Kapitel 16

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Stunden vergingen. Immer noch stillschweigend saßen wir auf Alec's weißem Sofa. Blass wie die Wand saß er da, rührte sich nicht. "Alec, rede mit mir", verlangte ich von ihm. "Ich kann nicht Mila", sagte er und starrte die Wand an. "Doch. Du kannst das. Ich werde auch keinen Kommentar abgeben und auch niemanden was davon erzählen", sagte ich leise zu ihm. "Nein", sagte er verbittert und blickte mir in die Augen. "Ich will nicht darüber sprechen", sagte er und nahm eine Zigarettenschachtel vom Tisch, nahm sich einen Glimmstab und zündete ihn an.

Als er sich wieder zurücklehnte sackte er in die Kissen, bließ Rauch aus. Er zog seine Handschuhe aus, sodass man seine Narben sehen konnte. "Hier", sagte er und zeigte auf seine Hand. "Das war alles er" Er? Wen meinte er? Jonas?
"Wer?", fragte ich unbeholfen.
"Mein Erzeuger", antwortete er leise, Falten bildeten sich auf seiner Stirn. Die Kapuze hatte er sich wieder über seine eine Gesichtshälfte gezogen. Ich wusste, dass er sich dafür schämte.

"Das tut mir leid", flüsterte ich leise. "Braucht es nicht. Ich will kein Mitleid. Ist eben so wie es ist", sagte er, stand auf und drückte seine Zigarette im Aschenbecher aus. Er ging zu seiner Bar und holte sich ein kleines Gläschen aus einem der nebenstehenden Schränke.
Alec schenkte sich eine durchsichtige Flüssigkeit ein. Wahrscheinlich irgendein Wodka. "Du auch?", fragte er und zeigte auf die Flasche. "Nein, danke", sagte ich und lächelte entschuldigend. Wieso ich nichts wollte? Nunja, sagen wir so, wenn ich Alkohol intus hatte, wurde ich in einigen Gebieten ein wenig lockerer *hust*.

Achselzuckend leerte Alec sein Glas und verschwand in seinem Schlafzimmer. Ich nahm mir eine Zeitung von seinem Tisch, blätterte ein wenig darin herum. Doch keine zwei Minuten später kam er wieder zurück. Und mir fielen die Augen aus dem Kopf. Er trug eine zerissene Hose und ein hellgraues Muskelshirt. O.M.F.G. So ein Aussehen sollte verboteb werden. Knast oder so. Oder doch Höchststrafe.

Er war barfuß, trug auch keine Handschuhe. An seinen Armen liefen wieder ein paar Narben, die aber von vielen Tattoos verdeckt wurden. "Geht das so?", fragte er mich und deutete auf sich. Unsicher schaute er mir in die Augen. "Ich...ähmm...", stammelte ich. Fragend zog er eine Augenbraue nach oben. "Ja...sieht okay aus", sagte ich gleichgültig. "Danke", sagte er und wollte wieder gehen. "Wieso trägst du diese Klamotten?", fragte ich ihn. "Hatte Bock drauf", sagte er gleichgültig und ging wieder in sein Schlafzimmer. Nicht auf seinen Hintern starren, nicht auf seinen Hintern starren, ermahnte ich mich immer wieder, konnte mir aber einen Blick nicht verkneifen. "Ich mag es nicht wenn man mir hinterherstarrt", rief er mir zu. Verdammt. Wie bitte konnte er das merken? Fehlte nur noch, dass er Gedanken lesen konnte. Das wäre fatal. Er würde mich hassen. Aber meine Gedanken waren auch echt unmöglich. Ich konnte aber nichts dafür. Ich war eben auch nur eine Frau.

"Komm. Wir müssen gehen. Ich muss noch mit Damec sprechen", sagte Alec und stellte sich wieder neben mich. Er hatte wieder seine altbekannten Sachen an. Aber so war es auch gut. Sonst wären noch alle umgefallen. Hatte ich das wirklich gerade gedacht?! Schaufel ich brauche dich!!!

Alec hielt mir seine Hand hin. Ich konnte es einfach nicht glauben, dass er das tat.
Völlig geschockt legte ich meine Hand in die seine. Hand in Hand gingen wir aus dem Wohnzimmer, hinaus in den Flur und dann nach draußen. Doch Alec hielt mich noch kurz vor der Tür zurück, bevor wir rausgingen.
"Mila. Hör mir zu. Egal was gleich passieren mag. Vergess bitte nie auf dich aufzupassen. Versprech es mir. Und hör auf mich. Wenn ich sage, lass mich zurück, lässt du mich auch bitte zurück. Hast du verstanden? Wir schaffen das! Zusammen!", sagte er und zog mich in eine Umarmung. Ich war den Tränen nahe. Erst zeigte Alec Emotionen, dann umarmte er mich. Aber ich spürte, wie auch er die Nähe suchte. Ich wusste, dass er zwar nie irgendwelche Zärtlichkeiten ertragen würde, aber damit würde ich mich auch zufrieden geben. Hauptsache er war da. Und ich musste versuchen, ihm alle Zuneigung dieser Welt zu schenken, da er selbst nur das krasse Gegenteil erfahren hatte. Ich hätte am liebsten laut losgeweint. Wegen seiner Vergangenheit von der ich noch nicht mal 1% wusste.

Aber ich wusste genug um Alec ein wenig besser zu verstehen.

"Ich verspreche es", sagte ich und löste mich von ihm. "Danke", sagte er und gab mir einen ganz kurzen Kuss auf den Mund. Vielleicht eine Millisekunde lang. Und schon war er verschwunden. Völlig geschockt fasste ich mir an die Lippe. Er hatte mir einfach so einen Kuss gegeben. Von sich aus.

Ich musste ihm einfach sagen, was ich für ihn empfand. Doch ein Instinkt sagte mir, dass er sich dann völlig abkapseln würde. Ich musste vorsichtig sein, musste es langsam angehen. Und er...würde eh nie was von mir wollen. Vielleicht war es auch besser so. Männer=Anstrengend=Nicht gut.
Die einzige Formel die ich beherrschte.

Völlig fertig mit der Welt trat auch ich nach draußen. The Blacks saßen alle auf der großen Wiese und schauten in die Richtung von Damec und Alec, welche unter einem Baum standen und diskutierten.

Ich stellte mich zu meiner Clique und schaute dem ganzen Spektakel zu. Es war wie in einem schlechten Film. Nur war es leider Gottes die harte Realität.

Auch meine Clique war ungewöhnlich still. Jedem war der Ernst der Lage bekannt.

Alec trat nach vorne. "Wir haben uns entschlossen. Wir kommen mit", sagte er, schaute mir kurz in die Augen, blickte wieder zu den schwarz gekleideten Leuten und besiegelte somit unsere Zukunft in den Händen der Blacks.

OMFG ERSTMAL EIN FETTES DANKESCHÖN FÜR DIE 6.3K READS UND 1.2K VOTES!!!!! (Also für den ersten Teil)
Ich konnte es garnicht glaubenbund bin eben im Zimmer abgedanct. Schön das mein Bro mir die ganze Zeit zugesehen hat...😬😬😬😂😂

DANKE DANKE IHR SEID DIE BESTEN!!!!😊😊😊😊😊😊

Ich hoffe mir ist das Kapitel ganz okay gelungen. Ich tue mich immer schwer mit solchen "Romantischen" Stellen. Aber gut, ich trainiere weiterhin. Wie findet ihr es? Und Alecs Beschluss?

Dieses Mal auch noch eine Widmung missesmalfoy
Hny, ich hab dich ganz dolle lieb!❤Danke, das du für mich da bist und mir den Rücken stärkst. Und danke, dass du mir bei diesem Kapitel und auch so beigestanden hast. Ich bin echt froh dich kennengelernt zu haben!😘
Hab dich lieb💕💕

Fühlt euch gedrückt ❤
~K💋

Blue - Colour of Anxiety Where stories live. Discover now