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"Vielleicht wird es ja gar nicht so schlimm. Du erzählst mir doch immer das du gerne mal wissen würdest wie deine richtige Familie ist."
Antwortete Sam nach kurzem Überlegen, als ich ihm alles erzählte.
"Ich weiß... Aber irgendwie macht es mir... Angst. "
"Ich weiß süße, aber glaub mir so wie Sandra über deine Mom redet, wirst du dich freuen Sie endlich kennenzulernen."
Sagte er mit ruhiger Stimme
"Danke Sam, ohne dich wäre ich schon völlig ausgerastet. Ich geh dann mal weiter packen. Wir sehen uns doch morgen noch oder?"
"Natürlich! Ich lass dich nicht gehen ohne Tschüss zu meinem Schlumpf zu sagen!"
Wir lachten beide und ich verabschiedete mich von ihm.

Mein Zimmer war leer. Ohne die ganzen Poster an der Wand und die Deko wirkte es echt groß. Ich machte laute Musik an und legte mich in mein Bett um wie immer über mein Leben nachzudenken.
"Ich frag mich echt wie sie sind"
flüsterte ich mir zu.
"Wie wer ist"
Clark, mein 'Bruder' kam ins Zimmer. Er war zwei Jahre älter als ich und beschützte mich als wäre ich das wertvollste auf der Welt "für mich bist du das" sagte er dann immer wenn ich ihn darauf ansprach. Er half mir immer bei den Hausaufgaben oder hörte mir zu wenn ich Probleme hatte, egal ob Jungsprobleme oder einfach Probleme mit mir selbst und ich half ihm genauso. Er war einfach der perfekte Bruder. Als er sah wie leer es war erstarrte er
"Was ist hier los?"
"Ab morgen bin ich weg"
Sagte ich mit Tränen in den Augen
"Wohin gehst du?"
"Sandra hat heute mit meiner Mutter telefoniert. Ich dachte du weißt schon das ich wegziehe"
"Mir hat keiner etwas erzählt"
Als ich ihn betrachtete, wie ihm sein schwarzes Haar ins Gesicht fällt und er sich im Zimmer umguckte, brach ich in Tränen aus. Er setzte sich neben mich und nahm mich in den Arm.
"Ich werde dich vermissen"
Flüsterte ich.
"Ich dich auch Schwesterchen"

Am nächsten morgen klingelte wie immer mein Handy.
"Hey, Sam..."
"Komm schnell raus ich will die restliche Zeit noch mit dir genießen!"
Sagte er und legte auf. Ich lächelte matt und stand auf um mich fertig zu machen. Wie immer putzte ich mir die Zähne und schminkte mich dezent, band meine Haare zusammen und ging wieder in mein Zimmer. Ich zog die Klamotten die mir gestern noch rausgelegt hatte, packte meine Schlafsachen und mein badzeugs in meinen Koffer und ging nach unten. Schnell schnürte ich meine schwarzen Vans zu und verließ das Haus. Vor mir stand auch schon Sam der ungeduldig wartete. Als er realisierte das ich vor ihm stand lief er fröhlich auf mich zu und umarmte mich fest. Ich versuchte so fröhlich wie möglich zu sein, doch das ist schon echt schwer wenn man seinen besten Freund und die Familie, die einen 14 Jahre lang wie ihr eigenes Kind behandelte, so schnell nicht mehr wieder sehen wird. Trotzdem brachte mich Sam immer wieder zum lachen wenn er merkte das ich wieder traurig schaute. Ich werde ihn vermissen dachte ich mir immer wieder. Wir machten viel Quatsch und lachten viel bis ich zur Schule musste. Er begleitete mich noch und umarmte mich noch ein letztes Mal lang bevor ich ging.

Die Schule verlief normal: niemand beachtete mich oder schaute mich an. Das war mir aber relativ egal, denn in Stimmung für Gespräche war ich nun wirklich nicht.

Ich lief extra langsam nach Hause um meine Mom nicht so schnell sehen zu müssen, doch dieser Plan scheiterte weil ich den ganzen Weg lang überlegte wie ich mit ihr reden sollte. Ich meine ich hab diese Frau das letzte mal mit 3 gesehen und kann mich an hat nichts erinnern. Ich hatte kein Fotos und nicht mal Sandra erzählte etwas über sie. Da ich zu sehr in meinen Gedanken versunken war, merkte ich nicht gleich das ich schon vor der Tür stand.

A new life with band members Where stories live. Discover now