1. Kapitel

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>> Jazz, bitte komm einmal zu uns ins Wohnzimmer! << rief Mom von unten. >> Gleich. << rief ich zurück und löste noch schnell meine Matheaufgabe zu ende. Jedenfalls versuchte ich es, denn irgendwie machte ich immer und immer wieder den selben Fehler und so gab ich letztendlich auf und ging hinunter zu meinen Eltern ins Wohnzimmer. >> Was gibt es denn? << fragte ich mich und warf mich genüsslich auf die freie Couch. Zu meinem übel knackten wieder einmal die Federn, doch dieses Mal wurde ich nicht  von einen meiner Eltern ermahnt. >> Eh Hallo. Mom, Dad? << fragte ich und wedelte mit meiner Hand vor ihnen herum. >> Okay, was steht denn so wichtiges in diesem Brief das ihr mich ignoriert? << fragte ich und schon reichte Dad mir den Brief. An Hand ihrer Gesichter erkannte ich das sie sich gleichzeitig freuten und schockiert wirkten. Okay, so schlimm wird der sicherlich nicht sein. Ich entfaltete den Brief und begann zu lesen:

Sehr geehrte Familie Lopez,

wir freuen uns Ihnen mitteilen zu können, das Ihre Tochter als Schülerin für unser neu eröffnetes Internat angenommen wurde. Sie sollten es demzufolge als eine Ehre betrachten und unser Angebot annehmen, denn Welt weit haben wir etwa 300 Schüler nach bestimmten Kriterien ausgesucht, die nun die Chance haben auf ein exklusives Internat zu besuchen. Wir, Scuola dei Volturi, liegen mitten im Herzen Italiens in einer kleinen Stadt Namens Volterra und wir würden uns sehr darüber freuen, wenn Sie an Unser Internat wechseln.

Weitere Infos finden sie anbei.

Mit freundlichen Grüßen,

die Direktoren,

Aro, Caius und Marcus

>> Was zum Teufel ist das denn? Was soll ich denn bitte schön in Italien? Mom, Dad, bitte sagt mir das ihr das nicht ernsthaft in erwägung zieht. << >> Schatz, es ist eine Chance für dich. << >> Italien! Nein Mom. << >> Deine Mutter hat Recht, Jazz. Du musst es als eine Chance für dein späteres Leben betrachten. Du bist eine der wenigen die ausgewählt wurden um auf dieses Internat zu gehen und ich denke so schlecht wird Italien doch nicht sein. << >> Ja schon, aber mein Leben ist doch hier. Meine Freunde sind hier, ihr seid hier. << >> Schlaf eine Nacht darüber, okay? << Ich seufzte und willigte ein. Nach einem kurzen Abstecher in der Küche, kehrte ich zurück auf mein Zimmer und erledigte die restlichen Hausaufgaben. Gegen 22:00 zog ich mich um und murmelte mich kurzer Hand in meinem Bett ein, wo ich auch sofort einschlief und wie nicht anders zu erwarten von Italien träumte.

Ein frischer Pfannkuchengeruch holte mich aus dem Schlaf und so taumelte ich hinunter in die Küche wo ich mich auf meinen Stuhl fallen ließ. >> Morgen Schatz. << begrüßte Mom mich. Ich gab ein leises Brummen von mir und nahm einen kräftigen Schluck von meiner heißen Schokolade. Heiße Schokolade am Morgen und ich war genießbar! >> Morgen. << sagte ich als ich die Tasse absetzte und mich genüsslich über meinen Teller her machte. >> Und hast du es dir überlegt? << >> Ja schon, keine Ahnung. << >> Morgen ihr zwei. << >> Morgen. << sagten wir beide im Chor und aßen weiter. >> Und? << fragte Dad beiläufig während er seine Zeitung auseinander faltete. >> Boah ja ist ja gut! Wenn ihr es unbedingt wollt, dann geh ich halt auf dieses komische Internat! << >> Wir wollen dich keineswegs zwingen. << >> Ich weiß. Ich werd auf das Internat gehen und gut ist. War da nicht noch ein Anmeldeformular bei? << Dad drehte sich um und heftete einen Zettel vom Kühlschrank ab, diesen reichte er mir und schlürfte an seinem Kaffee, während er mich beobachtete. >> Ihr habts also schon ausgefüllt... << >> Ich kanns mitnehmen wenn ich zur Arbeit fahr. Die Post liegt direkt auf dem Weg. << >> Nein, Nein. Ich bring ihn selber weg. << antworte ich und ging wieder nach oben auf mein Zimmer um mein morgendliches Ritual auszuführen. Plötzlich ertönte mein Handy und so stolperte ich etwas unbeholfen zu meinem Schreibtisch und las die Sms meiner Freundin. Soll ich dich nachher gleich abholen? Ich warf einen flüchtigen Blick auf die Uhr und so schrieb ich ihr, das sie lieber schon vor fahren sollte. Ich wollte nicht das sie meinetwegen zu spät zur Schule kam, vor allem da es nicht mehr lange meine Schule sein würde. Ich trocknete mich in ruhe ab, föhnte mir meine Haare und zog mir frische Sachen an. Zum Schluss stopfte ich noch die Schulsachen in die Tasche und machte mich auf den Weg zur Schule. Den Brief mit der Anmeldung hielt ich die ganze Zeit in meiner Hand und um ehrlich zu sein, war ich mir nicht sicher, ob ich den Brief wirklich einwerfen sollte, aber ich wollte es für meine Eltern tun. Schließlich hatten wir selbst nicht viel Geld, daher war es eine wirklich gute Chance für mich. Mittlerweile stand ich vor dem Kasten und dachte noch immer über das ganze nach. Sollte ich tatsächlich mein Leben, hier in Ueckermünde aufgeben und auf ein Internat nach Italien gehen? Ja okay, ich mochte meine Stadt nicht immer, aber sie hatte auch ihre schönen Seiten dich ich sicherlich vermissen würde. Abgesehen von meinen Freunden und meiner Familie. Doch dann warf ich den Brief einfach ein. Es war, als hätte jemand meine Hand genommen und diese zum Schlitz des Kastens geführt. Eine Gänsehaut überfuhr mich und so ging ich schnellen Schrittes weiter. In der Schule angekommen hatte die zweite Stunde bereits begonnen. Ich klopfte an und schon wenige Sekunden später wurde ich herein gebeten. Ich entschuldigte mich und durfte mich letztendlich auf meinen Platz setzen. >> Wo warst du denn so lange? << fragte mich Amanda, meine beste Freundin. >> Ich, ach, verstehst du sowieso nicht. << murmelte ich und schrieb mir die Aufgaben von der Tafel ab. >> Was ist denn mit dir los? << hackte sie nach einiger Zeit weiter nach. >> Ich hab gestern einen Brief bekommen. Man hat mich an einem Internat angenommen... << >> Hä? Muss man sich dafür nicht bewerben? Du wirst doch nicht etwa dorthin gehen? << >> Doch. Es ist eine Chance für mich. Es ist sehr exklusiv, nur wenige Schüler wurden ausgewähl um dort zur Schule zu gehen und es liegt in Italien. << >> WAS? << stieß sie lauter vor als ihr lieb war und so starrten und alle an. >> Danke. << murmelte ich und warf genervt meinen Stift auf den Tisch. >> Es tut mir ja wirklich leid, Amanda. Aber ich muss dorthin gehen! Es ist eine einmalige Chance die ich einfach ergreifen muss. Entweder du verstehst es oder nicht. Ich kann nun eh nichts mehr daran ändern, die Anmeldung ist bereits unterwegs. << >> Jazz... << >> Es fällt mir schon schwer genug, mach es mir doch nicht noch schwerer! << schrie ich sie nun an, packte genervt meine Sachen und verließ ohne ein weiteres Wort zu sagen den Unterricht. Warum tickte sie denn nun so aus? Es war doch meine Entscheidung und nicht ihre. Ich musste mit den Folgen leben... Der Streit hatte mir wirklich zugesetzt und so ging ich auf direkten Weg wieder nach Hause. >> Schatz? Was machst du denn schon hier? << >> Siehst du doch. Wann gehts auf zu dem Internat? << fragte ich, denn mittlerweile freute ich mich schon etwas darauf. Dann wäre ich endlich von diesem ganzen Stress hier fort. >> In 2 Wochen, vorher müssen wir allerdings die Bestätigung des Internats, sowie das Flugticket erhalten. << >> In Ordnung. << sagte ich und stapfte die Treppe hinauf in mein Zimmer. 

Scuola dei Volturi  *Abgeschlossen*Où les histoires vivent. Découvrez maintenant