Sind wir zu spät?

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Sam lächelte schwach und hob ab. Wie zu erwarten war es Dean der anrief, das hörte ich an der Stimme, die durch Sam's Handy drang, einfach direkt raus. Ich wartete ungeduldig darauf, dass Sam mir, nach seinem Gespräch mit Dean, mitteilt was Dean rausgefunden hatte. Als Sam aufgelegt hatte sah er mich fast schon bemitleident an. "Was ist denn los?" fragte ich nervös. "Ich weiß nur so viel...über den Freund deiner Schwester gibt es keinen Eintrag. Es ist als hätte er nie existiert zumindest nicht unter diesem Namen..wir wissen noch nicht ob er einfach nur einen falschen Namen angenommen hat, oder ob etwas heimtückischeres dahinter steckt." antwortete Sam ehrlich. "Das heißt, er könnte auch ein Dämon sein???" fragte ich schockiert. "Rein theoretisch schon...aber noch sind wir nicht sicher..." meinte Sam bedrückt. Mir kroch die Angst durch meine Adern "Das heißt...Jenny ist vielleicht in unmittelbarer Gefahr und weiß es selbst nicht??? Sie glaubt mir ja nicht mal das es jemand auf sie abgesehen hat...sie wird total ausrasten wenn ich ihr sage, es wäre möglich das ihr Freund nicht der ist, für den er sich ausgibt." antwortete ich verzweifelt. Diese ganze Situation zerrte ganz schön an meinen Nerven. Ich war im Begriff meine Schwester, das einzige Familienmitglied das ich noch besaß, zu verlieren. Wieder einmal war ich den Tränen nahe und wiedereinmal wusste ich nicht weiter.
Sam versuchte mich aufzuheitern und mir Mut zuzusprechen, aber das hatte keinen Zweck. Die Angst um meine Schwester schien mich schon zu beherrschen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit bog Dean, in seinem wunderschönen schwarzen Impala, in die Straße und hielt rasant vor uns an. Er sah irgendwie verärgert aus, doch ich konnte nicht deuten wieso. Er stieg aus und kam, um seinen Wagen herum, zu uns an die Parkbank gelaufen. "Und gibt's was neues?" fragte er hoffnungsvoll. "Nein. Nichts. Sie haben rein garnichts verdächtiges gemacht...Jacob kam kurz nach dem du losgefahren bist nach Hause und seit dem ist nichts passiert" antwortete ich enttäuscht. Dean nickte und setzte sich kurzerhand neben mich. "Wie geht es dir?" fragte er mich. "Wie soll es mir schon gehen?" seufzte ich. Dean nickte abermals und nahm mich in den Arm. Als er sich wieder von mir löste, blickte er mir tief in die Augen und sagte "Ich habe eine Theorie. Allerdings gefällt sie mir nicht." Ich schaute ihn fragend an, eigentlich wusste er das ich es hasste, wenn jemand in Rätseln sprach. Er merkte das ich auf eine Fortsetzung seines Satzes warte und fuhr endlich fort "Weißt du Abby, ich habe das Gefühl die Dämonen verarschen uns. Sie wissen, dass grade wir als Jäger wo wir doch so viele Freunde und Familienmitglieder verlieren, sehr an unserer Familie und unseren Freunde hängen. Sie wissen, dass sie unsere Schwäche sind. Vielleicht sind sie nicht hinter Jenny her, sondern hinter dir..und deine Schwester ist nur ein Teil eines heimtückischen Planes. Ich denke sie sind sehr wohl hinter dir her...Ganz sicher bin ich natürlich nicht.". Dean klang fast schon verzweifelter als ich. Ich schluckte schwer und dachte darüber nach was er sagte.

Natürlich..Jenny ist meine Schwäche. Sam ist Dean's Schwäche und umgekehrt. Hat er vielleicht recht???

Das alles war zu viel für mich...ich fühlte mich wiedereinmal hilflos und schuldig. Wird dieses Gefühl jemals verschwinden? "Abby?" fragte Dean und schaute mich dabei besorgt an. Seine Stimme war nicht mehr als ein Dröhnen in meinem völlig überladenen Kopf. "Abby...lass uns...lass uns noch einmal zu deiner Schwester gehen...Vielleicht lässt sie nach dem sie weiß, dass Jacob nicht der ist für den er sich ausgibt, besser mit sich reden...einen Versuch ist es Wert..." meinte Dean optimistisch. Ich nickte zustimmend und erhob mich von der Parkbank. Dean und Sam gingen hinter mir her, diesesmal sollte keiner draußen warten. Wir gingen auf das Haus meiner Schwester zu, bei jedem Schritt wurde ich entschlossener sie zu retten. Ich klopfte und klingelte, doch niemand öffnete die Tür. "Mist! Was ist wenn er ihr was angetan hat??" fragte ich panisch und wütend zugleich. Dean drängte mich von der Tür weg und holte einen Dietrich aus seiner Hosentasche, mit dem er kurzer Zeit später das Schloss geknackt und die Tür geöffnet hatte. Nacheinander traten wir ein."Jenny?? Wo bist du??" rief ich. Doch ich bekam abermals keine Antwort. Sam, Dean und ich gaben uns ein Zeichen und liefen getrennt durch das Haus. Ich lief in die Küche und durch das Wohnzimmer und späte in den Garten, doch wo ich auch hinsah gab es keine Spur von Jenny. Wieso musste sie auch so ein riesiges Haus besitzen? Sam schaute sich oben um, Dean ging in den Keller und ich schaute mir das Erdgeschoss an. Ich hielt Ausschau nach den kleinstmöglichen Details die etwas dazu beitragen könnten Jenny zu finden, doch es gab keinen einzigen Hinweis. Sam kam die Treppe runter und schon kurz darauf kam Dean aus dem Keller. "Nichts. Keine Spur von Jenny" sagte ich enttäuscht. "Ich konnte oben auch nichts finden, die Klamotten sind noch alle da..und es sieht alles normal aus." sagte Sam und klang dabei fast schon entschuldigend. "Ich habe Schwefel im Keller gefunden, ein Dämon war hier. Aber sonst war auch im Keller alles in Ordnung..Tut mir leid Abby." sagte Dean und kam auf mich zu um mich zu umarmen. Ich ließ es jedoch nicht zu..er hatte mich schon so oft, in so kurzer Zeit, schwach und verzweifelt gesehen...seine Umarmung würde mich nur wieder zum weinen bringen. Er stellte sich neben mich und zog beleidigt eine Schnute, doch es war mir egal. "Und nun?" fragte ich. "Meine Schwester wurde von einem Dämon gekidnappt und ich weiß nicht weiter.." gab ich zu. "Cas? Kannst du mich hören? Wir brauchen dich!" schrie Dean nun durch den Raum. "So ruft man einen Engel?" fragte ich ungläubig. "Nein, normalerweise muss man zu ihm Beten..aber das hat schon so oft geklappt..ich hoffe er kommt..ich...Abby..ich..Egal" stammelte Dean. "Lass gut sein Dean, im Moment ist nicht der richtige Zeitpunkt.." antwortete ich und drückte ihm einen Kuss auf die Wange.

Ungeduldig warteten wir auf Castiel...ich war völlig Besessen von Hass, Wut und Trauer..ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Würden diese dreckigen schwarzäugigen Missgeburten mir meine Schwester nehmen? Würden sie meine Schwachstelle ausnutzen um mich zu irgendwas zu bewegen? Mein Kopf dröhnte und meine Muskeln waren angespannt.
"Dean? Was denkst du? Sind wir zu spät?" fragte ich.
Doch schon im selben Moment tauchte Cas auf...

Born Under a Bad Sign (wird grade überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt