thirty two

543 58 6
                                    

Zu sagen, der Tag wäre langweilig gewesen, wäre untertrieben. Immer wieder habe ich auf mein Handy gesehen, gehofft, dass Harry mir schreiben würde, aber es kam nichts.

"Hattet ihr Spaß gestern? Oder heute?", Marc grinst mich schief an. Mein verwirrter Blick bringt ihn zum lachen. "Ziemlich offensichtlich.", er drückt auf eine Stelle an meinem Hals, was mich zusammenzucken lässt.

Ich fasse selbst an die Stelle, Marc lacht erneut los. Meine Wangen werden warm und ich lege meine Haare wieder über meinen Hals. Die Worte des Professors dringen nicht bis zu mir durch, meine Gedanken sind nur bei Harry.

Es scheint, als würde jedes mal, wenn wir uns näher kommen, irgendwer im Universum sagen "Stop". Wir fangen an zu streiten, wegen Kleinigkeiten. Ständig. Aber ich könnte nicht einfach gehen. Ich habe ihm versprochen, bei ihm zu bleiben. Ich habe ihm versprochen ihm zu helfen und für ihn da zu sein.

"Was machst du jetzt?", fragt Marc als wir das Uni Gelände verlassen. "Zu Harry gehen. ", murmele ich, blicke auf den Boden. "Habt ihr Stress?", es zischt, als er seine Wasserflasche öffnet. Ich zucke mit den Schultern. "Dann los.", er schubst mich leicht vor sich, lachend sehe ich ihn an, bevor wir uns umarmen und er in die andere Richtung verschwindet.

Ich stoppe bei einem kleinen Cafe, kaufe Harry einen Kaffee mit viel Milch und Karamell. Mit Harrys Kaffee und meinem Tee in der Hand mache ich mich auf den Weg in die Firma. Die warmen Becher wärmen meine zittrigen Finger.

Obwohl ich schon einige Male außerhalb meiner Arbeitszeit hier war und immer gemeinsam mit Harry wieder gegangen bin, werde ich komisch angesehen. Ohne zuvor zur Anmeldung zu gehen, gehe ich nach hinten zu den Fahrstühlen, fahre in den 7. Stock und gehe zu Harrys Büro. Ich will ihn überraschen, deswegen öffne ich leise und vorsichtig die Tür.

Harry sitzt auf seinem Bürostühl, auf der anderen Seite sitzt Mary. Was tut sie hier? Keiner der beiden hat mich bis jetzt bemerkt, deswegen schließe ich die Türe wieder und gehe in mein Büro. Durch die Glastür kann ich genau verstehen was die beiden sagen, deswegen stelle ich mich daneben und höre zu.

Ich weiß, dass ich das vermutlich nicht tun sollte, dass es vielleicht ein persönliches Gespärch ist, das mich nichts angeht. Aber Mary wurde rausgeschmissen. Sie wird die Uni nicht bestehen, wieso also ist sie hier bei Harry?

"Nein Miss Hunter, meine Entscheidung war entgültig.", Harry klingt genervt und ich muss leicht schmunzel.

"Mr. Styles.", sagt sie, "Ich verspreche Ihnen, dass soetwas nicht mehr vorkommen wird, außer Sie wollen natürlich.", ihr Ton gefällt mir nicht. Was soll er wollen? Mit ihr schlafen? So wie sie es mit den anderen gemacht hat?

"Das wird nicht passieren. Ich bitte Sie, jetzt zu gehen.", ich höre Schritte, presse mich etwas fester an die Wand. Mary lacht auf. Meine Finger verkrampfen um die Kaffeebecher.

"Ich denke nicht, dass Ihre Freundin Ihnen geben kann, was ich könnte. Macht sie Sie glücklich? Bekommen sie ihren Spaß? Sie ist langweilig Mr. Styles. Denken sie darüber nach, meine Nummer haben sie ja.", die Wut in mir wächst, als Mary diese Worte spricht. Sie kennt mich nicht einmal.

Ich mache mir aber auch Gedanken. Bin ich wirklich irgendwie langweilig? Ist Harry Glücklich? Immerhin haben wir noch nicht miteinander geschlafen, ich weiß nicht einmal, ob wir eine richtige Betitelung für unsere Beziehung haben. Soll ich mit ihm schlafen?

Ich höre wie die Tür halb zugeschlagen wird, warte kurze Zeit ab, bevor ich mein Büro verlasse und dieses Mal an Harrys Tür anklopfe. "Ich sagte, Sie sollen gehen.", Harry ist wütend als er die Tür aufreisst. Erschrocken gehe ich einen kleinen Schritt zurück, immer darauf bedacht nichts zu verschütten.

Er atmet erleichtert auf, bevor er mich erklärt, dass er dachte ich wäre eine Kundin, die gerade da war. Ja Harry, eine Kundin. "Ich habe dir Kaffee gebracht.", ich tue unwissend, halte ihm seinen Becher entgegen. "Danke Tammy.", er lächelt mich erleichtert an, deutet auf das Sofa am Fenster.

Unsere Oberschenkel berühren sich, als wir nebeneinander sitzen. Jeder ist auf sein Getränk fixiert, das einzige Geräusch im Raum ist das Ticken der Uhr. "Es tut mir Leid wegen heute Morgen.", spricht er, "Ich hätte dich nicht wegschicken sollen.", er sieht mich von der Seite an, die Falte zwischen seinen Augenbrauen vertieft sich wieder.

"Ist ok.", sage ich, es ist mir egal. Was mir allerdings nicht egal ist, ist dass er mich wegen Mary Hunter angelogen hat. Wieso sagt er mir nicht einfach, dass sie hier war? Dass sie diesen Praktikumsplatz wieder haben wollte?

"Meine Eltern wollen heute Abend zum Essen kommen.", er legt seinen Arm über die Sofalehne und sich mich jetzt an. Fragend sehe ich ihn an, warte bis er weiter spricht. "Ich würde deine Hilfe beim Kochen brauchen.", er grinst mich an, seine Grübchen stechen hervor.

Ich nicke nur. Ist es übertrieben, dass ich mich im Moment gerade ausgenutzt und belogen fühle? Marys Worte schwirren noch immer in meinem Kopf, mehr Selbstzweifel bilden sich. Verlässt Harry mich, wenn ich nicht mit ihm schlafe? Ich möchte nur nichts überstürzen. Was ist, wenn er mich alleine lässt, nachdem wir es getan haben? Wird er gehen oder wird er neben mir liegen bleiben? Werden wir uns in den Armen liegen und uns sagen, wie sehr wir einander Lieben?

----------

sorry für das grottige Kapitel.

wie geht es euch allen so?

Memories | H.S.Nơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