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17.1. Mein Geburtstag. Wie ich den hasste. Aber ich wurde 19. Ich hatte keine Lust mehr bei meinen Eltern zu wohnen. Sie beachteten mich ja eh nur wie ein Stück Sch**ße.
Ich wollte nur weg. Köln. Das war mein Ziel. Die perfekte Stadt für eine kleine YouTuberin.
Schnell rannte ich zu meinem Kleiderschrank, zog meinen Koffer raus und schmiss alles an Kleidung rein. Dann schnappte ich mir Laptop, Kameras, und den Rest an elektro Kram. Das schmiss ich auch in den Koffer. Nun nahm ich einen Rucksack und da kam meine Vlogcam, mein Handy, dazu Ladekabel, Kopfhörer, ein Buch, natürlich Portmonee mit Ausweispapieren und Geld und ein bisschen Proviant rein.
Mein Zimmer sah nun etwas leer aus.
Ich nahm meinen Koffer und den Rucksack und ging so leise wie möglich nach unten. Es war erst 5.34 Uhr, also war noch niemand wach. Im Wohnzimmer schrieb ich einen Brief in dem stand, dass ich weg war, ausgezogen bin und vorerst nicht zurück kam. Dann ging ich mit Gepäck zu dem kleinen Regal im Flur. Dort zog ich meine weißen Airmax und die schwarzen Vans raus. Die Airmax zog ich an und die Vans packte ich schnell noch ein. Ich sah auf das Regal. Es war bunt lackiert. Das hab ich gemacht als ich 9 war. Ich würde es echt vermissen. Genauso wie alles hier. Plötzlich hörte ich ein Poltern im Obergeschoss. Schnell schnappte ich mein Longboard, eine Jacke und mein Gepäck und rannte los so schnell ich konnte. Immer die Straße entlang.
Als ich dann endlich am Bahnhof ankam, machte ich eine kurze Pause, schaute dann aber nach wann der nächste Zug nach Köln kommen würde. Um halb 8. Gerade war es 6.54. Nur noch eine halbe Stunde. Schnell zog ich mir ein Ticket und holte dann meine Vlogcam aus dem Rucksack. Ich begann zu filmen.
,,Hallöö Leute! Ihr fragt euch jetzt sicher wo ich bin. Gute Frage denn ich Sitz hier grad am Bahnhof und warte auf meinen Zug nach Köln. Ihr habt richtig gehört. Köln. Dort werde ich ab heute wohnen. Es war ne spontane Aktion aber naja. Wir sehen uns gleich im Zug wieder." Ich legte meine Hand auf die Linse. So wie es jeder machte. Dann packte ich die Cam wieder ein. Als der Zug endlich auftauchte sprang ich auf und rannte los. Ich wollte nur noch weg. Ich stieg ein und suchte mir einen schönen Platz und fing dann an wieder zu filmen. Das war erledigt. Ich suchte also mein Handy und die Kopfhörer. Ich schaltete mein Lieblingslied 'Angel with a shotgun' an und sah aus dem Fenster. Nach 20 Minuten wurde mir langweilig und ich zog mein Buch aus der Tasche. Ich begann zu lesen. Sofort war ich in einer anderen Welt. Das konnte ich schon immer. Ich liebte lesen und konnte mich schnell in die Personen hineinversetzen. Als eine Durchsage ertönte schreckte ich hoch. Nächster Halt Köln.

Ich stieg aus und fühlte mich sofort wohl. Doch da schoss mir ein Gedanke in den Kopf. Wo sollte ich wohnen? Jetzt wusste ich echt nicht mehr weiter.
Ich stieg also auf mein Board. Den Koffer zog ich neben mir her. Irgendwann stand ich dann da. Mitten auf einer Brücke. Nein nicht einer Brücke. Auf der Brücke. Alles hing voll mit Schlössern. So wundervoll. Ich wollte hier auch mal ein Schloss aufhängen in meiner Zukunft. Ich drehte mich zum Wasser und begann nachzudenken.
Die Zeit verging schnell. Zu schnell. Es wurde langsam schon dunkel. Ich sollte mir echt ein Hotel suchen. Ich stellte mich wieder aufs Board und fuhr los der Koffer rollte friedlich neben mir her. Aber plötzlich stieß ich mit jemandem, der auch auf einem Longboard stand zusammen. Ich landete unsanft auf den Boden. Mein Ellbogen war komplett aufgeschürft. Es brannte höllisch. Der Typ mit dem ich zusammen gekracht bin kam auf mich zu. Er schien nicht verletzt zu sein. ,, Geht's dir gut?", fragte er besorgt. ,,Ja geht schon." Log ich. Doch er sah auf meinen Ellbogen. Sofort half er mir hoch. ,, Soll ich dich noch nach Hause begleiten das sieht nämlich echt nicht gut aus." Sagte er dann ruhig. Seine Stimme war sehr tief. Seine Haare unter einer Kappe und seine Augen... Seine Augen strahlten wundervoll blau. Ich konnte es erkennen trotz das es schon dunkel war. Er sah so wundervoll aus. So perfekt. WAIT! WHAT! Was denke ich da? Ich sagte dann nur nein weil ich ihm ja schlecht sagen konnte das ich kein zuhause hab. Im Moment.
Er sah auf den Koffer. Dann musterte er mich genau. ,, Kann es sein das du grad auf der Suche nach einem neuen Zuhause bist?" sagte er lächelnd. Oh Gott dieses Lächeln. STOP!!! Ich musste meine Gedanken echt unter Kontrolle bringen. Ich nickte schüchtern. Er fing wieder an zu lächeln. ,,Du kannst einfach mit zu mir kommen, dann hast du für heut nen Schlafplatz und wir können deinen Arm versorgen."
Ich nickte wieder. Wir gingen los er nahm meinen Koffer und sein Longboard in die Hand und ich lief ihm mit Longboard unterm Arm hinterher. ,,Ok. Ich geh einfach mit nem wildfremden den ich seit zehn Minuten kenne, weil wir ineinander gekracht sind, mit. Ich kenne weder seinen Namen noch irgendwas anderes von ihm." Dachte ich laut. Er antwortete darauf: ,,Oh sorry, wie unhöflich von mir. Ich bin Taddl."
Dann begann er laut zu denken. ,,Ok. Ich nehme hier grad ne wildfremde mit zu mir nach Hause, die ich seit zehn Minuten kenne, weil wir ineinander gekracht sind und sie sich dabei verletzt hat. Ich weiß nur das sie zur Zeit obdachlos ist aber das wars schon. Ich kenne nicht Mal ihren Namen." Als er das aussprach wurde sein Grinsen immer größer. Ich fing leicht an zu kichern. Sagte aber dann: ,,Ich bin Mel. Naja eigentlich Melinda. Aber Mel is besser. Ich komm aus nem Dorf ungefähr 2 Stunden Zugfahrt von hier und bin heut an meinem 19. Geburtstag ausgezogen, ganz spontan. Tapetenwechsel wenn du verstehst." Er fing an zu lachen und ich stimmte mit ein. Sein Lachen steckte einfach an. Es war so wundervoll. Genau wie er.
MAAAAAAAAN!!! Ich muss diese Gedanken echt abstellen.

Dieser eine Tag, der alles veränderte! Taddl ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt