32. Kapitel

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Lydias P.o.V

Wir gingen lange Zeit durch nahezu vollkommene Finsternis.
Natürlich könnte ich uns ein Licht zaubern, aber dazu vertraute ich meinen 'Gastgebern' noch nicht genug.
Genauso wenig würde ich ihnen von meiner Schwert - Feder erzählen wenn es nicht nötig werden würde.

Nach einer Weile hörte ich ein Rauschen, sah hinter einer Biegung ein Licht am Ende des Tunnels und trat wenige Augenblicke später an Faramirs Seite ins "Freie".

Der Raum, den wir angesteuert hatten, hatte nur einen einzigen, schmalen Ausgang - und zwar direkt neben einem riesigen Wasserfall.

Überrascht beobachtete ich, wie die Wassermassen mit hoher Geschwindigkeit vor uns hinab donnerten und bemerkte so die Blicke, die mir zugeworfen wurden, erst, als ich mich von dem Anblick los riss.

Um Faramir und mich herum standen etwa zwanzig vermummte Gestalten, plus die fünf, die Boromirs Bruder und mich begleitet hatten.

Nacheinander schaute ich mir die Anderen genau an.
Sie alle waren hoch gewachsen und trugen dunkelgrüne bis -graue Umhänge mit Kapuzen.
Die meisten hatten diese tief ins Gesicht gezogen, sodass man kaum etwas erkennen konnte, aber ein paar ließen ihre Köpfe unbedeckt, weshalb ich diese etwas genauer inspizierte.

Es waren allesamt Menschen mit dunkelbraunen, Schulter-langen Haaren und grünen Augen. Weiterhin waren ihre Gesichter ziemlich kantig, was vermutlich davon kam, dass sie hier natürlich nicht allzu viele fettreiche Dinge essen konnten und höchst wahrscheinlich sehr viel unterwegs waren.

Auch sie beobachteten mich genau und tuschelten so leise vor sich hin, dass ich sie, trotz meiner Elbenohren, kaum verstehen konnte.
Allerdings hörte ich ab und zu "...beinahe vollkommen goldene Augen!" heraus - was mir ein kleines Lächeln auf die Lippen zauberte.

Faramir zog mich etwas weiter, in die Mitte des nahezu kreisrunden Raumes und stellte mich den Menschen, die offenbar Waldläufer waren, vor.
Während dessen schaute ich mir meine Umgebung genauer an, sah aber nichts, als einige Decken und einem kleinen Lagerfeuer.

Anschließend führten mich die Männer in einen anderen Raum, in dem etwas zu essen war.
Während wir aßen, kam einer der Waldläufer zu mir und fragte:
"Warum habt Ihr eigentlich eine so große Feder im Haar?
Soweit ich weiß, ist dies nicht wirklich ein häufiger Elbenschmuck."
"Da liegt Ihr richtig", antwortete ich.
"Ich trage sie aus dem Grund, dass ich sie auf meinem Weg hierher, von einem der seltenen, weißen Pfauen Lothloriens bekam."
Mehr sagte ich nicht dazu.

Die Augen des Mannes wurden groß.
"Von einem weißen Pfau?! Da ist Euch wahrhaft eine große Ehre widerfahren, denn sie zeigen sich nur denen, die sie für würdig erachten.
Und dass Ihr zudem noch eine seiner Federn bekommen habt, muss bedeuten, dass Ihr von adeligem Stamme seid!"

Ich nickte nur und biss in eine kleine, geröstete Kartoffel.
Er wollte noch etwas sagen, wurde jedoch von zwei Männern, die sich schnellstmöglich durch den Eingang zwängten, unterbrochen.

"Orks!", schrien sie. "Orks greifen den Stützpunkt an der hohlen Eiche an!"
Die Waldläufer schauten sich erschrocken an und stürzten an Faramir und mir vorbei.
Ich stand auf und blickte ihn fragend an.

Doch er erhob sich kopfschüttelnd und sagte: "Mit nur dem Dolch bewaffnet, den ihr in Eurem Stiefel verstecktet, werdet Ihr Euch kaum gegen diese Biester erwehren können."
"Ich bin wehrhafter als Ihr glauben mögt, Herr Faramir!", widersprach ich.
"Ihr scheint uns etwas verschwiegen zu haben!", sprach er, mit einer Spur des Vorwurfes in der Stimme.
Ich bestätigte es mit einem Nicken und deutete auf den Ausgang.
Faramir zuckte die Schultern und ging voran, den schmalen Weg entlang und ins Freie.

Vor uns hörte ich das Gebrüll der Bestien und achtete somit nicht sonderlich auf meine Umgebung, was mir beinahe zum Verhängnis wurde, da ich den vor mir herab hängenden Ast erst im letzten Moment bemerkte und ihm gerade noch so ausweichen konnte.

Faramir und ich stürmten auf eine Lichtung, in deren Mitte ein riesiger, hohler Baum stand.
Um ihn herum kämpften die Waldläufer - bei hellichtem Tag! - mit ziemlich großen Orks.
Dann rannten fünf der Biester auf mich zu und ich erkannte, was sie wirklich waren.

Die Urúk-Hái waren in Gondor angekommen.
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Jaaa... endlich mal wieder ein neues Kapitel ^^.

Ich möchte mich an dieser Stelle bei euch allen bedanken, da ihr meine Fanfiction trotz der ... sagen wir mal ... 'Zeitplan-Änderung' lest, für die über 4,8K reads und die über 770 Votes. :)

DAAAAANKEEEEEE!!! ♡♡♡♡♡♡♡♡♡

GLG Sandra :)

Ps.:
Kann man an meiner Schreibweise eigentlich etwas von der Schreibblockade erkennen?

Pps.:
Ich schreibe jetzt einfach mal zum Spaß (wenn ich es nicht vergesse ^^) das Veröffentlichungsdatum dazu ^^

15.09.2015

Die Elbin aus dem Schatten (Hiatus)Where stories live. Discover now