Vielleicht mag ich dich ja morgen?

18.

,,Fynn!“

,,Fynn!“

,,Fynn warte!“

Endlich hört er mich und dreht sich um. Verwirrt blickt er um sich und will seine Uhr in die Röntgenwanne legen.

,,Nicht Fynn! Warte!“

Ich komme vor ihm zum stehen, naja hinter dem Absperrband trifft es wohl eher.

Er trägt eine Jogginghose und einen großen Pullover mit irgendeinem Logo von einet Basketball Mannschaft drauf. Seine Haare sehen verwüstet aus wie immer. Nur, dass unter seinen Augen dunkle Augenringe sind.

,,Emma?“ er sieht mich Stirn runzelnd an und läuft zu mir. Das Gemecker der Leute dass es wegen ihm nicht weiter geht ignoriert er. ,,Was machst du hier?“ Er sieht an mir hinunter und ich weiß dass er sich ein Grinsen verkneifen muss. ,,Bist du gerade aufgestanden?“

,,Ja. Ich meine Nein, also jein, das ist auch egal hör zu. Ich habe einen Fehler gemacht! Einen riesen großen dummen idiotischen Fehler!“ Er hebt eine Augenbraue. ,,Ich habe vorgestern so gehandelt, weil ich mich vermutlich selbst schützen wollte.“ ich lasse die Schultern hängen.

,,Vor mir?“ fragt er.

,,Nein, vor der Liebe und vor ... Jungs allgemein. Ich bin eine verklemmte Zicke da hast du vollkommen Recht, ich bin total dumm und undankbar und ich bereue es-“

,,Können sie ihr Liebesleben nicht ein anderes mal klären?“ ruft ein Passagier hinter uns genervt in der Schlange.

,,Halten sie die Klappe“ rufe ich ihm wütend zu und drehe mich wieder zu Fynn. ,,Was ich sagen wollte, ich bereue es deinen Kuss den ich mir um ehrlich zu sein besser vorgestellt habe nicht erwidert zu haben. Ich bin nämlich gerade auf dem Weg mich in dich zu verlieben Fynn Morrison“

,,Also so schlecht war mein Kuss nun wirklich nicht“ er verschränkt seine Arme vor der Brust und grinst mich an.

,,Hast du mir gerade zugehört?“ frage ich ihn und kneife die Augen misstrauisch zu.

,,Nein, tut mir leid das war das einzigste was ich verstanden habe“ er macht einen auf scheinheilig, ich sehe es an seinem unterdrückten Grinsen. ,,Hast du noch etwas gesagt?“

,,Ich bin verliebt in dich“ zische ich ihm zu, warum lässt er mich nur so leiden?

,,Wie bitte ich habe dich nicht verstanden,“ er hält seine Hand hinter sein Ohr und grinst jetzt offiziel. ,,Könntest du es ein wenig lauter sagen?“

,,Ich bin verliebt in dich!“ schreie ich. Alle, aber wirklich alle in unserer Reichweite sehen geschockt und entsetzt zu uns.

,,Woho schon gut Tiger nicht so laut“ grinst er süffisant.

Ich sehe ihn gespielt böse an, muss mir aber dennoch ein Grinsen verkneifen.

,,Würdest du mir jetzt die Ehre erweisen mich zu küssen? Bitte.“ flehe ich ihn an.

,,Solange du mir nicht wieder eine Klatschst“ er beugt sich zu mir vor, sein Aftershave steigt mir wieder in die Nase und mein Blick fällt auf seine rosanen Lippen.

Ich schüttele wie hypnotisiert den Kopf. Ein erleichtertes Grinsen huscht ihm über seine Lippen, weswegen ich meinen Blick von seinen Lippen löse und ihm in die Augen schaue.

,,Küsst du mich jetzt auch?“ frage ich ungeduldig.

Sofort nimmt er meinen Kopf zwischen seine Hände, zieht mich näher zu sich heran und legt seine weichen Lippen auf meine. Ein Seufzen enflieht mir als dieser Kuss tausend mal besser als sein letzter ist.
Seine Zunge fährt leicht über meine Unterlippe, was mich dazu veranlasst sie zu öffnen. Seine eine Hand fährt in meine Haare und er vertieft den Kuss, gibt das Tempo an. Und ich kann mich ihm nur anpassen. Wie von selbst finden meine Hände des Weg über seine Arme und halten schließlich an seinen Handgelenken inne, in denen ich mich festkralle, damit ich eine Bekanntschaft mit dem Boden vermeide.

Kurz lösen sich seine Lippen von meinen, um sich lächelnd an meinem Kiefer entlang zu küssen. Ein Arm schlingt sich um meine Taille, zieht mich so eng an sich, dass unsere Oberkörper sich berühren und ich sein schnell schlagendes Herz spüren kann. Dann findet sein Mund den meinen und küsst mich so leidenschaftlich, dass ich Angst habe, meine Beine geben unter mir nach. Als er sich schließlich von mir löst kann ich das Strahlen in seinen Augen sehen, dabei kann ich nicht anders als zu lächeln.

Die Leute applaudieren hinter uns. Sogar der blöde Passagier der sich vorher beschwert hat lächelt jetzt und klatscht. Und die Sicherheitsbeamten an dem Metalldetektor klatschen auch und pfeiffen.

,,Und war der Kuss jetzt besser?“ Fynn legt mit rauer Stimme seine Stirn an meine.

,,Viel besser“ lächle ich glücklich zu ihm hinauf.

Mein zweiter erster Kuss.