Kapitel 12.

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Elyzas POV:

Der große, runde Mond erhellte mit den Sternen den Nachthimmel. Eine Fackel, welche angenehmes Licht spendete fand Platz in Madisons Hand. Travis und Victor legten vorsichtig Alices in Leinen verpackte Leiche in das Grab. Stille. Stille umgab uns, als wir auf sie hinab sahen, zu sahen, wie Nick das Loch zu buddelte. Es fielen keine Worte. Schweigend gedachten wir an das junge Mädchen, welches als Heldin gestorben war. Das Kreuz wurde in die kleine Erhebung im Boden gesteckt. Signalisierte jedem wer hier ruhte.

"Sie hat unser aller Leben gerettet." sagte Nick nach Minuten des Schweigens.

"Sie hat das nicht verdient. Sie war noch so jung." eine Träne lief meine Wange hinunter. Ich spürte Alicias Hand, die meine umklammerte.

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Auch am Morgen danach hatten wir nicht viel gesprochen. Strand und ich gingen unserem Plan nach, mit Regan und den restlichen der Typen zu sprechen. Wir hatten die Verantwortung für die 'Konversation' mit den Gefangenen übernommen, um die anderen zu schützen.

"Guten Tag, die Herren" sagte ich mit lauter Stimme, als Strand die Tür zur Scheune öffnete. Die Männer starrten in das grelle Licht. Ich betrat die Scheune, blieb vor Regan stehen, sah auf ihn herab. "Wir müssen reden." sagte ich in einem kaltem Ton. "Waren das all deine Männer, Regan?" ein dreckiges Grinsen zierte seine Lippen.

"Zähl deine Leute, Mädchen und pass auf, dass niemand das schöne Gesicht deiner Freundin verunstaltet." knurrte er. In mir brodelte es vor Wut.

"Hör mir zu, wenn du noch einmal ein Wort über sie verlierst, schlitze ich jedem von euch Arschlöchern die Kehle auf und warte darauf, dass euch die Walker fressen." fauchte ich, ehe ich mich umdrehte und die Scheune verließ. "Wir verschwinden von hier!" sagte ich laut, als ich vor Madison und Travis stand. Beide warfen sie mir verwirrte Blicke zu.

"Warst du nicht Diejenige, die unbedingt hier bleiben wollte? Jetzt sind wir sicher und du willst fort. Was ist los? Was hat Regan gesagt?" Madison stemmte abwartend eine Hand gegen ihre Hüfte.

"Er hat ihr gedroht. Elyza soll auf Alicia acht geben und ihre Leute zählen. Er hat wohl weitere Männer dort draußen, die bald unseren Standpunkt kennen werden." Victor bewegte sich langsam auf uns zu, sah zwischen uns her. Die Blondine lies sich entgeistert auf den Stuhl fallen, während Travis ihr nachdenklich über die Arme streichelte.

"Was ist, wenn er nur schwätzt?" Travis blickte fragend in meine Richtung. Ich zuckte mit den Schultern.

"Das hier ist unser zu Hause" ich seufzte kurz "aber ich will nicht riskieren, dass wir noch jemanden verlieren. Sobald es Chloe besser geht, sollten wir verschwinden."

"Und was willst du mit Regan und seinen Anhängern machen? Was ist, wenn sie uns folgen?" Madison schien deutlich unsicher.

"Regan? Wir töten ihn und sollte irgendwer es wagen uns zu folgen, werden wir schon sehen was wir mit ihnen machen." antwortete ich. Madison sah kopfschüttelnd zu Boden, war offensichtlich nicht begeistert von dem Plan. Ohne ein weiteres Wort verließ ich den Raum und ging nach oben in mein Zimmer. Alicia stand vor dem Fenster, mit dem Rücken zu mir gedreht. Ihr Kopf bewegte sich langsam in meine Richtung, als ich die Tür schloss, ehe sie wieder aus dem Fenster sah.

"Erinnerst du dich an unseren ersten Kuss?" ihre Stimme war leise, klang gebrochen. Ich ging langsam auf sie zu und schlang von hinten die Arme um sie.

"Natürlich tue ich das. Warum fragst du?" flüchtig legte ich meine Lippen auf ihre Wange, bevor ich meinen Kopf auf ihrer Schulter platzierte.

"Ich weiß nicht, ich musste gerade nur daran denken." flüsterte sie und lehnte sich an mich.

"Du hast morgen Geburtstag" sagte ich mindestens genauso leise wie sie.

"Mh...,aber das ist nicht relevant." sie legte die Hände auf meine, welche auf ihrem Bauch ruhten.

"Doch, ist es. Das ist dein achtzehnter Geburtstag, Schatz. Ich will ihn so perfekt wie möglich gestalten."

"Jeder Tag ist perfekt, solange du bei mir bist, Elyza." sie löste sich von mir, drehte sich um und sah mir in die Augen, ehe sie ihre Arme um mich schlang und ihren Kopf in meinem Haar vergrub. "Ich habe Angst" hauchte sie und krallte sich in mein Shirt.

"Shh, hab keine. Ich beschütze dich, Heda. Ich lasse dich nicht noch mal sterben." sagte ich und spürte Alicia gegen meinen Hals lächeln. Auch auf meine Lippen bildete sich ein Lächeln, als sie ihre Lippen auf meine legte und mich küsste.

"Lyz?"

"Hm?"

"Ich habe heute Nacht wieder geträumt."

"Ich auch." und synchron berichteten wir von Lexas Tod.

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Es war mitten in der Nacht, als ich aufstand und Alycia alleine im Bett liegen lies. Ich zog mich schnell an, nahm mein Messer und eine Taschenlampe, hauchte der schlafenden Brünette einen Kuss auf's Haar und verlies das Haus. Mein Beine führten mich weg vom Grundstück über den Zaun. Ich begutachtete einzelne Walker. Ich ging auf einen zu, als ich gefunden hatte, was ich suchte. Das Messer landete in ihrem Kopf, ihr Körper sank zu Boden. Ich kniete mich neben den Walker und zog ihr einen Ring vom Finger. Ich sah mich ein weiteres Mal um, ehe ich mit einem Strahlen im Gesicht zurück ging und zu einem der mit Wasser gefüllten Eimer in der Nähe des bereits verdorrten Feld lief. Die Taschenlampe platzierte ich so, dass ich genug Licht hatte, als ich den Ring in das kalte Wasser tauchte und ihn wusch. Der kleine Diamant kam nun besser zum Vorschein und funkelte im Mondlicht. Ich lehnte mich mit dem Schmuckstück und der Taschenlampe gegen die Hauswand und inspizierte den Ring genauer. Eine Gravur zierte das schmale Silber.

Always.

Zufrieden ging ich wieder hinauf zu Alicia, versteckte den Schmuck und legte mich wieder zu ihr. Mein Blick war durchgehend auf sie gerichtete und ich hielt meine Augen so lange auf, bis mein Körper sich weigerte und meine Augen schlussendlich zu fielen. 

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Ein klein bisschen kürzer, ich weiß, tut mir leid. Ich finde momentan nur wenig Zeit zum updaten. Der Stress wird sich bald aber legen, versprochen.

Ich bedanke mich schon mal für jegliche Art von Kritik :)


Maybe in another life~(Band II) *pausiert*Donde viven las historias. Descúbrelo ahora