst, sie nicht beschützt zu haben, an jenem Tag. Zudem quält dich auch noch der Verrat deiner ehemaligen Freundin. Obwohl du nicht gerne weinst, rollten jetzt die Tränen unaufhörlich über deine Wangen. Stunde um Stunde weinst du leise vor dich hin, doch dann kannst du irgendwann nicht mehr weinen, auch wenn du es willst. Deine Augen fühlen sich geschwollen an und deine Augenlider schwer, so fällst du letztendlich doch in einen unruhigen Schlaf, der von Albträumen durchzogen ist.

Als dir am nächsten Morgen Essen gebracht wird, wirst du mit einem Schrei unsanft geweckt. Der Wärter schmeißt dir das Brot und Wasser entgegen, natürlich wirst du mit dem Wasser überschüttet und der Wärter lacht dreckig. Du beachtest ihn schon gar nicht mehr, du hast dich auch endlich wieder etwas beruhigt und entschließt während des Essens, dass du deinen vermeintlich letzten Gang so gehst, dass du sagen kannst das du nichts bereust. Du sollst sterben, nicht nur wegen des Grenzübertritts, sonder vor allem wegen der Beleidigung des Königs. Du machst es dir, soweit es dir deine Fesseln erlauben, bequem und meditierst, um wenigstens geistlich aus diesem Verlies zu entkommen.
Nach einer Weile bekommst du erneut Essen. Als deine Zellentür sich quietschend öffnet, gehst du aus der Meditationshaltung und siehst wie Prinzessin Vendra in einem hellblauen, rüschigen Kleid herein kommt und dir deine Essensration hinstellt.
„Wie geht es dir (V/N)?", fragt sie dich mit ihrer piepsigen Stimme. Du siehst sie nicht an und antwortest ihr auch nicht. Sie kniet sich zu dir herunter und versucht deine Hände zu greifen, doch du weichst ihr aus und blickst stur auf den Boden.
„(V/N) bitte ich... es tut mir leid, ich wollte das nicht... bitte ich habe Vater um Gnade gebeten. W-wenn du Reue für deine Tat zeigst...", jammerte sie weinend vor dir. Du beachtest sie gar nicht und ziehst dich in dich selbst zurück. Heulend verlässt sie deine Zelle. Es ist dir gleichgültig. Sie ist für dich gestorben!
Das Essen was sie dir hingestellt hat, rührst du nicht an und starrst wütend Löcher in den Boden.

One Piece KurzgeschichtenWhere stories live. Discover now