Kapitel 28

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Pias Sicht

"Penelope?", frage ich ungläubig und reiße mich von ihr los. Ich überlege an den Paparazzi vorbei zu laufen, aber keine Chance. Sofort drehe ich mich um und verschwinde zurück ins Hotel. Was ist hier los? Was will Penelope auf einmal von mir?

"Hey, Pia!", ruft Penelope plötzlich hinter mir. Anscheinend haben die Kameras das Interesse an ihr verloren.

"Was willst du? Und was war das gerade?", keife ich sie an.

"Oh das war mein Ticket zur weltweiten Aufmerksamkeit!", grinst sie eingebildet. "Ich hab übrigens was für dich.", fügt sie hinzu und holt etwas aus ihrer Hosentasche. Mein Handy. Mit offenem Mund starre ich sie an. Was zur Hölle?

"Du warst das?", frage ich wütend.

"Ich habe keine Ahnung was du meinst!", antwortet sie unschuldig und wirft mir das Handy zu.

"Du verdammtes Miststück! Was fällt dir eigentlich ein?", schreie ich sie wütend an.

"Frau Becker! Haben sie gehört, wie Pia mich gerade genannt hat?", fragt Penelope erschrocken an Frau Becker gerichtet, die natürlich in diesem Moment aus dem Fahrstuhl kommt und die Lobby betritt.

"Ja, das habe ich. Ich muss sagen Pia, ich bin schwer-"

"Penelope hat mein Handy geklaut!",unterbreche ich sie aufgebracht und werfe meine Arme in die Luft.

"Ich habe dein Handy auf dem Flur vor deinem Zimmer gefunden und habe es dir wiedergegeben.", erklärt Penelope unschuldig, was mein Blut zum Kochen bringt.

"Du Lügnerin!", Schreie ich sie wieder an.

"Pia-", beginnt Frau Becker in einem strengen Ton, doch dieses Mal wird sie von Penelope unterbrochen.

"Oh, wer hier wohl eine Lügnerin ist! Frau Becker, wussten sie, dass Pia letzte Woche gar nicht krank war, sondern sich mit einem fremden Jungen getroffen hat?"

Voller Wut und abgrundtiefem Hass starre ich Penelope an. Am liebsten würde ich ihr dieses Grinsen aus dem Gesicht schlagen.

"Pia, ist das wahr?", fragt Frau Becker zweifelnd.

Ich schließe die Augen und arme tief durch, bevor ich mich wieder an Frau Becker wende. Ich wünschte mir wäre etwas Besseres eingefallen, als die Wahrheit zusagen.

"Ja," Was kann denn jetzt noch Schlimmes passieren? Überrascht schaut meine Lehrerin mich an. Damit hat sie ganz und gar nicht gerechnet. "Und wenn sie noch mehr darüber wissen möchten, dann können sie es einfach googeln, oder die Typen vor dem Hotel fragen."

Mit einem letzten wütenden Blick an Penelope stampfe ich zur Treppe.

Ich höre Frau Becker, die sagt, dass ich stehen bleiben soll, doch ich renne ohne darauf zu achten die Treppe hoch zurück zu meinem Zimmer. Ich hämmere gegen die Tür, in der Hoffnung, dass Laura noch da ist und sie öffnet. Und tatsächlich steht sie eine Sekunde später vor mir.

"Dieses Miststück!", schnaube ich und drängle mich an ihr vorbei ins Zimmer. Claire und Sofie schauen mich überrascht an.

"Was ist passiert?", fragen beide gleichzeitig.

"Penelope war's! Sie hat mein Handy geklaut! Jetzt steht ein Haufen Paparazzi vor der Tür und ich komme nicht hier weg. Aber das ist jetzt sowieso egal, weil Frau Becker mich nicht mehr gehen lassen würde. Sie weiß alles!", Erkläre ich wütend und lasse mich auf mein Bett fallen. "ich will nach Hause.", jammere ich und vergrabe mein Gesicht in meinen Händen.

Ich merke, wie sich jemand neben mich hinsetzt und kurz darauf Arme um mich schlingt. Sofort steigen Tränen in meinen Augen.

"Hey, wir Kriegen das schon wieder hin", beruhigt Laura mich und drückt mich einmal ganz fest, bevor sie mich wieder loslässt. "Aber heißt das, dass du dein Handy wieder hast? Ruf ihn an!"

Schnell wische ich die einzelnen Tränen von meinem Gesicht und arme tief durch, bevor ich in meinem Handy nach Harrys Nummer suche.

Was soll ich ihm sagen?

Diese Frage hat sich erledigt, als ich nur den Besetzt-Ton höre.

"Er geht nicht ran", flüstere ich und schüttle enttäuscht meinen Kopf.

Das war's dann wohl.

Mein Herz setzt einen Moment aus, als ich mein Handy kurz in meiner Hand vibrieren spüre. Eine Nachricht von Harry. Mit zitterndem Finger tippe ich auf das Nachrichtensymbol.

'Ruf nicht nochmal an'

Jede Motivation und Hoffnung verschwinden mit einem Schlag aus meinem Körper. Kraftlos lasse ich das Handy vor meine Füße auf den Boden fallen. es fühlt sich an, als wäre ich nur noch eine schlaffe Hülle - ich bin komplett leer.

Getting LostWhere stories live. Discover now