16. Kapitel

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Ein extrem süß riechender Duft brachte mich dazu meine Augen aufzuschlagen. Ich warf einen flüchtigen Blick durch meine Zelle und erschrak als ich Kim in einer Ecke sitzen sah. Ein Knurren entwich mir und ich erschrak mich vor mir selbst. Woher kam das? Schnell fand ich heraus das sich alles an mir verändert hatte. Meine Bewegungen wurden bereits von meinem Körper ausgeführt, ehe ich auch nur einmal daran dachte. Mein Gehör verlief besser als jemals zuvor und selbst meine Sehkraft hatte sich enorm verstärkt. Kim wimmerte die ganze Zeit und wollte von mir wissen was das ganze sollte. Doch um ehrlich zu sein, woher sollte ich das denn wissen? Ich kehrte ihr den Rücken zu und versuchte mich an das zu erinnern, was passiert war bevor ich eingeschlafen war. Oh Fuck! War das etwa wirklich möglich? Vielleicht bildete ich mir das ganze auch nur ein? Meine Sinne hätten mir dann zumindest nicht erst das erste Mal Streiche gespielt und es wäre eine logische Erklärung für alles. Es war alles sicherlich nur ein Traum. Genau. So musste es gewesen sein. Verzweifelt hämmerte ich mit meinen Händen gegen die Wand und nur wenige Minuten später lachte jemand am Ende der Zelle. Kim konnte es nicht gewesen sein, sie hatte immer noch viel zu viel Angst und ließ das auch deutlich werden. Innerhalb eines Wimpernschlags, war ich zur Zellentür gesprintet und umklammerte verzweifelt die Eisenstäbe. >> Was habt ihr mit mir gemacht? << fragte ich Aro und Caius. >> Ich denke du weißt es bereits. << Ich warf den beiden ein bedrohliches Knurren zu. >> Warum ist Kim Hier? Sie hat verdammt nochmal nichts gemacht! << schrie ich die beiden nun an und wurde regelrecht wütend. Denn die beiden hatten Recht. Ich konnte mir mittlerweile sehr gut vorstellen was die beiden mit mir gemacht hatten. Aber ich wollte nicht einsehen, das sie mir Kim opferten. Erst Recht nicht weil sie meine Freundin war. Lieber würde ich ewig Hier unten sitzen. Verhungern, vertrocknen, verdursten, was auch immer mit einem Vampir geschah der nichts trank. Aro wollte gerade nach meiner Hand greifen, doch ich wusste genau worauf das ganze hinaus laufen würde und hatte sie schnell genug weggezogen. >> Jazz. << begann er anzusetzen und ich hörte ihm dieses Mal definitiv zu, denn wann hatte Aro mich in letzter Zeit Mal mit meinem Spitznamen angesprochen? Richtig, noch nie! >> Ich möchte dir wirklich nichts böses, aber ich möchte gerne deine Gedanken lesen und dazu wäre es sehr nett von dir wenn du mir deine Hand zur Verfügung stellen würdest. << Stur wie ich manchmal sein konnte, gab ich sie ihm natürlich nicht und begann zu lachen. Natürlich warfen sie mir böse Blicke zu, doch ich konnte nicht anders und krümmte mich letztendlich vor lachen auf dem Boden. Die beiden verschwanden und ließen mich mit Kim zurück. Als ich mich beruhigt hatte, ging ich in die gegenüberliegende Seite von Kim und ließ mich auf den kalten Steinboden nieder. >> Seit wann bist du Hier unten eingesperrt? << fragte ich sie nach einiger Zeit. >> Eine Weile. << >> Warum bist du mit ihnen gegegangen? << >> Eigentlich wollten sie nur mit mir reden... << >> Tolle Sache und nun soll ich die ganze Sache erledigen oder was? Nein! Ich werd das verdammt nochmal nicht tun! << schrie ich ganz bewusst so laut ich konnte. Denn ich wusste ganz genau das sie mich hörten. >> Wo warst du eigentlich die ganze Zeit? << unterbrach sie mich. >> Ich war abgehauen weil meine Eltern einen Unfall hatten... << >> Oh. Tut mir leid. << murmelte sie und verstummte wieder. >> Muss es dir nicht. Wie haben Cap und Caleb reagiert als sie erfahren hatten das ich abgehauen bin? << >> Sie waren besorgt, was denkst du denn? << >> Naja in meinem Traum wirkten sie ziemlich sauer. << gab ich zu und erschrak als Alec auf dem Gang auftauchte. Er sagte nichts, doch als ich erkannte was er vor hatte war es bereits zu spät. Er hatte Kim verletzt und nun blutete sie. >> Ist das jetzt wirklich dein ernst? << schrie ich ihm hinterher als er wieder verschwand. Mit jeder Sekunde die ich sie anstarrte, wurde das fürchterliche Brennen in meinem Hals immer schlimmer. Selbst mein Herz begann zu rasen und so tipselte ich nervös auf einer Stelle herum und tat nichts anderes als Kim anzustarren und zu knurren. Sie redete offenbar mit mir, aber ich blendete sie gekonnt aus und konzentrierte mich auf mich selbst. Ich hörte ganz genau wie jeder einzelne Tropfen ihres Blutes auf den Boden aufprallte. Je länger ich versuchte dem Brennen in mir zu widerstehen, umso aggressiver wurde ich. Letztendlich war ich soweit, das ich gegen die Eisenstäbe sprang, in der Hoffnung das sie sich verbiegen würden. Doch bevor ich es schaffen konnte, griffen zwei Arme nach mir und hielten mich eisern fest. Es war Aro. >> Beruhig dich okay? << knurrte er mich an und bleckte seine Zähne. Wollte er mit gerade ernsthaft seine Macht demonstrieren? Plötzlich tauchten Felix und Demetri mit einem anderem Mädchen auf. Es war ebenfalls ein Mensch. Demetri ging an meiner Zelle vorbei und Felix schloss meine Tür auf. Ich reagierte schneller als mir bewusst war und sprintete auf das andere Mädchen los. Ich warf Demetri aus dem Weg und fiel über das Mädchen her. Es schrie für einen kurzen Moment, verstummte dann jedoch sofort, als ich meine Arme fester um sie schlang. Als auch der letzte Tropfen Blut ihre Adern verließ, warf ich sie beiseite und starrte die 3 vernichtend an. Demetri schien noch immer wütend darüber zu sein das ich ihn fortgeschleudert hatte, doch Aro lachte nur und hielt mir wieder seine Hand hin. Ich stand auf und gab sie ihm. Danach ließ er mich los und flüsterte mir etwas zu. Felix und Demetri gingen in der Zwischenzeit und so blieben nur noch Aro, Kim und ich zurück. Ich trat in Kims Zelle und biss ihr in den Hals. Als es genug war, zerrte mich Aro von ihr und verschloss die Zelle wo Kim lag. Danach verließen wir beide die Kerkeranlage und ich fühlte mich wie neugeboren als ich endlich wieder ans Licht trat. Obwohl ich wusste das es vielleicht nur wenige Wochen waren die ich in der Zelle zugebracht hatte, fühlte es sich an als wären Jahre vergangen. Aro führte mich zum Saal wo auch die anderen Direktoren bereits warteten. Aro setzte sich auf seinen Thron und ließ mich alleine vor allen stehen. >> Und was hälst du von deinem neuen Leben? << fragte Caius und sah wirklich interessiert aus. >> Keine Ahnung. << murmelte ich leicht genervt. Diese Konstellation mit den Meistern und mir kam mir langsam zum Hals raus... Nachdem sie mich - aus welchen Gründen auch immer - eine Weile beobachtet hatten, erklärten sie mir die allgemeinen Regeln der Vampire und legten mir ausdrücklich Nahe mich daran zu halten. Danach wurde Jane dazu angeordnet mich wieder auf mein Zimmer zubringen und noch irgendwas, aber das verstand ich nicht. Oder wollte ich es nicht verstehen? Naja jedenfalls stoppten wir an einem Raum und sie drückte mir kurz darauf farbig Kontaktlinsen in die Hand, die die gleiche Farbe hatten wie meine Augen vor der Wandlung gewesen waren.

Scuola dei Volturi  *Abgeschlossen*Where stories live. Discover now