17.

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Er hat uns den Rücken zugedreht.

 „Ey, Neuling," ruft Daryl ihm zu. Er tritt mit mir in das Zelt. Wir müssen uns nicht einmal bücken. Ich kann aufrecht stehen. Daryl schubst mich etwas vor. „Hier, eine Neue. Vielleicht könnt ihr euch ja anfreunden." Er verschwindet. Ich sehe ihm noch nach. Oh verdammt, er hat einen sexy Gang drauf ...

 „M ... May?" fängt es vor mir an. Ich sehe nach vorn. Das ist ein Traum, ja, ein ganz einfacher Traum. Zayn wurde gar nicht angeschossen und Harry steht auch nicht vor mir. Wach auf, wach sofort auf!!

 „Ich bin es ... Harry." sagt er. Mein Herz schlägt aus. Seine Fingerspitzen berühren leicht meinen Arm. Ach du Heilige, er ist echt! Ich kriege Tränen in die Augen und starre ihn regungslos an. Sind das Freudentränen?

 Er hat schürfwunden in seinem Gesicht, seine wilden Locken hat er sich mit einem Bandana zurück geklemmt und seine Hände sind voller Dreck und Blut. Trotz alldem finde ich ihn mehr als nur hübsch ...

„Du ..." sage ich leise. Plötzlich steigt eine so heftige Wut in mir hoch. Sie weitet sich bis in meine Fingerspitzen und lässt mich dazu bringen ihn zu schlagen. Meine Hand macht einmal Kontakt mit seiner Wange. „Verdammter scheiß! Wo warst du?! Weißt du eigentlich, wie viel Sorgen Zayn und ich uns um dich und Fly gemacht haben?!" schreie ich ihn an.

 „May," sagt Harry und greift nach meinen Handgelenken.

 „Nichts: 'May,'. Du hast uns ohne Grund verlassen! Hast uns alleine gelassen! Und das über Tage. Weißt du wie es war, ohne Ziel durch die Gegend zu laufen?! Nach der Suche, nach jemanden der uns verlassen hat?! Wie dumm von uns, dass wir uns die Mühe gemacht haben nach dir zu suchen!" brülle ich.

 Harry sieht mir in die Augen. „Ich war schon ein paar km von euch weg, da wollte ich schon wieder umkehren mit Fly, aber ich habe nicht gewusst wo ihr seid. Ich bin einfach in den Wald gelaufen ohne irgendein Ziel. Und als ich den Rückweg anschlagen wollte, kamen mir mehr als ein dutzent Streuner entgegen. Sie sind mir gefolgt, ohne das ich es mitbekam. Was sollte ich machen? Mich dadurch schlagen mit einen Wolf, der schon verletzt war ...?"

 „Stopp!" sage ich. „Was ...? Fly ist verletzt? Wo ist sie?! Ich möchte zu ihr!" Ich schaue mich im Zelt um, aber entdecke keinen einzigen weiß schimmernden Wolf.

 Harry legt seine Hände an meine Wangen. „May," flüstert er. „ ... Es tut mir leid ... Fly ist ..."

 Ich schüttle den Kopf um den Gedanken los zu werden, der in meinem Kopf herum schwirrt. „Nein. Nein ... Harry ..." Mir strömen die heißen Tränen wie ein Wasserfall die Wangen hinunter.

 Er zieht mich an seinen Körper. „Es tut mir leid, sie hat es nicht geschafft." flüstert er in mein Ohr. Mein Herz bricht in Tausend Teile. Mein einziges Familien Mitglied was ich noch habe ist weg. Weg und das für immer. Wir bleiben einfach so stehen. Außer unsere Atem hört man nichts weiteres. Seine Locken kitzeln meinen Hals, er haucht mir seinen heißen Atem gegen die Haut.

 Wie konnte es nur passieren ...?

 Warum konnte sie es nicht schaffen?

 War eine Zombie etwa zu schnell für sie und deswegen hat sie es nicht geschafft?

 Die Vorstellung wie einer dieser Beißer in Flys Fell greift, sie zurück zieht, sie schwer stolpert und dieser Beißer in ihr Fleisch beißt ... Ihr weißes Fell würde rot schimmern. Sie würde jaulen vor Schmerz. Würde kämpfe ...

 „Es tut mir so leid." haucht Harry.

„Wie konnte das passieren?"

 Harry schluckt schwer. „Sie wurde in die Ecke gezwängt. Ich habe versucht sie zu retten, aber einer von den Streunern war zu schnell ... Es war schon zu spät."

CONSIDER ME ALIVE || h.s.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt