Forbidden Friendship

Feuer & Eis

Und zum zweitenmal habe ich einen Nachtschatten gezähmt.

Überglücklich umarmte ich Ohnezahn.

Neein! Wie kann das sein!

Fluchend tobte sich Kasimir in meinem Kopf aus und entschlossen stand ich auf. „Bis zum letzten Atemzug und in den Hallen Walhallas. Was meinst du, Kumpel?", zustimmend gurrte er und ich stieg auf seinen Rücken:„Du kannst mich nicht aufhalten, Hicks. Du kannst mich nicht besiegen! Ich habe sogar den Tod besiegt!"

Der Verräter stirbt am Ende. Der Verräter stirbt immer.

„Aber natürlich. Komm Ohnezahn.", ich öffnete seine Schwanzflosse und blitzschnell schossen wir in die Luft, sofort richteten sich die Blick der Alphas auf uns, doch er blieb stark. Fragt sich nur, für wie lange, also lenkte ich ihn zur Halle, wovor Stofffetzen lagen, ich beugte mich aus dem Sattel und schnappte mir einen, jetzt umflogen wir unser Wahrzeichen, unseren Inselsberg, Berk.

„Vertraust du mir?", ich verdeckte Ohnezahns Augen und legte meine Hand auf seine Schnauze:„Zusammen. Ich lass dich nicht im Stich.", er nickte und beschleunigte, schon hatten wir den Berg umflogen und steuerten direkt auf die beiden Giganten an. Ich prüfte die Lage, Kasimir hatte sich anscheinend zurückgezogen und beobachtete alles aus sicherer Entfernung. Die Drachen beäugten uns gespannt und die Dörfler schauten mich verblüfft an.
Da öffnete der rote Tod sein Maul:„Hoch Ohnezahn!", ich hielt ihm noch schützend die Ohren zu und zog ihn hoch, Feuer erwärmte kurz die Luft.

Da erhoben sich die Drachen und folgten uns:„Feigling!", rief ich empört und hetzte Ohnezahn weiter. Dann flog er eine Rückwärtsrolle und zischte durch die Drachenmeute hindurch, Zähne, Krallen und Hörner zerkratzten mich leicht oder hätten mich zerkratzt, wenn ich nicht meine Rüstung getragen hätte. Schon wieder visierte ich den roten Tod an, dem Überwilden wollte ich nichts tun.
„Feuer!", gehorsam schoss Ohnezahn einen Plasmaball ab und agressiv schnappte der graue Drache nach uns.

Ohnezahn vollführte eine Fassrolle und provozierend brüllte er etwas, daraufhin landeten unsere Verfolger wieder, verdutzt drehte ich mich noch einmal um.

Doch tatsächlich, brav saßen sie wieder auf den Dächern Berks und genoßen das Schauspiel. Als wäre nichts geschehen.
Da hörte ich meine Mutter:„OHNEZAHN HAT DEN ALPHA HERAUSGEFORDERT-!", der Rest ging im Drachengebrüll unter.

Ohnezahn hat den Alpha herausgefordert.

Fassungslos sah ich zu, wie Ohnezahn seine Augenbinde abschüttelte und auf einer Klippe, die sich vor dem roten Tod befand, landete. Beide sahen sich kurz an, eh Ohnezahn hochhüpfte und ich wieder seine Flosse öffnete, das Gras auf der Klippe rauchte.

Hinterhältig.

Wir stiegen empor und der rote Tod knurrte den Überwilden an, der jetzt widerwillig zu uns hoch sah. Nervös spielte ich an meiner Sicherheitsleine, was hatte Ohnezahn vor? Plötzlich stoppte er und ich rutschte erst nach vorne, eh ich meinen Halt verlor und nach hinten fiel.

Oh nein.

Panisch glitt mein Blick zu Ohnezahn, doch eh ich schreien konnte, erfasste mich ein Sog und ich raste in die Tiefe.
Endlich fiel Ohnezahn auf, dass er seine Rückenlast verloren hat und helfend klappte er seine Flügel zusammen und stürzte mir hinterher.

Er wird mich auffangen.

Er wird mich auffangen.

Er wird mich auffangen!

Doch irgendwie holte er mich nicht ein. Ich werde gleich als Drachensnack enden. Endlich verließ der Schock meine Stimmenbänder:„OHNEZAHN!"

30 Meter.

20 Meter.

Er wird nicht schnell genug sein.

„Ohnezahn.", ich bewegte nur noch meine Lippen:„Pass bitte gut auf sie auf.", verzweifelt stoppte er seinen Sturzflug, indem er seine Schwingen ausbreitete, meine Augen wurden nass und lächelnd sah ich ihn an.

Da schoss er plötzlich einen Plasmaball ab, der meinen linken Fuß streifte, die darauffolgenden Schmerzen überschritten meine Schmerzensgrenze und vor mir meinen Augen wurde die Welt schwarz.

Ich sah nur noch schwarz.