24.

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Ich kann meine eigene Hand nicht mehr vor Augen sehen. Nicht einmal Zayn. Nur Umrisse seiner Statur. Die Kälte umhüllt meinen Körper wie ein Mantel und ich habe das übergroße Bedürfnis einfach tot umzufallen, damit ich die Kälte nicht mehr spüre, aber so wird es nicht kommen.

Natürlich könnte ich mir die Kugel geben, bin aber auch nicht dazu bereit jetzt den Geist aufzugeben. Kämpf weiter, kämpf weiter, kämpf weiter. Stell dir einen warmen Ofen vor, eine warme Heizung oder eine warme Fly, an die du dich kuschen kannst. Fly ... Fly ... Scheiße, in der ganzen Aufregung habe ich Fly vergessen. Ist glaube ich auch besser gewesen, denn jetzt strömen mir die verfluchten Tränen über die Wangen. Es sind Wut und Trauer Tränen. Trauer wegen Fly und Zayn. Wut, weil ich einfach kein Bock auf diese Scheiße hier habe.

Ich sitze inzwischen neben Zayn in einem Auto. Er am Steuer, ich daneben. Meine dünne grüne Jacke hilft mir wirklich kein bisschen mehr. Warum habe ich damals bei dem Bahnhof nur die Lederhandschuhe liegen gelassen? Ach verdammt, das kann doch nicht wahr sein.

Mein Oberkörper dreht sich zurück. Vielleicht gibt es hier eine Decke. Das erste mal an diesen Tag das mein Herz aufblüht, eine dicke Decke liegt zusammen gelegt auf den Rücksitz. Ich greife nach ihr und hülle mich sofort damit ein. Oh Mann, das tut so gut. Meine Augen schließen sich, weil ich es so genieße.

Ich merke nicht wie ich langsam in den Schlaf wandere.

Etwas sehr helles blendet meine Augenlider. Kurz öffne ich sie, aber schließe sie sofort, weil das helle Licht in meinen Augen zu brennen anfängt. Gedämpfte Stimmen höre ich außerhalb des Autos. Es sind zwei, mehr verstehe ich nicht. Sie sind tief. Zwei Männer? Doch noch eine Stimme kommt dazu, von einer Frau.

In mir schimmert Hoffnung. Daryl, Harry und Stay? Der Lichtschein verschwindet. Ich reiße meine Augen auf und sehe mich um. Weg. Einfach weg. „Hast du was gesehen, Zayn?" frage ich ihn. Dann fällt mir ein das er gar nicht mehr am Leben ist. Ein Stück Hoffnung fliegt davon.

„Hey!" rufe ich. Mit Fäusten hämmer ich gegen die Glasscheibe. „Daryl?!" belle ich. Der Lichtschein taucht hinter mir auf.

„Da war was. Hast du es gehört?" fragt eine gedämpfte tiefe Stimme.

„Bilde dir keinen scheiß ein." motzt die Frauenstimme. „Komm weiter, verdammt noch mal."

„Verflucht, da war wirklich was." Der Lichtschein bewegt sich in meine Richtung. Ich habe irgendwie Angst die Tür zu öffnen, weil ich nicht weiß wer das ist, aber irgendwie will ich auch wissen, wer es ist. Vielleicht sind es Daryl, Harry und Stay. Es könnte gut möglich sein, weil es zwei Männerstimmen sind und eine Frauenstimme.

„Hier!" rufe ich laut. Das Licht kommt auf mich zu, derjenige hat mich gesehen, also steige ich aus. Die Decke umhüllt meinen Körper nicht mehr, also überschlägt sich eine Kälte über mich das meine Haut sofort aufsteigt.

Derjenige bleibt stehen. „Verdammt, May!" ruft die Stimme aus. Ich runzle etwas die Stirn. Er richtet die Taschenlampe unter sein Gesicht. „Ich bin es, Daryl."

Ich renne auf ihn zu und falle ihm um den Hals. „Oh Gott, endlich." sage ich gegen seine Hals beuge. Die anderen beiden laufen auf uns zu.

„May!" sagt Harry freudig. Natürlich bin ich noch sauer auf ihn, aber es ist einfach wunderbar alle jetzt zu sehen. Als ich Daryl los lasse, ist Harry glaube ich dazu bereit mich auch in den Arm zu nehmen. Mein Herz schlägt heftig gegen meine Brust, sobald seine Arme sich um meine Taille schlingen. Ich bin nicht so groß das mein Kinn sich auf seine Schulter legen kann, wie bei Daryl. Mein Ohr lauscht seinen Atem. Gleichmäßig.

„Es ist schön dich zu sehen." flüstert er mir so zu das es niemand mitbekommt. Oh mein Gott, seine Stimme bringt mich gerade so was von aus den Rudern. Sie hört sich sexy und wunderschön an.

CONSIDER ME ALIVE || h.s.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt