Kapitel 15.

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Alicias POV:

Ich war blutverschmiert, als wir mit vollen Rucksäcken die Straße hinauf liefen. Es war ziemlich praktisch gewesen, als wir die zwei Pistolen mit ausreichend Munition unter dem Tresen einer Bar kleben gesehen hatten. Elyza lief ein Stück vor mir. Ihre Hände waren in den Hosentaschen der wirklich engen Jeans, welche ihren Hintern verdammt gut zu Geltung brachte, vergraben. Ihre Haare waren teils mit roten Strähnchen versehen und die Lederjacke war zerkratzt worden, von den Walkern die wir angetroffen hatten und den staubigen, engen, vollen Gängen durch die wir gegangen waren.

"Lyz?" ihre Schritte verlangsamten sich, als Elyza meine Stimme hörte, bis wir schließlich langsam neben einander her liefen.

"Was ist?" ihr Kopf neigte sich zu mir.

"Ist alles okay?" eine meiner Augenbrauen bewegte sich nach oben. Ein leichtes Schmunzeln legte sich auf ihre Lippen.

"Ja, was sollte sein?" Elyzas Augen wanderten wieder auf die Straße. Die Hände fruben sich aus den Hosentaschen und sie umklammerte das Messer an ihrem Gürtel mit der einen Hand, deutete mir mit der anderen stehen zu bleiben. Sie zog in deiner geschmeidigen Bewegung die Klinge aus der Messerscheide und lief auf eine Gruppe bestehend aus drei Walkern zu. Während sie einen zu Boden trat, rammte sie einem anderem das Messer ins Augen, wartete darauf, dass der dritte sie erreichte, ehe sie ihn zu Boden stieß und das Messer auch in seinem Hirn einstach. Meine Beine führten mich in einem schnellen Tempo zu dem zweiten sich gerade aufrappelndem Walker und noch während Elyza das Messer aus dem Schädel ihres Opfers zog, rammte ich ihm mein Messer in den Kopf. Elyza drehte sich mit erhobenen Augenbrauen zu mir um und blickte auf den jetzt wirklich toten Walker vor meinen Füßen. Die Klinge in ihrer Hand glitt zurück in die Messerscheide und ihre Hand ergriff meine.

Elyzas POV:

Gähnend lehnte ich mich an das Auto an und wartete auf Madison und Victor, welche gerade die Straße entlang liefen, direkt auf uns zu.

"Habt ihr was gefunden?" Madison klang ein wenig enttäuscht, der Rucksack auf ihrem Rücken war jedoch voll. Ich nickte kurz.

"Ein paar Lebensmittel, etwas Verbandszeug und eine Clock mit Munition." sagte ich und zog meine Augenbraue in die Höhe. "Ihr? Du wirkst unzufrieden, Madison."

"Ebenfalls Lebensmittel, Wasser und eine angebrochene Packung Schmerztabletten für Chloe." sagte sie und deutete mit dem Kopf auf meine Ex-Freundin, welche sich momentan mit Alicia unterhielt.

"Wir haben unsere Rucksäcke in den Kofferraum gepackt." informierte ich sie und stieß mich vom Auto ab, um der älteren der beiden Clark-Frauen den Kofferraum zu öffnen. Sie packte ihn auf einen anderen, ging ein paar Schritte zurück, damit ich die Tür wieder schließen konnte.

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Etwa eine halbe Stunde später waren auch Travis und Chris eingetroffen. Während Travis und ich die weitere Route besprachen, halfen Chris und Nick Chloe dabei um die Autos zu humpeln. So eben hatte ich ihr noch eine Schmerztablette verabreicht.

"Sieh mal, da ist eine kleine Wohnsiedlung. Vielleicht könnten wir da eine Weile bleiben." Travis' Finger deutete auf ein kleines Zeichen auf der Karte, nahe unseres Standpunktes.

"Sieht gut aus." Ich nahm den roten Edding, den ich im Handschuhfach des Pick-Ups gefunden hatte und markierte die kürzeste Route zu unserem Ziel. "Ihr fahrt vor. Ich würde gerne noch vor Einbruch der Nacht da sein, also sollten wir jetzt los, wenn wir es noch schaffen wollen." sagte ich, nachdem ich einen Blick in den Himmel geworfen hatte, um mich nach dem Sonnenstand zu erkundigen.

"Gut" Travis faltete die Karte zusammen und legte sie auf den Beifahrersitz des Wagens. Ich ging langsam auf Chloe und die Jungs zu, welche die Blondine stützten.

"Wir fahren weiter" meine Worte sorgten für die Aufmerksamkeit der anderen. Chloe nickte nur und lies sich auf dem Beifahrersitz des Pick-Ups nieder, ohne auch nur ein einziges Wort gesagt zu haben. Nick und Chris gingen auf den anderen Wagen zu. Alicia kam auf mich zu und schlang ihre Arme um meine Hüfte. Ihre Finger schoben sich unter meine Lederjacke, fuhren suf und ab. Ihre Lippen näherten sich meinen und platzierten einen etwas längeren und leidenschaftlichen Kuss auf meinen. Ihre Hände legten sich auf meinen Bauch.

"Bis nachher" flüsterte sie grinsend.

"Bis nachher" ich gab ihr einen Kuss auf die Wange, ehe ich mich von ihr löste. Meine Blick verfolgte sie, als Alicia in den Kleinbus einstieg. Ich rief Strand zu mir, als ich es nicht mehr schaffte das GEsicht meiner Freundin durch die getönten Scheiben zu erkennen und dirigierte ihn auf den Platz zwischen Beifahrer- und Fahrersitz, setzte mich neben ihn und wartete, darauf, dass die anderen los fahren würden. Der Motor des schwarzen Autos begann zu brummen und er setzte sich langsam in Bewegung. Ich drehte den Zündschlüssel um und trat auf das Gas.

Leichtes Klappern erweckte meine Aufmerksamkeit. Chloe wühlte im Handschuhfach und griff nach einer CD-Hülle.

"Guns 'N Roses?" Victor klang etwas überrascht und begutachtete skeptisch die CD in Chloes Hand.

"Mir ist es viel zu still hier drin." sagte sie und zuckte mit den Schultern, ehe sie die CD einlegte, einige Knöpfe betätigte und Slash begann die Saiten seiner Gitarre zu zupfen. Chloe war schon immer ein Fan von der Band gewesen, doch war ich nie auf den Geschmack der Musikrichtung gekommen.

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Die Sonne begann unter zu gehen, als wir auf eine kleine Landstraße einbogen. Am Horizont konnte man kleine Häuser erkennen. Das Licht schien durch die Baumkronen der ordentlichen angepflanzten Zypressen, welche eine Allee direkt in die Stadt führten. Der Himmel mischte sich mit rosa, orange und hellblau, ergab ein wunderschönes Farbenspiel, welches sich auf den Wolken widerspiegelte. Kleine Birnen- und Apfelplantagen zierten in der Ferne die freien Wiesen hinter den Weizenfeldern. Wir fuhren durch die schattige Allee, bis hin in die Stadt hinein, durch die Einbahnstraßen an sämtlichen kleinen Häusern vorbei, die zunehmend größer wurden und als der Kleinbus vor einem etwas größerem crême-farbenden Haus zum stehend blieb, bremste auch ich und schaltete den Motor ab. Mein Blick lag auf dem Vorstadthaus, mit dem ungepflegten Garten, welcher früher sicherlich ganz anders ausgesehen hatte. Es war immer mein Traum gewesen in so einem Haus zu leben, mit meiner Frau und meinen Kinder, aber das würde nun wohl kaum noch funktionieren.

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Ich bedanke mich schon mal für jegliche Art von Kritik.

Tut mir leid, dass ich so lange nicht geupdatet habe. Ich hatte einige private und zudem noch technische Probleme. Es wird nun aber regulär weiter gehen, wenn es nicht noch irgendwelche Zwischenfälle geben sollte :)

Maybe in another life~(Band II) *pausiert*Where stories live. Discover now