Thirty-Four

349 49 20
                                    

Als sich die Eltern schließlich zunickten und ihr Einverständnis gaben, drückte Lini ganz fest Nialls Hand. Nialls Herz machte einen Sprung und er war sich nicht ganz sicher, ob es an dem Einverständnis lag oder an dem Händedruck. Auf beides wollte er nicht verzichten.

Auch Mr Payne und Jonathan wirkten erleichtert. Beide waren überrascht über den Widerstand zunächst. Für Jonathan war es ein heikles Thema, denn schließlich hatte er Liam angeschleppt.

„Gut“,

sagte Jonathans Freund.

„Sehr gut sogar. Ich bin sicher, Sie tun das Richtige.“

Dann nahm er seine Aktentasche zur Hand und holte einen Stapel Papiere heraus.

„Dies ist ein Vertrag für Nialls Auftritt. Ich weiß, das sieht alles ein bisschen unübersichtlich aus, ist aber durchaus üblich.“

Er schlug eine Seite auf und deutete mit einem Stift auf eine Stelle, während er das Vertragswerk Nialls Eltern entgegenhielt.

„Das wird Sie besonders interessieren.“

Zuerst zögerten die beiden noch einmal, schließlich griff der Vater danach und starrte eine Weile auf die angegebene Stelle. Mrs Horan sah dabei von der Seite in das Schriftstück und erschrak sichtlich.

„Ist das Ihr Ernst?“

„Durchaus. Aber der Vertrag hat ein paar Seiten mehr und Sie sollten ihn sich in Ruhe durchlesen, vielleicht auch einem Anwalt zeigen. Aber Sie werden sehen, er ist durchaus fair. Wenn Sie ihn gründlich studiert haben sagen Sie Bescheid und ich hole ihn hier wieder ab, oder Sie bringen ihn in mein Büro, ganz wie Sie wollen. Sollten noch Punkte unklar sein, dann zögern Sie nicht, mich anzurufen. Hier ist meine Karte.“

Damit reichte er den beiden eine buntbedruckte Visitenkarte.

„So, nun will ich nicht länger stören, oder haben Sie gleich noch Fragen?“

„Mir fällt momentan nichts mehr ein, dir vielleicht?“

Mrs Horan schüttelte den Kopf.

„Na dann will ich mal wieder.“

Er erhob sich durchaus schwungvoll von seinem Sitzplatz und alle anderen taten es ihm nach. Die Verabschiedung war kurz und Mr Horan brachte ihn an die Tür. Ein letzter Händedruck, ein kurzes

„Gute Nacht“

und schon schloss sich die Tür hinter Mr Payne. Als Nialls Vater wieder ins Wohnzimmer kam, bemerkte er den betrübten Blick von Doktor Meyer.

„Es tut mir leid, wenn ich Unruhe zu euch gebracht habe. Es sollte eine Überraschung sein, deswegen habe ich nichts vorher gesagt. Wenn ich gewusst hätte...“

„Schon gut!“

versicherten Mr und Mrs Horan wie aus einem Munde.

„Du hast es gut gemeint, da bin ich sicher“,

vollendete Mrs Horan noch.

„Ich denke, ich mache mich dann auch wieder auf den Weg. Schließlich habt ihr noch einiges zu besprechen. Wenn die junge Dame einverstanden ist, kann ich sie gerne nach Hause bringen. Dann habt ihr den Weg schon mal gespart.“

Alle Blicke ruhten auf Lini. Diese nickte nur.

„Na, dann komm. Du musst mich allerdings lotsen, in dem Teil der Stadt bin ich nicht so oft.“

„Danke, Jonathan!“,

sagte Nialls Mutter.

„Kein Problem, ist kein großer Umweg.“

„Mrs Horan, ich wollte noch sagen, dass es mir leid tut. Ich hatte wirklich nicht die Absicht...“

„Lini, es ist nichts, was dir leid tun müsste. Ich war nur überrascht. Du hast ja nicht die Unwahrheit gesagt. Ich hätte ja nachfragen können. Also kein Grund, sich Sorgen zu machen.“

„Darf ich einmal wiederkommen?“

„Ich denke, das wäre einem Mitbewohner dieses Hauses ziemlich recht, oder?“

„Mam!“

Mrs Horan grinste, während Niall leicht rosa anlief und auch Lini verfärbte sich ein bisschen.

Sie waren an der Tür angelangt und die Verabschiedung fiel herzlich aus. Schließlich ging Jonathan voraus in Richtung Auto, Lini folgte ihm, blieb noch einmal stehen, drehte sich um, ging zu Niall und drückte ihm einen Kuss auf die Wange, dann eilte sie ihrem Fahrer hinterher. Niall stand dort und wusste gar nicht, was er machen sollte. Bevor das Mädchen um die Ecke bog, winkte sie noch einmal. Nialls Mutter stupste ihn an und er verstand sofort. Zögernd hob er seine Hand und erwiderte den Gruß. Lini lächelte und war verschwunden.

Feel With The Hearts Where stories live. Discover now