Kapitel 4

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„Sag mal, geht's noch du Weichbirne? Davon träumst du ja wohl! Ich könnte nie über eine idiotische, Macho- Weichbirne, wie dich herfallen! Lieber küsse ich ein stinkendes, matschbeflecktes Schwein als dich! Obwohl, so viel Unterschied ist da ja nicht.", gab ich geekelt zurück. Ich befreite mich aus seinen Arm und zog Lilly hinter mir her, in den nächsten freien Raum. „Was war das denn bitte grad?", lachte Lilly mit Tränen in den Augen. Ich spürte wie mein Kopf rot anlief. „Gar nichts! Er ist wie immer eine blöde Weichbirne!", sagte ich beschämt. Oh Gott! Das war mir alles so peinlich. Ich erzählte ihr, wie es wirklich abgelaufen war. Sie hatte ein breites Lächeln auf ihrem Gesicht und wollte am liebsten auf und ab springen. Keine Ahnung wieso, aber sie dachte, dass Tyler und ich insgeheim Gefühle für einander hegten. Was natürlich ein vollkommenerSchwachsinn war. Denn er war eine dumme Weichbirne. Als es klingelte eilten wir sofort in die nächste Stunde. Mathe. Na toll. Wofür brauchen wir den Blödsinn denn? Ich werde nie wieder dieses blöde Cosinus und sin Dings bums brauchen! Die ganze Stunde musste ich mich zusammen reißen, Tyler nicht anzusehen. Ich war heil froh, dass wir an dem Tag nur fünf Stunden hatten. Nachdem Lilly sich fertig angezogen hatte, marschierten wir mit den Hausaufgaben überfülltenTaschen den Schulweg hinunter, bis wir an den Parkplätzen waren. Meine Freundin wurde wie immer von ihrer Stiefmutter abgeholt. Sie fragten mich, ob ich mitfahren möchte, doch ich lehnte ab, da mein Vater schon auf dem Weg war. Wir winkten uns ein letztes Mal zu und dann war sie auch schon weg. Ich setzte mich auf die Bank und fing an zu warten. Plötzlich tauchte Tyler vor meiner Nase auf. Er versuchte schon wieder eine Konversation mit mir zu führen, aber ich blockte ab. Doch das störte ihn anscheinend nicht, denn er legte meine Schultasche auf den Boden und setzte sich zu mir. Er holte eine Zigarette aus seiner Jackentasche und zündete sie an. Ich hasste es, wenn jemand neben mir eine rauchte, deshalb zog ich ihm die Kippe aus dem Mund, schmiss sie am Boden, stampfte auf sie ein und sah ihn angewidert an. Anscheinend fand er das nicht so lustig, da er mich wütend fragte, was das sollte. Ich sagte ihm meine Meinung über das Rauchen und schon war es wie am vorigen Abend, im Auto, tot still. Seine Hand griff wieder in die Jackentasche um anscheinend eine zweite raus zu holen. Doch als er meinen genervten Gesichtsausdruck erblickte, nahm er seine Hand aus der Tascheund und ließ sie stattdessen lieber baumeln. Ich fand es insgeheim etwas witzig, dass er nur wegen meinen bloßen Blick seine Meinung änderte. Anscheinend merkte er, dass ich es lustig fand, denn er musste auch etwas lachen. Wir unterhielten uns noch eine Weile, bis mein Vater endlich kam. Ich verabschiede mich von ihm und stieg in den Wagen.

Ausgerechnet er!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt