Sam nickte und verließ schnellen Schrittes die Bibliothek.
"Prinzessin?" fragend sah Dean mich an.
"Hm?"
"Komm her!" sagte er und zog mich noch während seiner Worte an sich, um mich wenige Sekunden später in einen liebevollen Kuss zu verwickeln.
Endlich hatte ich seine Nähe wieder, konnte seine zarten Lippen auf meinen spüren und seinen lieblichen Duft inhalieren. Ich weiß... 3 Tage sind nicht viel und einige Menschen sehen Ihren Partner noch seltener als alle 3 Tage.. Doch Dean und mich verband etwas, dass wir beide nicht erklären konnten und so machte es mir das ganze ziemlich schwer, auch nur einen Tag ohne seine zärtlichen Berührungen auszukommen. Das ganze war natürlich umso schwerer für mich, weil Dean und ich zusammenleben und er mir zum greifen nah war und mir dennoch aus dem Weg ging.

"Ich Liebe Dich, Dean Winchester" flüsterte ich gegen seine Lippen.
"Und ich dich erst Prinzessin" hauchte er gegen meine Lippen, bevor er die seinen wieder auf meine legte.
"Wir sollten langsam zum Wagen, Sam wartet bestimmt schon.." murmelte ich, als ich mich schweren Herzens von ihm löste.
"Der kann ruhig noch einen Moment warten.." flüsterte er mir ins Ohr und küsste meinen Hals.
"Dean..." meine Stimme war nur noch ein hauchen, er wusste ganz genau das mich diese Stelle extrem wuschig machte.
"Lass uns gehen.." grinste er und zog mich mit sich in Richtung Ausgang.
Dieser Mann..

"Wohin fahren wir Sam?" fragte ich neugierig als ich es mir auf dem Rücksitz gemütlich machte.
"Meadville, Pennsylvania" antwortete er, bevor Dean den Motor aufheulen ließ, das Radio anschaltete und das Auto auf sie Straße manövrierte.

"Cause I'm just a teenage dirtbag baby, listen to Iron Maiden with me.." trällerte ich mit. Ich mochte diesen Song sehr gerne und während ich schief mitsang und ein wenig dazu abrockte, lachten Sam und Dean herzhaft und sangen teilweise ebenfalls schief mit.

Die Autofahrt an sich gestaltete sich lustig und voller schiefer Gesangseinlagen der Jungs und mir. Während Dean zu "Eye of the Tiger" abrockte, stellte ich fest wie sehr ihn die Musik veränderte. Er sah völlig unbeschwert und gut gelaunt aus und ich genoss diesen Anblick.

Endlich sahen wir das Schild "Willkommen in Pennsylvania!", was bedeutete, dass wir nur noch circa eine Stunde fahren würden.

Und erst jetzt, da ich meine Umgebung ein wenig betrachtete, wurde mir klar, dass wir nur ein paar Städte von dem Friedhof entfernt sein würden, auf dem meine Eltern begraben waren.

Meine Eltern waren zwar schon eine ganze Weile tot, doch jeder der einmal einen wichtigen Menschen verloren hat, wird mir zustimmen das dieser Schmerz niemals verschwindet. Ich fragte mich gerade, ob meine Eltern stolz auf mich wären. Ihr großes Mädchen eine Jägerin, ihr kleines Mädchen alleinerziehende Mutter.

"Alles Okay Abby?" fragend sah mich Sam, der sich vom Beifahrersitz zu mir gedreht hatte, an.
" Ja...alles in Ordnung... Es ist nur.. Meine Eltern liegen ein paar Städte weiter begraben..." antwortete ich und seufzte.
"Möchtest du nach dem Fall dort vorbei?" fragte Dean.
"Das wäre schön" gab ich zu.
"Dann machen wir das so" antwortete Sam lächelnd.

Dean drehte die Musik wieder auf und gab Gas. Diesesmal rockte er zu "Stairway To Heaven" von Led Zeppelin ab. Ich fand es sehr amüsant Dean Winchester singen und "tanzen" zu sehen. Er wirkte glücklich und das wiederum machte mich glücklich.

Als wir endlich in Meadville ankamen, machten wir uns sofort auf die Suche nach einem Motel. Da es nur ein einziges in dieser Kleinstadt gab, war das keine große Herausforderung. Das "Red Barn Bed&Breakfast" befand sich sehr nah an der Hauptstraße und sah für Kleinstadt-Verhältnisse sogar recht einladend aus.

Während Sam und Dean eincheckten, lud ich das wichtigste aus dem Kofferraum des Wagens. Kurze Zeit später kamen die beiden zurück zum Impala, an den ich mich mittlerweile abgelehnt hatte.

"Du kannst froh sein, dass ich dich genauso liebe wie mein Baby. Normalerweise darf sich da keiner anlehen" scherzte Dean und Sam sah mich belustigt an.
"Ja..." grinste Sam "Wir haben dieses Mal nur ein Zimmer. Lasst uns erst einmal den Kram rein bringen und besprechen wie wir vorgehen."
"Gut. Ich folge euch unauffällig" antwortete ich scherzhaft und griff nach ein paar Taschen.
Die Jungs taten es mir gleich und gingen voran, zu Zimmer Nr. 15, dass sich auf der Außenanlage, in der nähe des Parkplatzes, des Motels befand.
Eine kleine Treppe führte direkt vor die Tür des Zimmers, die Dean aufschloss und direkt hinter uns wieder verschloss.

Ich legte die Taschen ab und durchforstete eine der Taschen nach frischer Kleidung, denn es war höchste Zeit für eine Dusche.
"Jungs? Spielen wir wieder FBI oder kann ich was lockeres anziehen?" fragend und gleichzeitig belustigt sah ich zwischen den beiden hin und her.
"Ich schätze.. Wir werden zuerst zum Revier fahren..." antwortete Sam.
"Wir spielen FBI" äffte mich Dean belustigt nach.

Da die Jungs sich wohl in einen Anzug schmeißen werden, entschied ich mich für ein klassisches Kostüm, dass aus einem schwarzen Rock, der nicht bis zu den Knien reichte, einer weißen Bluse und einem schwarzen Blazer, bestand. Sam hatte mir einmal 3 oder 4 verschiedene Kostüme besorgt, denn ein Mädchen in zerrissenen Jeans, Metallica Shirt und Stiefelletten, arbeitete ganz sicher nicht in einem Bundesbüro. Als ich noch alleine jagte, fand ich solche Verkleidungen lächerlich und sinnlos. Allerdings gab ich mich nie für ein Agent, Ranger oder sonstiges aus. Ich beobachtete viel mehr, wie sich die Monster verhielten und spielte die kleine neugierige Reporterin.

Ich nahm meine frischen Klamotten und begab mich ins Bad, während die Jungs - wie sollte es auch anders sein - sich bereits das erste Bierchen gönnten und schon einmal besprachen wie wir vorgehen.
Ich schlüpfte aus meinen getragenen Klamotten und hüpfte unter die Dusche. Gott wie genoss ich das heiße Nass an mir runterrieseln zu spüren! Es gibt nichts besseres, als eine schöne warme Dusche - vorallem dann nicht, wenn man stundenlang in einem schwarzen Wagen bei praller Sonne und Junkfood saß. Meine Muskeln fingen an sich wieder zu entspannen, während ich mich und meine Haare wusch.

Um die Jungs nicht lange warten zu lassen, stand ich heute nicht extra länger unter der Dusche und beeilte mich ein wenig. Ich stieg aus der Dusche, trocknete mich ab, föhnte mir die Haare halb trocken und trug ein wenig Mascara auf. Ein letztes Mal - bevor mich die Jungs in so einem Aufzug sahen - blickte ich skeptisch in den Spiegel und erkannte mich selbst kaum wieder. Ich sah eine junge Frau, die Erfolg ausstrahlte und sehr erwachsen aussah.

Vorsichtig öffnete ich die Tür und lief hinüber zu der kleinen Sitzecke, in der Dean und Sam - die sich ebenfalls umgezogen hatten - saßen.
"Toll siehst du aus Abby" kam es von Sam als er mich sah.
Dean sah mich mit großen Augen an und schien nicht zu wissen was er sagen sollte, ehe er sich räusperte und "Wow. Sicher das du nicht als heiße Sekretärin gehst?" rausbrachte.
"Ich.. ich meine, dein normaler Look ist mir um einiges lieber, aber verdammt siehst du scharf aus.." fügte er hinzu.
"Äh.. Danke.." murmelte ich.

"Also.. Wir teilen uns auf, ich fahre in die Leichenhalle und Dean und du, ihr fahrt zum Präsidium." sagte Sam.
"Gut, dann mal los" erwiderte ich, zog mir ein paar Highheels - auf den Dinger konnte ich noch nie wirklich laufen - an und verließ mit den Jungs das Motel, um wenige Minuten später mit Dean zur Wache zu fahren.

'Na das kann ja heiter werden...' dachte ich, als mir bewusst wurde wie eifersüchtig Dean werden konnte falls mich jemand auch nur annähernd anflirten würde.

Born Under a Bad Sign (wird grade überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt