Kapitel 5

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„Entschuldige mein Schatz, aber ich musste zuerst deinen Bruder aus der Volkschule abholen. Außerdem, wer ist dieser Junge mit dem du dich unterhalten hast?", wollte mein Dad wissen. Ich erklärte ihm, dass es nur ein Schulkamerad sei. Mein Paps sah etwas misstrauisch nach hinten zu Tyler, fuhr dann aber trotzdem ruhig los. Wir schalteten unsere CD wieder ein und sangen alle drei lauthals mit. Auf den Weg nach Hause, lieferten wir Jeremy bei einen seinen Freunde ab. Als wir endlichzu Hause ankamen, lief ich in die Küche und durchstöberte den Kühlschrank. „Junge Dame! Zuerst hängst du deine Jacke richtig auf, stellst deine Tasche in dein Zimmer und DANN kannst du nach Essenresten von gestern suchen!", forderte mein Vater. „Jaja. Aber da ich gerade gesehen habe, dass Jeremy alles aufgegessen hat, müssen wir uns wohl eine Pizza bestellen. Hach wie schade!", jammerte ich meinen Paps voll. Er nahm mit der einen Hand das Telefon, wählte die Nummer des Pizzaladens und mit der anderen deutete er mir, dass ich seine Forderungen erledigen sollte. Ich eilte in den Vorraum, hängte meine Jacke auf, nahm meine Tasche und lief mit ihr rauf in mein Zimmer. Dort angekommen, schmiss ich sie in die Ecke und mich selber ins Bett. Ich schloss kurz meine Augen und dachte über etwas nach. Besser gesagt über alles. Und über Tyler. Wieso versuchte er ständig mich auf die Palme zu bringen? Das war doch nicht mehr normal. Ich lag ein paar Minuten regungslos da. Als ich meine Augen wieder öffnete, stand mein Vater vor mir und sagte mir, dass er schon eine ganze Weile nach mir riefe. „Kommst du? Die Pizza wird kalt!" „Ja ich komm ja schon". Wir gingen die Stiegen hinunter und setzten uns auf die Couch vor dem Fernseher. Hier konnten wir nur mit Essen sitzen, wenn Mum nicht zu Hause war, denn sonst würde sie zu viel meckern. Mein Dad und ich stritten wie üblich um die Fernbedienung, sowie das Programm. Ich wollte lieber meine tägliche Folge „New Girl" sehen, doch mein Paps wollte, wie die meisten anderen Männer, lieber Fußball sehen. Wir einigten uns darauf, jede zwanzig Minuten umzuschalten. Ein bisschen nervig, aber so sind beide zufrieden. Als ich fertig war, stellte ich meinen Teller in die Küche und ging wieder zurück in mein Zimmer. Ich schaltete meinen Computer ein und skypte mit Lilly. Wir sprachen über das nächste Wochenende, über Frau Hubers bescheuerte Hausaufgaben und über die Momente mit der Weichbirne. Obwohl mir letzteres ziemlich unangenehm war. Es verging fast eine Stunde. Als ich meine Mutter mit Jeremy hörte, beendete ich das Gespräch, schaltete meinen Laptop aus und ging hinunter um Hallo zu sagen. „Vergiss nicht, morgen nach der Schule fahren wir rüber zu „Nanas Kaffee". Wir feiern da erstmal in einer kleinen Runde den Geburtstag deines Bruders", erinnerte mich Mum. Normalerweise gehen wir zu seinem Geburtstag immer zu „Peggys Spielkaffee". Die reinste Hölle für Leute die älter als 13 Jahre waren. Doch da es letzten Sommer schließen musste, entschieden unsere Eltern zum nächst gelegenen Laden zu gehen. Tja und das war nun mal „Nanas Kaffee".

Ausgerechnet er!Where stories live. Discover now