Kapitel9

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Kapitel9

18:30 Uhr zeigt mir mein Handy. Draußen ist es bereits dunkel also kann es jetzt los gehen! Ich gehe einfach so ohne irgendetwas bestimmtes einfach so wie ich jetzt bin.

Nur wo? Irgendwas hohes und am besten außerhalb der Stadt! Gibt es da nicht so eine Art Aussichtsturm? Doch! Hat mir Georg ja erzählt! Den suche ich jetzt!!

GIULIAS PERSPEKTIVE:

Nach meinem Kollaps in der Stadt sind wir sofort zurück ins Hotel gegangen.

Nach zwei Stunden Schlaf und reichlich Wasser zum Trinken geht es mir jetzt wieder besser.

Aber meiner Mum ist seit zirka einer Stunde Schlecht und Schwindlig und sie beklagt sich über Bauchschmerzen.

Nach langem Hin und Her diskutieren habe ich sie davon überreden können, dass ich eine Apotheke suchen darf um ihr von dort ein Medikament zu holen.

Meiner Meinung nach bin ich ja schon 16, also was soll mir um halb sieben in einer Stadt passieren? Aber meine Mum lässt mich nicht wirklich gerne gehen aber sie sieht ein, dass es ihr mit Medikament besser gehen wird und das bekomm ich halt nur aus der Apotheke.

Ich nehme meine Schuhe, Jacke und Schal und gehe los. Ich hab wirklich keine Ahnung wo ich hingehen soll und so bleibt mir nichts anderes übrig als ständig Leute nach dem Weg zu fragen. Dumm nur, dass mir jeder Mensch einen anderen Weg sagt.

Nach einer halben Ewigkeit, in der ich bestimmt drei Mal im Kreis gegangen bin komme ich endlich zu einem Spital. Ich bin mir sicher, dass es dort ein Medikament für meine Mama gibt!

Es ist nicht viel los und daher brauch ich nicht lange warten.

Ich erkläre ihnen ausführlich was meine Mutter hat. Aber sie weigern sich mir das Medikament zu geben.

Mit Ausreden wie: Du bist minderjährig und wir dürfen einem minderjährigen Mensch keine Medikamente geben oder: So lange wir nicht genau wissen was deine Mutter hat können wir dir nichts dagegen geben. Sie meinen sogar, dass ich ja lügen könnt und mich mit den Medikamenten dann umbringen will. Ich verstehe diese Welt einfach nicht! Ich verlange ja keine Antibiotika, ich will ja einfach nur Tabletten gegen Übelkeit aber nein, die sind wahrscheinlich zu dumm um mir so was zu geben.

Stink sauer verlasse ich dieses Spital und da es schon kurz vor Acht ist beschließe ich keine Apotheke mehr zu suchen, sondern gleich zurück ins Hotel zu gehen.

BILLS PERSPEKTIVE:

Jetzt lauf ich schon eine Stunde oder länger hier umher und hab den Aussichtsturm noch immer nicht gefunden!

Ich gehe jetzt einfach in das Hochhaus hier und dann spring ich vom Dach. Egal von wo ich runter springe es kommt auf das gleiche Ergebnis.

Und zwar, dass ich endlich nicht mehr von jedem verarscht werde!!

GIULIAS PERSPEKTIVE:

Ich habe echt keine Idee mehr wo ich bin! Und mein Handy? Das kann mir auch nicht weiter helfen, da meine Internetverbindung verdammt schlecht ist.

Ich bin mit meinen Nerven echt am Ende! Ich werde nie wieder nach Hause kommen!!

Nie wieder zu meiner Mum!

In meinen Augen sammeln sich bereits Tränen die auch sofort ihren Weg nach unten finden.

Beruhige dich, Giulia! Du darfst dich nicht komplett verrückt machen!! Irgendwo werde ich schon jemanden fragen können und irgendwie werde ich auch ins Hotel zurück finden.

Aber hier, wo ich auch schon immer bin, gibt es nichts! Keine Menschen! Keine normal großen Häuser nur Hochhäuser, eins nach dem anderen. Ich sehe rein gar nichts, außer eine Wand an der...

Oh mein Gott!!! Oh mein Gott, oh mein Gott, oh mein Gott!!

Da oben, auf dem Dach des Hochhauses ist ein Mensch?!?!

Will sich der umbringen oder warum geht er ganz an den Rand? Ist der von allen guten Geistern verlassen?

Ich laufe so schnell ich kann zu dem Hochhaus! Verdammt!! Die Tür ist zu!! Ich kann doch nicht einfach bei jemanden läuten, oder?

