Kapitel 44

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Hi, da bin ich wieder.
Jetzt ist durchaus schon länger kein neues Kapitel mehr erschienen und ich kann keinen anderen Grund nennen als pure Faulheit.
Jedoch hab ich mich jetzt wieder ein wenig aufgerafft wieder zu schreiben, um euch wenigstens ein Kapitel geben zu können :)

Ps.: Auf dem Bild ist unsere neue Katze, nachdem Kleo am Ende der Sommerferien eingeschläfert werden musste :( Rest in peace, little kitty.

Legolas' PoV

Vor uns öffneten sich schwerfällig die Torflügel Helms Klamms und wie eine riesige Raupe krochen die Bürger Edoras' in die Festung. Da wir zu Pferd waren, hatten wir die Festung erreicht, bevor die Zivilisten allesamt eingetroffen waren.
Glücklicherweise waren Gimli und ich bei Theoden gewesen, weshalb wir recht schnell hinein gelangt waren, denn ein Teil der Kolonne setzte sich immer in Bewegung, quetschte sich hinein und zerstreute sich hinter den Mauern und legte die Lasten ab, während ein anderer Teil entweder langsam oder gar nicht vorwärts ging.

In meinem Augenwinkel sah ich plötzlich Eowyn auf uns zu eilen und bückte mich rasch um einer alten Dame zu helfen, da ihr einige Gegenstände auf den Boden gefallen waren. Gimli hatte nicht so viel Glück und musste der Schildmaid Rohans die traurige Nachricht mitteilen. Als Gimli die Worte sprach, zuckte ich fast unmerklich zusammen. Die alte Frau jedoch merkte es und sprach: "Euer Verlust betrübt mein Herz, Herr. Doch bin ich sicher, dass Herr Aragorn nicht gewollt hätte, dass Euer Herz daran zerbricht."
Ich blickte zu ihr auf und sah ihr sanftes Lächeln. Unwillkürlich zuckten meine Mundwinkel leicht nach oben. Die alten Menschen waren oft weise, manchmal sogar mehr als die Elben.
Ich nickte leicht und lud dann die Waren auf einen Karren und schob ihn zur Sammelstelle. Die alte Dame bedankte sich und sprach: "Was verloren scheint wird wiederkehren."

Damit ging sie weg und ließ mich perplex stehen. Sie hatte mich gerade an die Worte der Herrin Galadriel erinnert die sie mir durch Mithrandir zukommen ließ. Was soll das denn jetzt bedeuten? Glaubt sie, dass Aragorn zurück kommt?
Kopfschüttelnd machte ich mich auf um Gimli zu suchen und fand ihn halb begraben unter einer Essenskiste. Schmunzelnd hoch diese an, jedoch glaube ich nicht, dass das Lächeln meine Augen erreichte. Mein Freund rappelte sich auf und schimpfte direkt mit der Kiste, was mir ein leises, trauriges Lachen entlockte.
Der Zwerg sah mich daraufhin fragend an, weshalb ich die Worte der Frau wiederholte: "Aragorn hätte nicht gewollt, dass wir uns in unserem Elend vergraben. Er hat schließlich mit deiner Hilfe mich selbst aus meiner Apathie gerissen." Gimli nickte leicht. "Du hast Recht, aber es schmerzt trotzdem." "Ich weiß"

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Nachdem die gesamte Nahrung verstaut war, ging ich die Burg erkunden. Zuerst zu den Zinnen, von denen aus wir unsere Feinde mit Pfeilen beschießen könnten. Ich zweifelte keine Sekunde daran, dass uns ein feindliches Heer begrüßen würde.
Die Steine reichten mir an den hohen Stellen etwa bis zur Mitte des Torsos, die Lücken waren höchstens 30cm tiefer.
Gimli würde da jedenfalls keine Freude daran haben, genau wie die Kinder, die in die Schlacht geschickt wurden...

Von da aus ging ich in Richtung der Haupthalle und versuchte abzuschätzen, wie viele "Krieger" auf unserer Seite standen und ich kam auf eine klägliche Summe von vielleicht 300 Mann, von denen etwa ein Drittel alte Männer oder kleine Jungen waren, diejenigen die schon in Helms Klamm gewesen waren, mitgezählt.
Ich zog eine Grimmasse. Der Feind würde mit weit mehr als 200 guten Soldaten vor unserer Tür stehen.

Nach einer ganzen Weile trat ich auf einen Aussichtspunkt, der einen freien Blick auf die weiten Felder hinter dem Berg der als zusätzlicher Schutzwall diente um den Feind zu erschöpfen. Und auf diesen Feldern bewegte sich ein kleiner, braun-schwarzer Punkt, der sich nach genauerem Hinsehen als ein Pferd mit Reiter herausstellte. Mir fiel auf, dass die Person erschöpft halb vom Rücken des Tieres hing und lange, schwarze und dichte Locken besaß.
Ich riss die Augen auf. Aragorn?! Ich blieb noch kurz stehen um mich seiner Identität zu vergewissern und tatsächlich: Ein weiteres Mal hatte das Schicksal einen totgeglaubten Freund verschont.

(Mir ist aufgefallen, dass, als Legolas und die ganzen anderen Elben auf das Heer der Urûks blickten, kein Berg zu sehen war, jedoch als Gandalf mit Eomèr eingetroffen ist, ein (für Pferde eher ungesunder) Riesenhügel auftaucht, den sie runter galloppieren. Bin ich doof, oder hab ich nen Filmfehler entdeckt? (Wenn es wirklich einer ist, ist er wahrscheinlich schon bekannt... Egal :D))

Uund weiter:

Ich drehte mich um und rannte so schnell es ging zur Tronhalle, was jedoch eine gefühlte Ewigkeit dauerte. Gerade, als ich das Tor zu dieser erreichte, sah ich meinen langjährigen Freund in meine Richtung schwanken.
Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht und ich ging auf ihn zu, während ich meine linke Hand in meine Tasche steckte und Arwens Kette herausnahm, wobei ich die Faust geschlossen hielt. Voreinander blieben wir stehen und blickten uns in die Augen.

Aragorn sah von Nahem noch schlimmer aus.
Seine Kleidung war völlig zerstört und ließ Schlammspuren erkennen, als Indiz dafür, dass ihm der Fluss das Leben gerettet hatte.
An der linken Schulter hatte er eine Wunde die vermutlich von einem Schwert stammte und unschön verkrustet war.
Seine Augen blicken mich müde an, aber in ihnen leuchtete auch große Sorge.

Ich blickte nochmal an seinem Körper herunter und unterdrückte mein Grinsen.
"Du siehst schrecklich aus.", stelle ich fest, woraufhin mich Aragorn belustigt anschaute. Er legte mir die rechte Hand auf die Schulter und ich erwiderte vorsichtig die Geste um ihm nicht weh zu tun.
"Schön dich wieder zu sehen.", antwortete er. Ich lächelte und öffnete meine Faust, nur um zu sehen, wie ein gewaltiges Gewicht von seinen Schultern fiel. Der Anführer unseres eigentümlichen Trios nahm die Kette und strich sanft über das fein bearbeitete Metall und dankte mir erleichtert. Ich half ihm das Schmuckstück umzulegen und ließ in zum Tor gehen.

Ich blickte nach links und sah Lady Eowyn wie vom Donner gerührt Aragorn anstarren.
Ich verzog leicht das Gesicht. Sie machte sich viel zu große Hoffnungen.
In diesem Moment knallten die Torflügel auf und ließen ihr Echo vermutlich durch ganz Helms Klamm hören.

So, jetzt ist endlich mal wieder ein Kapitel fertig, ich nenne es einfach mal verfrühtes Weihnachtsgeschenk :D
Hope you enjoyed it, und schon mal frohe Weihnachten 🎄

Die Elbin aus dem Schatten (Hiatus)Where stories live. Discover now