Kapitel 2

90 3 0
                                    

„Biep. Biep. Biep.", klingelte mein Wecker um punkt 07:00 Uhr mittwochs morgens. Oh mein Gott! Mein Wecker kam mir noch nie im Leben so nervig vor. Ich versuchte ihn aus zu schalten, doch er hörte einfach nicht auf. Ich drehte mich um und öffnete verschlafen meine Augen. Das darf doch nicht wahr sein. Es war nicht mein Wecker sondern mein kleiner nerviger Bruder Jeremy. „Biep. Biep. Biep. Wach auf doofe Kuh! Mama sagt, dass du sofort auf stehen sollst, denn sonst kommst du noch zu spät zu Schule!", schrie er mit schriller Stimme. „Jeremy! Sei still und geh aus meinem Zimmer raus, bevor ich dir den Hals um dreh!" „Na na na na na. Cessy ist ne dumme Ziege", sang er und streckte mir frech die Zunge raus. Ich wurde so wütend, dass ich auf sprang und auf ihn losgehen wollte. Doch in dem Moment lief er schreiend aus meinem Raum und jammerte sich bei unserer Mutter aus. So eine Nervensäge! Nur ein paar Sekunden später hörte ich wie eine Stimme von unten rief: „Cessy, sei gefälligst netter zu deinem Bruder!" Arg, das kann doch nicht ihr Ernst sein! Voller Wut ging ich ins Badezimmer und versuchte mich zu beruhigen und mich frisch zu machen. Leider war es wieder zu spät, um meine langen, welligen, schokobraunen Haare zu waschen, also band ich sie zu einem hohen Pferdeschwanz zusammen. Als ich fertig war schlenderte ich zurück in mein Zimmer und suchte mir etwas zum Anziehen heraus. Ich entschied mich für eine kurze Jean High Waist, einer weißen Bluse mit schwarzem Kragen und meinen schwarzen Converse. Nur noch meineTasche und ich war fertig. Ich lief runter zu meiner Familie und fragte meinen Vater, ob er mich zu Schule fahren könnte, da mein Roller in der Werkstadt war. „Das sagst du mir jetzt? Ich muss in ein paar Minuten in der Arbeit sein. Und wieso ist dein Moped schon wieder dort?", wollte er wissen. Ich erklärte ihm, dass ein paar Reparaturen völlig waren. Mein Paps schaute mich misstrauisch an, gab im Endeffekt aber, wie immer, bei seiner kleinen Prinzessin nach. Es hatte alles seine Vor- und Nachteile, wie zum Beispiel, dass ich immer unschuldig davon kam, aber ich mich auf gar keinen Fall mit einen Jungen treffen durfe, bis ich meine Matura hatte. Auf jeden Fall, trank er seinen Kaffee in einem Zug aus, stand auf, verabschiedete sich von meiner Mutter und Jeremy und rannte dann mit mir zu seinem Auto. Wir hörten, wie immer, unsere selbst gebrannte Morgen-CD und sangen lauthals mit. Es waren zwar alles falsche und schrille Töne, aber dafür ein Mords Spaß.

Ausgerechnet er!Where stories live. Discover now