Kapitel 42

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Hi, Leute.
Sorry, dass ich so selten update, aber momentan hab ich kaum Lust zum schreiben :(
Dafür möchte ich den GLP-Fans unter euch die Story "Ein GLP in Not" von RedsyDevil wärmstens ans Herz legen und auch für die Passiven unter euch ist es bestimmt cool :D
Naja.
Dann erst mal viel Spaß beim lesen.

Lydias P.o.V.

Der Marsch ging sehr lange.
Von Tag zu Tag wurde es heißer und schließlich mussten wir um die Mittagszeit rasten um keinen Hitzeschlag zu erleiden.

Die Sonne brannte erbarmungslos auf uns nieder, die Umgebung schien zu flackern und der Schweiß floss in Strömen.
Wir alle sehnten uns zurück in den Wald, trotz der schwarzen Dornenpflanzen und den Spähern Sarumans.
Ich fragte mich, wie in dieser Hitze trotzdem abertausende Blumen und Gräser überleben konnten.

Es war so hell, dass ich kaum merkte, wie Tinúviel neben mir landete, lediglich meine Fähigkeit ihre Anwesenheit zu spüren machte mich auf sie Aufmerksam.
Sie stieß ihren Kopf gegen meinen und klapperte mit dem Schnabel.
Müde blickte ich zu ihr auf.
Unser Wasser war vor etwa einer Stunde ausgegangen und mein Hals fühlte sich an, als hätte ich eine Hand voll Staub geschluckt und dabei besaß ich als Elbin ein größeres Durchhaltevermögen als die Menschen.

Plötzlich schlug meine Eule wie wild mit den Flügeln, schnappte sich einige meiner Haare und fing an mich in eine Richtung zu zerren.
Entnervt packte ich Tinúviels Schnabel und versuchte meine Haare zu befreien.
Aber sie waren wie in einem Schraubstock gefangen.

Da ich wusste, dass ich so oder so verlieren würde, stand ich schließlich langsam auf um nicht erleben zu müssen, von meinem 'Haustier' über den Boden geschleift zu werden.
Offenbar zufrieden ließ mich Tinúviel los und flatterte einige Meter voraus, wo sie sich auf das irritierend grüne Gras setzte und mich auffordend an schaute.
Ergeben seufzte ich und folgte ihr.

Auf meinem Weg begegnete ich Tenebrae, der sich wie ein 'X' auf den Boden gelegt hatte. Als ich an ihm vorüber schritt, blickte er auf und sah mich fragend an.
Ich zuckte lediglich mit den Schultern und nickte zu meiner Eule hin. Er lächelte daraufhin schwach und ließ seinen Kopf zurück auf den Boden fallen.

Besorgt schaute ich zu ihm hinab und schnappte mir einen leeren Flachmann. Vielleicht hatte ich ja Glück und fand auf dem Weg zu dem Ort, an den Tinúviel mich hin führen wollte, ein wenig Wasser.

Die Eule führte mich vermutlich schon eine halbe Stunde, als ich ein vertrautes und sehnlichst erwartetes Plätschern vernahm.
War ich zuvor langsam und schleppend voran gestolpert, rannte ich nun so schnell es ging darauf zu, ohne darauf zu achten, ob mir durch die plötzliche Anstrengung schwindelig werden könnte - was natürlich der Fall war.
Mit Höchstgeschwindigkeit flog ich auf die Nase.

Stöhnend stemmte ich mich wieder hoch und sah Tinúviel spöttisch über mir kreisen. Missmutig strich ich mir die Erde aus dem Gesicht, spuckte Staub und Sand aus und wartete darauf, dass die Welt aufhörte sich zu drehen.

Danach ging ich wieder flott weiter, allerdings langsamer als gerade eben und darauf bedacht, nicht noch einmal den Boden zu küssen.

Es dauerte noch fast zwei Minuten, bis ich endlich am Ursprung des Geräuschs ankam.
Vor mir floss ein großer Bach direkt aus seiner Quelle an mir vorbei, gesäumt von hohem Gras, das mir fast die Sicht versperrte.
Ich kämpfte mich hindurch, sank auf die Knie und trank das kühle Wasser.

Nachdem ich meinen Durst gestillt hatte, füllte ich den Flachmann auf und bereitete mich darauf vor, zurück zu gehen.
Jedoch hielt mich Tinúviel auf , indem sie mich eher weniger sanft auf den Boden zog, womit sie mir unmissverständlich bedeutete, hier zu warten.
Anschließend erhob sich das Lichtwesen in die Lüfte und flog zurück, in Richtung Lager.

Es verging eine Ewigkeit, bis ich ihre Anwesenheit wieder spürte.
Abwartend blieb ich sitzen und lies Tinúviel zu mir kommen.
Diese flatterte flink zu mir und schmiegte sich an mich.

Plötzlich hörte ich ein lautes Platschen und zuckte zusammen.
Neugierig erhob ich mich und erblickte die Waldläufer, die nach und nach in den Bach sprangen und nun anfingen ein fröhliches Lied in einer mir unbekannten Sprache zu singen.
Belustig gesellte ich mich zu ihnen und stellte mich neben Tenebrae - den einzigen, der seine Würde behalten wollte und nicht mit seinen Klamotten ins Wasser hüpfte und sich darin wie ein Kleinkind verhielt.

Ich für meinen Teil hatte allerdings nicht vor, mich vornehm zu benehmen und stürzte mich kopfüber ins kühle Nass.
Als ich wieder auftauchte, hörte ich meine Gefährten lauthals lachen und blickte in die Richtung, in die auch die Anderen schauten.

Tenebrae stand am Ufer und starrte offenen Mundes auf die Stelle, an der ich untergetaucht war. Nun fing auch ich an zu lachen und schwamm zu unserem Anführer.
Völlig verwirrt blickte er mich an und stellte mir mit seinem Blick die nur allzu offensichtliche Frage, deren Antwort ich ihm auch sogleich gab:
"Die Tatsache, dass ich königlichen Blutes bin, bedeutet nicht, dass ich keinen Spaß haben darf.", grinste ich.
Der Waldläufer lächelte mich schief an.
Ich unterdrückte ein Kichern und fragte:
"Kommst du jetzt selbst rein und kühlst dich ab, oder müssen wir dich holen?"
Er schien zu erkennen, dass Widerstand zwecklos war und seufzte geschlagen.
Da er sowieso, wie der Rest von uns, kaum etwas anhatte, holte er tief Luft und sprang zu uns.
Die Wassertropfen spritzten überall herum und trafen unser aller Gesichter.
Als er wieder nach oben kam konnten wir sehen, dass er sich bemühte, ein ernstes Gesicht zu wahren, jedoch waren seine Bemühungen umsonst und wenige Sekunden brach er, wie jeder andere auch, in schallendes Gelächter aus.

Am Abend betrachteten wir die Sterne, um unsere Position festzustellen und stellten überrascht fest, dass wir, wenn wir an dieser Stelle den Bach überquerten, bereits am Abend des nächsten Tages Minas Tirith erreichen könnten.
Würden wir jedoch unserer alten Route folgen, so kämen wir erst in drei Tagen an, da wir eine Brücke über den namenlosen Bach, der durch andere Zuflüsse ein reisender Strom wird, suchen müssten.

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Ich strich meinem überdimensionalen Glühwürmchen über das Gefieder und stellte mir vor, ich wäre schon in der weißen Stadt und könnte Legolas wieder in meine Arme schließen.
Seufzend legte ich mich hin, schloss die Augen und träumte von meinem Prinzen.

Die Elbin aus dem Schatten (Hiatus)Where stories live. Discover now