,,Na deine Garnele", Mama zeigt auf meine Hand die tatsächlich eine Garnele zerdrückt. Eww...

,,Ups", ich lasse sie los, und wische mir die fettigen Hände an meiner Hose ab. ,,War wohl in Gedanken", rede ich mich raus um dieses peinliche Missgeschick irgendwie zu erklären.

,,Klar, bei Stellas Sohn hätte ich auch andere Gedanken." Mum zwinkert mir zu. ,,Wenn du weißt was ich meine."

,,Gott, Mama", flüstere ich fassungslos. ,,Du könntest seine Mutter sein", meine ich entsetzt. Ich will mir gar nicht vorstellen was Mama für Gedanken hat.

Aber vielleicht könnte Mama mir auch sagen wer das blonde Mädchen neben ihm ist, nicht dass es mich interessieren würde, nein, es ist mir echt egal, selbst wenn es seine Freundin ist, ja dann tut sie mir ehrlich leid, niemand will so jemand als Freund.

Nein danke...

Sie lacht und setzt sich neben Merle. Paps füttert sie mit irgendeiner orangenen pürierten Pampe die alles andere als appetittlich aussieht, doch ihr scheint es zu schmecken. Sie macht immer schon den Mund auf wenn Papa gerade dabei ist wieder ein Löffel in die Pampe zu dunken.

Ich esse die Hauptspeise und das Desserrt genüsslich leer ohne einen weiteren Blick in die Richtung des Tisches an dem Arschloch mit Blondi sitzt zu werfen.

Am Abend gehen wir alle früh ins Bett um morgen gut ausgeschlafen zu sein.

...

Wir gehen schon früh auf die Piste, weil da noch am wenigsten los ist. Mit dem Schwimmen wurde es heute Morgen dann doch nichts, weil Papa lieber noch schlafen wollte als mit mir schwimmen zu gehen.

Merle sitzt bei Mama auf dem Schoß auf einer Bank und winkt mir zu. Ich lächle und winke zurück.

,,Bereit Emmchen?", fragt Papa und klickt sich in seine Skier ein.

,,Na klaro", ich mache es ihm gleich und laufe wie ein Pinguin zu den Liften. Meinen Annorak halte ich an den Sensor vor dem Lift und warte bis es Klick macht und mich durch lässt. Nach mir kommt Papa und wir werden gebeten zusammen in einen der Sessel zu setzen. Der Angestellte klappt eine Stange zu unserer Sicherheit hinunter und kümmert sich dann um die nächsten Fahrgäste. Mit einem leichten Rütteln fährt der Lift dann hoch.

,,Die Aussicht ist fantastisch", lobt Papa den Ausblick und löst sein Blick bis wir oben sind nicht mehr von den Schnee besetzten Bergen.

,,Mhm", antworte ich nur, ich finde es nur sehr erschreckend kalt.

Oben angekommen ziehe ich mir die Brille ins Gesicht, mache den Reißverschluss meiner lilanen Jacke ganz zu und nehme jeweils einen Stock in die Hand.

,,Wir sehen uns unten", schreit Papa mir über seine Schulter hinweg zu und braust den Hang hinab.

Ich lache und schubse mich an. Bei ihm sah das nun wirklich nicht so schwer aus, dann kriege ich das wohl auch hin.

Ich, naives Dummerchen, habe das tatsächlich geglaubt.

Alle fünf Sekunden bremse ich ab, weil ich Angst habe nicht rechtzeitig
unten zu bremsen und so wie Bridget Jones zu Enden.

Wow, so im Nachhinein könnte ich mir überlegen die zweite Bridget Jones zu werden...

,,Pass doch auf", rempelt mich ein Skifahrer blöd an und fährt an mir vorbei. Ich, natürlch völlig unkonzentriert falle um und rolle seitlich den ganzen Berg hinunter.

Ich weiß nicht was schlimmer ist, die Übelkeit die ich am Ende dieser rassanten Fahrt in mir aufkommen spüre, oder die lachenden Leute die ich wohl sehr amüsiert haben.

Selbst Fynn und sein Blondchen lachen, was mich unglaublich wütend macht, was bilden die sich eigentlich ein? Nur weil sie die Perfektion im Blut haben, können sie über andere herziehen und sie auslachen. Tut mir leid, dass ich nicht Eis laufen kann, nicht die dünnste bin und eine Gabe dafür habe das Gleichgewicht zu verlieren. Ich stehe auf, streiche mir den Schnee von meinem Gesicht und laufe mit erhobenem Kopf zielstrebig auf den Lift zu. Euch werde ich es zeigen!

...

Anfangs noch wackelig, doch mit der Zeit habe ich den Dreh raus und ich komme mal auf den Skiern unten an. Mein Ehrgeiz hat mich gepackt und ich kann gar nicht mehr genug davon kriegen. Ich will in den nächsten Tagen auch so gut Ski fahren können, wie Dad. Mein Ziel.

,,Ich fahre noch einmal dann können wir Mittagspause machen", sage ich meinen Eltern die schon vor gehen wollen um etwas zu essen. Ich wiederhole den selben Vorgang wie die 8 male zuvor auch schon und lasse mich auf den Sessel gleiten. Ich muss allerdings noch warten bis ein weiterer Ski- oder Snowboarder kommt, weil jetzt Mittagspause ist, sind viele in den Wirtschaften um etwas Warmes zu essen.

,,Warten sie ich komme", mein Kopf fährt zur Seite an der ein Mädchen mit Bommelmütze und einem weißen Anorak auf uns zugerannt kommt.

Von weitem dachte ich es wäre nur irgendeine weitere Skifahrerin, doch jetzt, sitzt sie neben mir und lächelt mich an.

Blondi lächelt mich an.

Herr steh mir bei!

Vielleicht mag ich dich ja morgen? Where stories live. Discover now