Weg!

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Die Abenddämmerung ist schon eingebrochen,  aber Harleen war hellwach. Sie lag immernoch auf ihren kahlen weißes Bett und ihre Gedanken schwirren ruhelos durch ihren Kopf. Sie will nicht in diese Irrenanstalt gehen! Sie will nicht! Sie schaut auf ihren Wecker: 21 Uhr. Die 13-jährige drehte ihren Kopf schief, durchschweifte mit ihren Augen ihr Zimmer und denkt weiter. Sie hat keine Ahnung worüber sie denkt, aber sie tat es trozdem... Die Tränen gaben langsam nach und ihr Gesicht brannte höllisch, so sehr hatte sie geweint. Und sie ist seitdem auf ihren Bett liegen geblieben und hatte nicht mal ein Fuß auf ihren harten und kratzigen Teppich gesetz, um die Koffer zu packen...
Sie hatte gar nichts gemacht, nichts außer geweint und nachgedacht. Ihr Zimmer ist generell ziemlich farblos und sie hatte nicht die Erlaubnis ihr Zimmer zu gestalten (aber ihre Sis schon, oder was?! -.-) und die Möbel waren holzfarbend und teilweise alt und stammten von ihren bereits verstorbenen Urgroßvater. Keine Poster oder Bilder an den Wänden, kein Deko, nur Schulbücher im Bücherregal und ein Zeichnentisch, aber Harleen hat seit Ewigkeiten nichts mehr was gemalt. Die Augen waren errötet und ihre Wangen und Nase waren dunkelrosa. Harleen's Gedankenfluss wurde aber auf einmal unterbrochen, als sie hörte, wie ihre Zimmertür von jemanden geöffnet wurde. Sch****! Sie hatte vergessen, ihre Tür zu schließen. ,,Ähm, Harleen?", hörte sie die verunsicherte Stimme ihrer Schwester Jaqueline. ,,Verschwinde!", fauchte ihre größere Schwester unhöflich zurück und würdigt Jaque nicht mal einen einzigen Blick. Es war kurz still im Raum, doch dann hörte Harleen wie ihre kleine Schwester trozdem den Raum betrat und die Tür schloss. Die Schritte näherten sich und dann spürte Harleen, wie die harte Matratze (sie hat null Luxus in ihren Zimmer Q-Q) sich bei dem neuen Gewicht noch mehr sinkte. Mann, hat die Nerven! ,,Was verstehst du unter "verschwinde"?!", zischte die liegende Blonde und knirschte wütend mit dem Zähnen. ,,Harls, ich... ich möchte dich nur trösten!", quiekte sie mit einer ihrer berühmten Anschleim-piepsige-Mädchenstimme. Das klappt besonders gut bei ihren Eltern, aber bei Harleen Quinzel hat es null Funktion...
Harleen erkannte in ihrer Stimme ein Hauch von Lüge und wusste ganz genau, dass ihre Schwester sie nie im Leben trösten würde. Sie setzte sich auf, um somit Jaqueline tief in die Augen zu schauen:,,Mum und Dad haben dich geschickt, richtig?!" Ihre Schwester versucht so gut wie möglich einen emotionsloses Gesichtsausdruck zu machen, aber Harleen sah in ihren Augen die Wahrheit. ,,Ja, sie haben dich geschickt!", fuhr sie fort und legte sich wieder in ihre alte Position zurück. Ihre geflochtene und blonde Zöpfe baumelten von der Bettkante runter und sie starrte wieder die kalte kahle weiße Decke an. ,,Nein Harls! Sie haben mich nicht geschickt!", quietschte sie wieder und griff nach ihren Fuß, aber Harleen sprang auf und funkelte sie wütend an. ,,LÜG MICH NICHT AN!", schrie sie. Ihre Schwester stand langsam auf, aber anstatt zu gehen, näherte sie sich. Jaqueline wollte ihre Schwester umarmen, aber Harleen wich ihren Armen aus und flüsterte folgende Worte: ,,Ver-piss-dich!!!" Es war kaum ein Flüstern, jedoch laut genug, dass die 12-jährige Jaque die einzeln betonten Silben gut hören konnte. Es war wieder still im Raum und Harls sah, wie die Tränen in den Augen ihrer Schwester hochschießen. ,,Jetzt heul nicht rum! Du hast keine Ahnung was Schmerz bedeutet!" Ihre Schwester starrte sie an, doch dann drehte sie sich hochnäsig um, sodass ihre karamellbraune offene lockige Haare arrogant umherschwingen und öffnete die Tür. ,,Schön!", sagte sie und bevor sie aus dem Zimmer ging, drehte sie sich noch ein letztes Mal zu ihr um. ,,Ich werde mich dann total freuen, dich in einer Zwangsjacke zu sehen!", antwortet sie gehässig zu ihr und wollte das Zimmer verlassen. Nun war Harleen so sauer, dass sie zu ihrer Schwester rannte und sie in den kleinen Dachbodenflur rausschubste. Ein lauter 'Fumpf' war zu hören, aber Harleen schloss ihre Zimmertür mit einem Karacho zu, drehte den Schlüssel und kickte zusätzlich die Tür. Die schlechte Laune, wieder gemischt mit großem Wut und Trauer, machte sich in ihren Körper breit. Sie hörte wie ihre Schwester übertriebend wie am Spieß schrie, wie ihre Eltern polternd die Treppen hochliefen und dann brüllend durch die Tür mit Harleen schimpfen, sie träge keine Verantwortung und eine Irrenanstalt für sie ganz recht wäre. Während der ganze Schimpferei hielt sie sich die Ohren zu, setzte sich weinend in eine Ecke und hörte die dumpfe Wörter von ihren Eltern und Schwester in ihren Ohren hallen. Obwohl sie sich die Ohren zuhielt, verstand sie jedes Wort. Nach und nach ließ der Lärm nach. Harleen nahm nun die Hände vors Gesicht und schluchzte. Die Schritten entfernten sich. Und dann kam ihr plötzlich eine Idee.
Ich werde weglaufen! Weit weg, wo sie mich nie mehr finden werden. Jeder Platz draußen auf der Welt ist tausend mal besser als hier in dieser Hölle!
Entschlossen wischte sie sich die neuen Tränen weg und schaute zu ihren Schrank. Draußen ist es Winter und sie muss sich gut überlegen,was sie nehmen muss. Sie stand auf und achtet darauf, ganz leise zu sein, um ja nicht die Aufmerksamkeit der Eltern zu wecken. Sie schlich zum Schrank und öffnet diese. Sie sah sich das für eine Weile an und nahm dann das dickste Pullover raus. Sie zog sich aus und zieht sich einen lila Rollkragenpullover, dann noch ein Pullover und schließlich dieses übergroßes fettes Ding. Dann nahm sie sich ein dickes Leopardenmuster-Leggins, darüber ihr dickes Schlafpyjama und dann zwängte sie sich in die schwarze Jeanshose. Sie holte ihren knallroten Wintermantel raus und legte es auf das Bett. Dann machte sie sich an den Schuhen ran. Weiß-und schwarze dicke Wanderstiefeln mit nicht so hohen Absätzen und bis zu ihren Knien gehen. Sie zog sie erstmal noch eine 5-schichtige Sockeneinlage und schlüpfte damit in den Stiefeln. Dann schmiss sie noch 3 Mützen und 2 Schale auf ihren Bett neben ihren Mantel und holte dann schließlich ihren Wanderrucksack vom letzten Sommerurlaub raus. Sie stellte es vorsichtig auf dem Tisch, holte sich dann ein Zettel raus und machte eine Checkliste:

○dicke Decke
○Kompass
○Schlafsack
○mein Bergsteig-seil
Essen
○Taschenmesser+Feuerzeug
○eine Karte wohib die californische Züge fahren
¡¡¡Geld!!!
○Plastik-/Metallschalen
○extra Kleidung
○Schlafunterlage/Matte
○Taschenlampe + Ersatzbatterien
○?Pfanne?

...

Gut, die Dinge die sie aus ihren Zimmer bekommt sind schonmal abgehakt! Nun kommt aber der schwierigste Teil: Essen, Pfanne, Schalen & Feuerzeug. Harleen schaut auf die Armbanduhr. Halb zwölf! Perfekt! Harleen lächelte, stand von ihren Schriebtischstuhl auf und ging zur Tür. Leise drehte sie das Schloss auf und öffnet die Tür nur für eine handbreit. Im Flur war es dunkel aber zur Sicherheit wartet sie auf Mitternacht........

Harleen öffnet wieder die Tür und schlich die Treppen runter bis zum Erdgeschoss. Auf Zehenspitzen, flitzte sie leise zu Küche und nahm sich erstmal eine Tüte. Dann packte sie Äpfeln, eine ganze Toastbröte-tüte, mehrere Birnen, eine Meatllschale, und "borgte" sich eine kleine Pfanne aus, stopfte sie in die Tüte und ging dann ins Wohnzimmer. Dort suchte sie nach dem Feuerzeug und wurde fündig. Sie ging also wieder nach oben. Als sie beim zweiten Stock angelangt ist, und auf ihre Treppe zum Dachboden gehen wollte, blieb sie stehen und blickte ein letztes Mal zu die Schlafzimmertüren ihrer Eltern und Schwester. ,,Auf nimmerwieder, ihr Bastarde!!!", flüsterte bzw. knurrte sie leise und schlich sich sicher zurück in ihr "bald-nicht-mehr" Zimmer. Sie ging zum Rucksack, welcher startklar an einem Bettlakenseil gebunden ist, und packte den Rest hinein. Sie hatte nun ihre Checkliste durch, streifte noch einmal durch das ganze Zimmer, um ja vielleicht keine wichtige Gegenstände zurückgelassen zu wollen(ihr Tastenhandy lässt sie schön hier!). Alles im grünen Bereich! Also los geht's! Sie öffnet ihr Fenster und schaute nach unten. Die Höhe war nicht geheuer... Harleen atmet einmal ganz tief durch und nahm dann den Rucksack und seilte es vorsichtig bis zum Schneeboden des Gartens runter. Bei den letzten 2 Meter ließ sie es fallen. Die Schneedecke war schon etwas hoch und sie befürchtet, dass es mind. bis zu über ihren Füßknöcheln gehen würde. Dann nahm sie sich den zweiten Bettlakenseil, der einmal länger und fester geknotet wurde, und befestigt sich dran. Dann nahm sie das andere Ende und befestigt es 7-mal sicher am einen der massiven Bettpfosten und zog kräftig daran. Ja, es hält! Dann schmiss sie den Rest des Seiles aus dem Fenster und stieg selber raus, setzte sich auf das Fensterbrett und schaute nach unten. Gerade schön war es nicht. Die Schneeflocken fielen beruhigt runter aber das machte Harleen Quinzel mehr unruhiger. Der Himmel war pechschwarz und kein einziges Nachbarlicht war an. Die Straßen waren leer und dunkel und wurden nur von den Straßenlaternen spärlich beleuchtet. ,,Ich schaffe das!", flüstert die mutige Blondine und stieg dann langsam runter.

{Oh, ihr fragt euch bestimmt warum sie nicht einfach die Haustür benutzt??? Die Antwort ist, dass die Haustür immer mit einem Schlüsselbund mit tausend Schlüsseln abgeschlossen wird und dieser macht einen scheußlichen Krach, sobald man den trägt. Und da die liebe Harleen leise sein möchtet, benutzt sie den auch nicht^^ Und  habt weiter Spaß die Story weiterzulesen :) Tschüssi :*}

Mit klopfenden Herzen erreichte sie nun endlich den Boden und löste sich erleichtert vom Lakenseil ab. Sie ließ es dort hängen, nahm ihren Rucksack und stampfte bis zum Zaun. Dort angekommen, klettert sie diese hinauf und wollte gerade auf die andere Seite , zur Freiheit, springen, als sie hörte wie jemand hastig das Fenster öffnete. ,,HARLEEN???!!! MOM!! DAAAD!!!! HARLEEN HAUT AB!", schrie ihre Schwester und das Licht in dem Fenster von nebenan leuchtet auf. Zwei dunkele Silhouetten standen hastig auf und verschwammen. Harleen blieb nicht länger auf dem Zaun sitzen. Sie sprang runter und rannte zu den fast schneebefreiten Bürgersteig und rannte was das Zeug hielt. Sie rannte und rannte und dann sah sie eine Brücke in der Ferne. Zum Glück schneite es, was ihr dabei half, dass ihre Fußspuren schneller verschwanden. Sie rannte vom Bürgersteig runter, springte den Rasen runter zum zugefrorenen See, zur Brücke. Kurz vor der steinerne Steinbrücke rutschte sie auf dem Eis aus, aber schlitterte zum Glück sicher unter dieser. Dort blieb sie auch und versteckte sich in den dunkelen Schatten unter der Brücke. Hoffentlich hat niemand sie gesehen!

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Tjaaaaa hoffen wir mal ^^ und? Wie ist eure Schule? :) *hust beschissen hust*
Tja Freunde, ich hoffe ihr hattet Spaß beim lesen und einen erholsames Wochenende und überlebt die nächsten Wochen bis zu den Herbstferien! ;) Tschüssi und viel Glück ☆.☆

Bubblegum BitchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt