Kapitel 16

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Am nächsten Tag öffnete ich meine Augen und sah mich um. Ich lag immer noch in Tylers Bett. Ich beugte mich etwas vor und sah ihn am Boden mit einer dünnen Decke liegen. Mühselig richtete ich mich auf und suchte meine Tasche. Als ich sie auf dem Schreibtisch stehen sah, stieg ich aus dem Bett und versuchte mich leise um Tyler herum zu schleichen. Ich kramte etwas in der Tasche, fand aber schnell mein Handy. Mist! 7 verpasste Anrufe von meinem Vater. Das gibt Ärger. In Windeseile schrieb ich ihn eine Nachricht, dass es mir gut ginge und ich bei Lilly übernachtet hätte. Voller Scham steckte ich es wieder ein und dreht mich um. Um ehrlich zu sein, sah die Weichbirne beim Schlafen ganz süß aus. Ein kleines Kichern überkam mich. Ich wusste nicht wieso, aber ich setzte mich neben ihn auf den Boden und sah ich an. Ihm hingen ein paar lose Strähnen in sein Gesicht. Die Hände waren unter seinem Polster versteckt und seine Decke war nur auf der Hälfte seines Körpers. Anscheinend hatte da jemand letzte Nacht unruhig geschlafen. Ich musste kichern. Plötzlich umschlang mich eine Hand und zog mich zu Boden. Er zehrte mich ganz nah zu ihm, sodass sich unsere Nasenspitzen fast berührten. Dieser Idiot! Ich versuchte mich von ihm los zu reißen, doch er war einfach zu stark. „Lass mich los du Weichbirne!", schrie ich ihn an. Doch er öffnete nicht einmal seine Augen und antwortete mit leiser Stimme: „Das ist die Strafe dafür, dass ich am Boden schlafen musste und du mich gerade beobachtet hast.". „Ic.. Ich.. also, ich hab dich nicht angestarrt! Und außerdem hab ich nie gesagt, dass du am Boden übernachten musst. Du hättest auch einfach zu mir ins Bett gehen können!". ... Hab ich das gerade ernsthaft gesagt? Ich bemerkte erst jetzt meine Wortwahl und wurde total rot. Oh Gott! In dem Moment öffnete er seine verschlafenen Augen und grinste nur blöd. „So.. So war das nicht gemeint!", versuchte ich mich raus zu reden. „Ist schon in Ordnung Kleine, ich weiß sowieso schon, dass du auf mich stehst. Aber das du gleich so forsch und wild bist, hätte ich nicht gedacht." Während er mit lachen beschäftigt war, senkte ich meinen Kopf, in der Hoffnung, dass er nicht mit bekommen würde, dass ich nur noch ein roter Großkopf war. Das war einfach alle zu viel und zu peinlich. Er ergrief vorsichtig mein Kinn und befahl mir damit in seine Augen zu sehen. In diese warme haselnussbraunen Augen. „Ach Kleine, du wirst immer so schnell rot." Na toll. Und das sollte verhindern, dass ich noch mehr zu einer Tomate werden sollte? Tja Pech. Es ist eher das komplette Gegenteil passiert. Er kam mir mit seinem Gesicht immer näher und näher. Wollte er mich küssen? Wollte ich ihn küssen? Egal was jetzt passieren würde, ich würde es zulassen.

Als er mit seinem Lippen kurz davor war, die meinen zu streifen, ging schnurstracks die Zimmertür auf. Wir erstarrten und lösten uns voneinander. Seine kleine Schwester lief auf uns zu und schmiss sich genau zwischen Tyler und mich. „Guten Morgen ihr zwei. Wollt ihr was frühstücken? Mama hat uns etwas gekocht.", piepste sie mit ihrer süßen, unschuldigen Stimme. Die Weichbirne zog Kelly zu sich und umarmte sie innig. Ein kleiner Teil von mir, wünschte er würde mit mir dasselbe machen. Sie kuschelte sich stark an ihn, um zu zeigen, dass sie sich bei ihm sicher fühlte und ihn lieb hatte. Ein kleines Lächeln zeichnete sich auf meinem Gesicht. Das kleine Mädchen streckte mir ihre Hand entgegen und ich nahm sie an. Voller Kraft zog sie mich auch zu sich, das hatte sie eindeutig von ihren Bruder, und so saßen wir dann da. Mir wurde wieder ganz warm und ich genoss dieses Gefühl. Kelly klammerte sich aufeinmal an mir fest und schrie, dass ich sie zum Frühstückstisch tragen sollte. Ich sicherte sie mit meinem Armen und rannte los. Einmal um die Couch, eine starke Kurve, dann nochmal um den Fernseher und danach in ihren Sessel. Diesen Prozess durchlebte ich oft selber mit Jeremy. Sie lachte herzlich und war total glücklich. Ich spürte, wie mich Tyler aus dem Türrahmen aus anstarrte. Ich drehte mich um, ging auf ihn zu, nahm seine Hand und zog ihm zum Tisch. Wir wünschten seiner Mutter einen guten Morgen und fingen an zu essen. Evelyn schenkte mir ein riesiges Lächeln und zeigte auf meine Klamotten. Ach du Schreck! Ich hatte immer noch die Sachen von Tyler an. Ich sah zu ihm, damit er mir half, doch er grinste wie üblich nur frech. Sehr große Hilfe.


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