46. Conversations

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Den letzten Satz brachte sie dermaßen drollig hervor, dass ich prompt lachen musste. Und verdammt, diese Frau war clever.

„Das ist die Wahrheit, ich kann trinken wie ein Kerl", schmunzelte sie.

„Das habe ich schon vernommen aber weiter im Text. Wie sind sie zu Nicholas gelangt?"

„Durch seinen Vater. Als Nicholas' Frau starb, machte er mich seinem Sohn zum Geschenk. Seitdem war ich bei ihm. Aber Nicholas wollte keine andere Frau, auch nicht für das Bett. Also kamen wir überein, dass ich zukünftig für ihn arbeiten sollte, anstatt wieder in das Freudenhaus zurückzukehren. Ich möchte nie wieder dahin, nie wieder."

Tränen schimmerten in ihren blauen Augen, als sie mir die nächsten Worte entgegenhauchte. „Ich möchte frei sein und der Mafia nicht mehr dienen müssen. Wenn ich ein bestimmtes Alter erreicht hätte und mein Körper nicht mehr anziehend genug gewesen wäre, um die Kunden zu versorgen, dann wäre ich eines Tages nutzlos für sie gewesen. Die Mafia hätte mich niemals los gelassen, da ich zu viel weiß. Eher hätten sie mich umgebracht."

Diese Aussage verstand ich nur zu gut.

„Als Niall mir das Angebot machte, griff ich zu."

Ich leerte mein mit Wasser gefülltes Glas, bevor ich fortfuhr.

„Ich verstehe. Die Mafia musste ihr schwarzes Geld irgendwie reinwaschen und haben unter anderem Sie dazu benutzt."

„Ja, es gab ein Konto auf meinen Namen, dorthin flossen als Tantiemen deklarierte Gelder, die natürlich aus den illegalen Geschäften stammten. Sie wurden zu verschiedenen Banken, die sich auf den Cayman Inseln befinden, weitergeleitet. Dort schaffen alle ihre Schwarzgelder hin. Nichts war einfacher, als diese Unterlagen zu kopieren und sie Niall zukommen zu lassen. Er hat versprochen, dass ich danach frei sein würde, weg von den Klauen der Mafia."

Entspannt lehnte ich mich im Sitz zurück. „Und wie Sie sehen, hat er sein Versprechen gehalten."

Bei dem Gedanken an meinen Freund musste ich unweigerlich grinsen. Er hatte es wirklich faustdick hinter den Ohren, das würde man ihm gar nicht zutrauen. Zumindest nicht, wenn man seinen Beruf kannte.

„Ich danke Ihnen, mehr wollte ich gar nicht wissen", beendete ich nun die Unterhaltung.

Es wurde Zeit, ein wenig zu schlafen, damit der Jetlag mich später nicht vollends aus der Bahn warf. Auch Honey kuschelte sich in ihre Decke, nachdem sie den Sitz in die Liegeposition gebracht hatte. Myles, der ebenfalls ein Nickerchen machte, lag neben meinem Sitz auf dem Boden. In dieser Formation erwachten wir, als der Pilot das Eintreffen in London, einer halben Stunde vor der Landung, bekanntgab.

Schlaftrunken rieb ich mir die Augen, erhob mich und suchte den kleinen Waschraum auf, den ich nach fünf Minuten wieder verließ, damit Honey ihn nutzen konnte. Frauen brauchten für gewöhnlich etwas länger, um sich zurechtzumachen. Mit einem Blick auf die Uhr stellte ich fest, dass es kurz nach acht war und Harry demnach bereits am Flughafen sein musste, um Myles in Empfang zu nehmen. Ich hatte ihm aufgetragen Hundefutter zu besorgen und Gassi mit ihm zu gehen, sobald er sich auf britischem Boden befand.

Nach einer recht holprigen Landung verließ ich mit Myles an der Leine und Honey im Schlepptau, den Privatjet. In nächster Nähe standen zwei Limousinen. Aus der einen stieg Harry, der mir förmlich entgegenrannte.

„Hey, Louis, endlich bist du da!"

Sogleich sprang der Hund an Harry hoch, beschnüffelte diesen ausgiebig und leckte über seine Finger.

„Hier." Ich drückte ihm die Leine in die Hand. „Pass gut auf Myles auf, Styles."

Strafend blickte mein Kollege zu mir, während Honey ihr helles Lachen erklingen ließ, um anschließend ihre Feststellung zu verkünden.

Black VisionWaar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu