Kapitel 7 finished

469 12 0
                                    


Derek:

Ich lachte. Ich hätte es nie gedacht, doch Stiles brachte mich zum Lachen. Naja, eigentlich hatte ich mich zum Lachen gebracht. Aber Stiles' Lachen war so ansteckend, dass es mich ergriff. Ich hatte so lange nicht mehr gelacht, ich konnte mich nicht mal mehr daran erinnern, dass es sich so gut angefühlt hatte.

„Sag mal, warum lässt du dich eigentlich nicht verwandeln?" fragte ich den Menschen, nachdem wir uns wieder eingekriegt hatten. Er schwieg eine Weile, dachte nach und antwortete zögerlich:

„Ich bin kein Werwolf. Und auch wenn ich einer wäre, wäre ich dennoch keiner. Scott ist ein Werwolf. Du bist ein Werwolf. Ihr beide seid stark und muskulös von außen und wild, aber dennoch menschlich im Geist. Ich bin einfach Stiles. Schmächtig und ironisch. Und so habe ich schon viel überlebt. Außerdem will ich mir die ganzen Qualen ersparen. Kontrolle lernen, Vollmond. Und gejagt zu werden wäre für mich die Hölle. Ein ganzes Leben Verstecke spielen, das ist nicht mein Ding." Antwortete mir Stiles, nachdem er eine Weile überlegt hatte.

Ich hörte auf seinen Herzschlag. Die ganze Fahrt über hatte es schneller geschlagen, als wäre er aufgeregt, doch jetzt schlug sein Herz langsam und gleichmäßig. Er sagte die Wahrheit. Ein Mensch, der nicht besser sein wollte. Er lehnte bewusst Stärke, Schnelle und perfekte Sinne ab um menschlich zu bleiben. Ich war überrascht. Und beeindruckt.

Überrascht, weil er bleiben wollte, wie er war und beeindruckt, weil er so lange überlebt hatte. Zwischen Werwölfen, Werkojoten, Kanimas, Banshees, Todeslisten, experimentierfreudigen Doktoren und ein böser Geist, der Besitz von ihm ergriffen hatte. Und Stiles stand immer noch aufrecht. Noch dazu hatte er uns unzählige Male gerettet, war ein guter Freund für Scott und ein noch besserer für Malia. Seine feste Freundin, die über die Hälfte ihres Lebens ein Kojote war.

Und trotz der Umstände, unter denen er die High School bewältigte war er immer gut drauf, mit einem witzigen Spruch auf den Lippen. Wie konnte man davon nicht beeindruckt sein.

Ich konnte verstehen, warum mein altes Ich ihn nicht mochte. Er war immer gut gelaunt, eine eigentlich sehr positive Eigenschaft. Vielleicht könnte mein neues Ich mit ihm befreundet sein. Mein neues Ich war nämlich besser. Es war nicht mehr rachsüchtig oder voll von Hass. Ich war normal. Denn Stiles hatte in einem Punkt Recht. Gejagt zu werden war scheiße. Also lebte ich ab jetzt wie ein Mensch, nicht wie ein Werwolf. Das war besser für mich.

„Derek? Bist du noch da?" Stiles' ironische Stimme zog mich aus meinen Gedanken. „Ja, natürlich. Warum bist du eigentlich aus der Schule raus?" Mich fing es jetzt erst an zu wundern, ich hatte gar nicht darüber nachgedacht, dass er ja eigentlich Unterricht hatte.

„Ich hatte keine Lust. Ich bin müde. Scott und Kira haben Schluss gemacht und Kira hat sich die ganze Nacht bei Malia ausgeheult, welche bei mir war." Erzählte er mir. Ich nickte nur. „Stopp, stopp, stopp, du bist eine Straße zu weit gefahren." Er fuchtelte mit seinen Händen in der Luft herum.

„Oh klar, ich wende." Sagte ich und drehte das Steuerrad scharf nach links. „Geht schon, ich kann von hier aus laufen." Er legte mir eine Hand auf die Schulter.

Sofort fuhr mein Kopf zuckte mein Kopf nach links und mein Blick glitt zu Stiles' Hand. „Oh, t-t-tut mir leid. I-ich wollte dir nicht zu nahe kommen." Stiles ließ meine Schulter los. Er öffnete die Tür und stieg aus. Ich sagte nichts. Ich sah ihm nur hinter, bis er hinter der Ecke verschwand und verdammte wieder einmal mich und meine Vergangenheit.

A Sterek Lovestory finishedWhere stories live. Discover now