16.

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 Ich habe ihm gesagt das ich es nicht will. Nicht dort. Nicht an einem gefährlichen Ort wie diesen, wo jeder Zombie uns hätte töten können. So wie ich richtig sehen konnte, wollte er immer mehr und mehr. Irgendwann, nachdem seine Hände an meinen Hintern waren und unter mein Shirt glitten, habe ich ihn gestoppt.

 Er war Baff, als ich gesagt habe das ich es nicht tun kann. Denkt er wirklich so ein Mädchen wie ich hatte schon mal? Man kann doch merken das ich nicht oft etwas mit Jungs unternommen habe, oder etwa nicht?

 Zayn läuft vor mir. Er ist nicht sauer, wegen der Sache, aber es scheint so als würde er jeden Moment sich umdrehen und mir die Kehle umdrehen wollen. Er geht schnell, sehr schnell. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Wenn ich irgendwie sage: 'Zayn, tut mir leid, das ich es nicht wollte.' Würde er die Augen verdrehen und einfach weiter gehen. Es würde keinen Unterschied machen.

 Aber jetzt ist so ein erniedrigendes Schweigen zwischen uns, das ich das Gefühl habe, als wären wir zwei komplett fremde Menschen die einander keineswegs ausstehen können.

 „Zayn," fange ich dann doch an.

 „Hm?" Er dreht sich um, läuft dennoch weiter. Wir sind auf einer Straße.

 Ich sehe ihn an. „Tut mir leid."

 Er zuckt die Schultern. „Schon okay. Ich habe übertrieben." Und schon dreht er sich wieder um und läuft weiter. Als wäre es ihm egal.

 Ich renne auf ihn zu. „Es ist nicht okay." Mein Hand greift nach seinem Arm. Er hält an und dreht sich zur Seite, sieht mich direkt an. Ich atme laut aus. „Es ... Zugegeben ..."

 Seine Brauen ziehen sich nach oben.

 „ ... ich hatte nie, und habe nie einen Jungen geküsst." stammle ich heraus. „So, jetzt ist es raus." flüstere ich und gehe an ihm vorbei. Müsste er sich jetzt besser fühlen, weil ich ihm den Grund gegeben habe, dass ich es nicht wollte?

 „May," ruft er mir nach.

 „Was?" Ich drehe mich um.

 Er kommt auf mich zu. „Es muss dir nicht leid tun, nur weil du kein Sex mit mir wolltest. Mir müsste es leid tun. Ich hätte es wissen müssen. Schon am ersten Tag, wo ich dich kennen gelernt habe, ist mir aufgefallen das du schüchtern bist. Und natürlich ist mir dann auch in den Sinn gekommen, dass du 'unerfahren' bist mit Jungs." Er bleibt vor mir stehen. „Mir tut es leid. Ich habe übertrieben und hatte mich nicht mehr unter Kontrolle."

 „Es ist alles okay."

 „Ist das eine Frage oder eine Feststellung?" fragt er mit den Hauch einem Lächeln auf den Lippen.

 Ich beiße auf meine Lippen. „Eine Feststellung."

 „Also, ist alles okay zwischen uns?"

„Ja, wir vergessen was passiert ist."

 Ein schräges Lächeln umrahmt seinen Mundwinkel. „Cool."

 „Cool." Ich lächle zurück.

Was meinst du, May? Findest du Fly mit Harry wieder? Vielleicht sind sie ja schon längst aus diesem Gebiet hier raus. Vielleicht sind sie schon längst tot oder sind einer dieser Streuner geworden. Was meinst du, May? Willst du wirklich noch länger nach ihnen suchen?

 Ich kneife meine Augen zusammen. Verdammt, warum kann mein Unterbewusstsein nicht aufhören zu reden? Und dann noch so was. Jetzt mache ich mir noch mehr Sorgen um Fly und Harry als vorher. Wo könnten sie denn bitte sein? Überall. Wir könnten gerade an ihnen vorbei gelaufen sein, ohne es zu merken. Indem sie in dem Wald sind und wir auf der Straße.

CONSIDER ME ALIVE || h.s.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt