Die durchgeknallte Drachenschutz-Lady

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So schnell konnten sie gar nicht schreien.

Wie der kalte Tod legte sich die Eismasse um die Holzfestung.

„Sie sind doch wahnsinnig!", der Jäger, der immernoch in den Fängen des Drachens zappelte, windete sich noch mehr und schmiss dem Eisdrachen und der fremden Reiterin wüste Beschimpfungen an den Kopf.
Doch ersteres tauchte bloß unbekümmert weg und die Reiterin selbst befahl ihren Drachen vorzufliegen.

Fasziniert schaute ich ihnen nach, mit den übrig gebliebenen Drachen, war noch immer eine große Menge übrig geblieben, die so gewaltig war, dass sie die untergehende Sonne verdeckten.

So spät schon?

Ich rang mit mir selbst und biss mir verzweifelt auf die Unterlippe.

Soll ich?

Oder soll ich lieber nicht?

Nein... Ich muss.

„Komm mein Freund, folgen wir denen doch mal.", beunruhigt gurrte Ohnezahn, doch ich schaltete auf Steuerung um und widerwillig musste Ohnezahn sich meinen Befehlen beugen.

Zunächst hielten wir uns über den Wolken auf, doch bei Nacht traute ich mich auf das offene Feld, es wurde kälter und Nebel kam auf. Außerdem versperrten riesige, vereiste Felsen den geraden Flugweg und so schlängelte ich Ohnezahn durch und mein Mund klappte auf; Vor mir ragte eine 'Eisfestung' auf. Wahrscheinlich hatte der Drache sie selbst erstellt und anscheinend lebten die hier. Ich klopfte Ohnezahn beruhigend die Vorderflanke und langsam glitt er nach vorne.

Beeindruckt betrachtete ich alles ganz genau, als wir den Drachen durch einen sehr verzweigtem Tunnel ins Innere folgten. In einer Eishöhle endete er und misstrauisch landete ich Ohnezahn hinter mehreren Eiszapfen, die bis zum Boden reichten. Vorsichtig lugte ich heraus, doch abgesehen von schläfrigen Drachen konnte ich nichts entdecken. Ich wagte mich aus dem Versteck und schlich in die Mitte, von hier aus konnte ich einen weiteren Tunnel ausmachen, der führte mich bestimmt zum fremden Reiter. Mit Kopfendem Herzen ging ich Schritt für Schritt näher, als ich wieder dieses Klapper hörte und die Drachen um mich herum träge aufwachten oder sich erhoben. Aus dem Tunnel, der wohl nicht nur nach draußen führte, trat jetzt der Reiter zu mir. Kampfbereit sprang Ohnezahn hervor und erschrocken hielt die Fremde inne.

Nachtschatten sorgen wirklich überall für Erstaunen.

Doch die Reiterin fasste sich erstaunlich schnell wieder und ging in die Hocke, dann 'warschelte' und hoppste sie auf uns zu und machte so eine komische Bewegung mit ihren Fingern, kurz darauf kippte Ohnezahn seufzend zur Seite und grunzte befriedigend. Jetzt kam sie mir immer näher, den Stab hatte sie schon längst weggelegt.

Vielleicht kann ich sie überwältigen?

Ihre Hand war noch wenige Zentimeter von meinem Gesicht entfernt und ich hatte meinen Kopf sogar verwirrt nach hinten gekippt.

Da stoppte sie und -als hätte sie die Luft eingehalten (was ich übrigens getan habe)- atmete laut aus:„Hicks?"

Wow, Sie hatte es geschafft.

Bin jetzt noch verwirrter.

Endlich nahm Sie diesen Sicht raubenden Helm ab und eine Frau, mit braunen, wild geflochtenen Haaren und grasgrünen Augen schaute zu mir hoch, sie war wohl im mittleren Alter, den feine, silbrige Strähnen zierten ihr Haar und Lachfalten lagen um ihre Augen.

„Uhm... Kennen-? Kennen wir uns?", ich stellte mich wieder normal hin und öffnete den Mund, um etwas hinzuzufügen, doch mir fiel nichts mehr ein.

„Mh.", die Frau schmunzelte und wurde sogleich wieder ernst, wobei auch Traurigkeit herauszuhören war:„Du warst damals noch ein Baby. Aber-Aber eine Mutter vergisst nie.", und plötzlich wurde mir bewusst, dass das meine Augen waren, die mich gerade traurig anguckten und dass es mein Haar war, was sie lang trug und da wusste ich, dass es stimmte.

Sie war meine Mutter!

Hah!

Und ich dachte, ich bin durch Zufall kein Wikinger geworden.

Meine Berufung ist es also, ein durchgeknallter Drachenschutz-Typ zu sein.

Forbidden FriendshipМесто, где живут истории. Откройте их для себя