"Giulia, es ist egal! Die Leute kennen dich sowieso nicht!!", sagt mir mein Unterbewusstsein!! Stimmt!

Ich klingle einfach gleich bei der ersten Wohnung! Ja!! Die Tür ist offen, jetzt nichts als schnell nach oben laufen und vielleicht so schnell weg, dass der Wohnungsmieter, der mir geöffnet hat, mich nicht sieht!

Warum muss es so viele Treppen geben? Und ich dachte noch das ich, wenn ich laufe schneller bin als mit dem Aufzug!! Endlich, endlich bin ich ganz oben! So und wo ist jetzt das Dach?

Nein, oder? Ist das Bill?? Bitte nicht!

Bills Perspektive:

"Bill. Du darfst mir, dass nicht antun! Bitte Spring nicht!", höre ich plötzlich hinter mir jemanden sagen. Giulia? Doch wie hat sie mich gefunden?

"Was heißt da ich darf DIR das nicht antun? Was liegt dir denn überhaupt an mir? Anscheinend so wenig, dass du mir deine falsche Nummer gibst! Und ich Depp hab noch gedacht, dass wir so eine Art beste Freunde wären, aber nein! Du scheißt auf mich! Und weißt du was? Ich scheiß auch auf dich. Du kannst zurück gehen von dort wo du hergekommen bist. Dich braucht hier keiner und schon gar nicht ich!

Und tu nicht so als ob es dich interessieren würde ob ich spring oder nicht sondern geh einfach!

GIULIAS PERSPEKTIVE:

Jedes einzelne Wort von Bill gibt mir einen Stich ins Herz. Ich weiß einfach nicht was ich ihm angetan habe, dass er mich so beleidigt.

"Bill, ich hab dir nicht meine falsche Nummer gegeben. Das wäre ja das dümmste was ich je tun hätte können! Und ich spiele mein Angst um dich nicht! Ich hab wirklich Angst um dich, oke?", kann ich noch leise und sehr traurig sagen bevor ich leise und unauffällig zu weinen beginne. Er weiß nicht wie sehr er mir mit seinen Wörtern weh tut!

"Komm, verarsch wen anders! Ich hab mir Sorgen um dich gemacht und hab dich angerufen doch die Telefonnummer ist ihnen nicht bekannt!"

"Bill, wieso sollte ich dir eine falsche Nummer geben? Was würde mir, das bringen?", sage ich sehr traurig aber mit ein klein wenig Wut darin, da ich einfach nicht verstehen kann warum er mir nicht glaubt.

"Ja, dass habe ich mich auch gefragt! Aber wenn du mir nicht glaubst schau selbst nach!"

Er nimmt sein Handy und wirft es zu mir rüber. Während ich hektisch versuche es zu Fangen frag ich:

"Bill, glaubst du mir echt so wenig?"

"Mensch Giulia! Ich weiß wie ich heiße du braucht meinen Namen nicht in jeden deiner Sätze sagen! Du braucht meinen Namen sowieso nicht mehr in deinen Mund nehmen!

Und ja ich glaub dir so wenig!"

Das gibt mir jetzt den Rest. Ich kann meine Tränen nicht mehr zurück halten und fange an zu weinen, jedoch so leise, dass er es nicht hören kann.

Ich schau mir meine Nummer an und jetzt weiß ich auch warum die Nummer nicht bekannt war.

"Damit du es weißt, du hast bei meiner Nummer die falsche Vorwahl gewählt. Du hast die Vorwahl von England genommen aber du hättest die Vorwahl von Österreich nehmen müssen."

"Ach, jetzt ist also alles meine Schuld oder was? Und das Tom mich wie Luft behandelt ist auch meine Schuld oder was?"

"Es ist nicht deine Schuld! Nichts ist deine Schuld! Tom war halt ein bisschen zu sehr verliebt! Aber deswegen kannst du doch nicht einfach mit deinem Leben abschließen.", versuche ich mit so einer starken Stimme wie nur möglich zu sagen aber die letzten Worte kann ich nur mehr flüstern.

Ich habe zwar keine Ahnung was Tom getan hat aber ich schätze mal, dass das alles wegen seiner Freundin ist und war.

Aber vielleicht hätte Bill heute mal die News checken sollen, denn im ganzen Internet kann man lesen, dass Toms Freundin ihn betrogen hat und ihn nur wollte, weil er berühmt ist und viel Geld hat.

Urlaub mit FolgenWhere stories live. Discover now