Kapitel 15: Tja, Pech gehabt.

1.4K 35 3
                                    

Ich war am nächsten morgen tatsächlich recht früh wach, um genau zu sein hörte ich meine Schwester sogar noch aus dem Haus gehen. Und da ich ungern zu früh wach war blieb ich noch liegen und starrte an meine Decke, während ich noch einmal über David und unsere Begegnung nachdachte. Viele Frauen würdem sich über so einen jung-reichen Typen freuen und sich sogar darum kämpfen, genau wie die Frauen in der Fernsehserie 'Der Bachlor'. David war wirklich ein guter Kandidat für diese Show, aber er war eben nicht mein Typ. Nicht mehr. Und ich verstand auch nicht was er von mir wollte, ich war eigentlich auch gar nicht sein Typ. Er mochte es wenn man ihm keine Parole bot, wenn er die Beziehung so gesehen bestimmen durfte. Und ich war zwar nicht der bestimmerischste Mensch und ließ mir auch gerne mal sagen was ich zu tun hatte aber mein ganzes Leben ließ ich mir deswegen nicht vorschreiben. Schon gar nicht von einem Mann. Niemals.

Gegen Mittag fuhr ich dann mit dem Bus, da meine Mutter mir ihrem Auto ja arbeiten war, Richtung Köln. Den ganzen Vormittag über hatte ich noch grübelnd im Bett gelegen. Am liebsten wäre ich auch liegen geblieben, allerdings hatte ich mir ja vorgenommen mich mit meiner Schwester zu versöhnen. Oder eher es wenigstens zu versuchen, denn wenn meine Schwester wirklich richtig sauer auf mich war, wäre da nicht viel rauszuholen. Das letzte mal das sie so richtig sauer auf mich war, liegt schon einige Jahre zurück. Ich konnte mich nicht einmal mehr daran erinnern warum sie damals sauer auf mich war. Ich lehnte mich in den harten Bussitz zurück, und schaute aus dem Fenster. Heute war es weniger angenehmes Wetter als die letzten Tage, es nieselte leicht und leichter Nebel hatte sich über die Straßen gelegt. Kein Wunder das ich mich so schläfrig fühlte, meinen Kopf gegen die kühle Fensterscheibe lehnte und meine Augen schloss. 

Zum Glück gab es im Bus eine Durchsage die, die Haltestellennamen ansagte, sonst hätte ich womöglich das aussteigen verschlafen. Gerade noch so hatte ich es geschafft vor der Haltestelle auf den roten 'Stopp'-Knopf zu drücken, nur um dann wenig später aus dem Bus förmlich hinauszu stolpern. Ich war Mitten in Köln nicht weit von der Schule meiner Schwester entfernt. Kurz schaute ich gen Himmel, es nieselte immernoch und ich bereute es gerade furchtbar keinen Regenmantel oder Schirm mitgenommen zu haben. Warum war ich auch automatisch davon ausgegangen das es hier nicht nieseln würde? Glücklicherweise hatte ich nur einen Fußweg von rund 5 Minuten. Vor der Schule angekommen blieb ich stehen und betrachtete sie und den Hof. In den Ecken des Hofes standen einige Schüler die rauchten. Ich schüttelte nur leicht den Kopf, ich konnte nicht verstehen warum man schon so früh rauchen musste, es brachte einem nichts außer Lungenschäden und stinkenden Klamotten. Einige Minuten stand ich mit verschränkten Armen vor der Schule, es kamen immer mehr Schüler hinaus gestürmt. Ich musste mich richtig anstregend, meine Schwester nicht zu verpassen.

"Was willst du denn hier?" war ihr erstes Kommentar, als sie aus dem Gebäude kam und mich am Eingang stehen sah. Ihr Tonfall war weniger unfreundlich als gestern oder gar vorgestern, allerdings immer noch nicht wirklich freundlich gestimmt. "Ich dachte ich könnte dich doch mal abholen und dann zum Essen einladen, na was meinst du?" Sie überlegte nicht lange und schüttelte dann den Kopf, "Ne ich hab Fiona versprochen das wir zusammen Mittagessen." Ein Mädchen welches bis eben noch hinter ihr gestanden hatte, meldete sich nun auch zu Wort, "Genau."-"Könnt ihr das nicht ein andermal machen, ich wollte mich doch bei dir entschuldigen damit" fragte ich, mit einem Absatz zur Schmollippe, jedoch erweichte das weder meine Schwester noch ihre Freundin, ganz im Gegenteil sogar. "Ach?! Und da hast du gedacht eine Einladung zum Essen reicht? Kannst du aber vergessen!"-"Aber Lil.." Ich hatte meinen Satz noch nicht einmal wirklich angefangen schon schnappte sie sich einfach die Hand ihrer Freundin und rauschte an mir vorbei. Na das war ja ganz super gelaufen. 

Unverhofft kommt Oft.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt