Ein kranker Wald

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Hi, Leute! :D
Mich würde mal interessieren, ob ihr zu den ersten Kapiteln eine Veränderung meines Schreibstils feststellen konntet, denn ich bin der Meinung, dass man das selbst nicht allzu gut einschätzen kann. ^^
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Lydias P.o.V

Am nächsten Tag brachen wir recht früh auf.
Als die Männer anfingen, sich der Abenkleidung zu entledigen, ging ich schnell aus der Höhle, kletterte auf einen Baum und beobachtete den Sonnenaufgang.

Ich spürte etwas auf mich zukommen und nur wenige Augenblicke später landete Tinúviel neben mir und stieß einen leisen Ruf aus.
Ein Glück, dass mir so helles Licht nichts ausmacht, dachte ich.
Für Legolas muss ich mir allerdings noch etwas einfallen lassen.
Lächelnd streckte ich meine Hand aus und strich der Eule sanft über die überraschend weichen Rückenfedern, was sie mit einem wohligen Laut quittierte.

Unter mir rief Tenebrae, der Waldläufer, der mich als Prinzessin identifiziert hatte, meinen Namen.

"Was ist denn, Tenebrae?, fragte ich neugierig.
So schnell konnten sie doch noch nicht aufbruchsbereit sein!
Er blickte zu mir auf und verbeugte sich.
"Ich würde gerne Eure Erlaubnis einholen, Eure eldle, ehrenwerte Eule zu berühren."

Irgendwie witzig.
Jemand, dessen Name "Dunkelheit" bedeutet, möchte eine Eule aus Licht anfassen.
"Das ist nicht meine Entscheidung, mein werter Herr.
Ihr müsst Tinúviel selbst fragen.
Doch muss ich Euch warnen:
Ich kann sie berühren, weil mir die Hitze des Lichts nichts anhaben kann, doch weiß ich nicht, ob Ihr ebenfalls dazu in der Lage seid!"

Tenebrae nickte und wandte sich trotzdem an Tinúviel.
Er mache den Mund auf um zu sprechen, jedoch flog im selben Augenblick meine Eule auf ihn zu und setzte sich vor ihn.

Überrascht blickte er zu mir, doch ich zuckte nur mit den Schultern und deutete auf Tinúviel.

Neugierig ging der Waldläufer langsam auf sie zu und blieb wenige Schritte vor ihr stehen.
Er streckte vorsichtig die Hand aus und wartete.
Die Eule musterte ihn einen Moment lang mit ihren schwarzen Augen, dann kam sie näher und legte sanft ihren Schnabel auf Tenebraes Handfläche.

Doch das erwartete Zucken des Mannes blieb aus.
Etwas mutiger geworden, ging er etwas um sie herum und strich ihr leicht über das Gefieder.
Dann setzte er sich ins saftig grüne Gras und blickte Tinúviel nachdenklich an.
Diese hockte sich neben ihn und schaute auffordernd zu mir.

Lächelnd sprang ich elegant vom Ast und gesellte mich zu den Beiden.
"Ich Frage mich...", begann Tenebrae. "Weshalb verbrennen die Bäume und das Gras ebenfalls nicht, wo sie doch noch empfindlicher sind als meine Wenigkeit?"
"Hmmmmm....", machte ich und dachte nach.
"Vielleicht kann Tinúviel es steuern, was sie verbrennen will und was nicht.
Beispielsweise, als sie sich gestern aus reinem Vergnügen an einer armen Maus vergriffen hatte..."
Tinúviel machte einen empörten Laut und ich musste lächeln. "... und zu mir brachte, war diese an den Stellen, an denen Tinúviels Krallen waren, verbrannt, doch offensichtlich werden die Dinge, die sie heil benötigt, verschont."
Sie ist noch intelligenter als ich dachte.
Und viel mehr als die Geschöpfe Saurons jemals vermuten würden, sofern sie denn denken können.

Die Elbin aus dem Schatten (Hiatus)Where stories live. Discover now