Kapitel 66

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"Oh ein Bär. Bist du ein lieber Bär?"fragte Manu. "Ja."sagte Maja leise. "Bist du ein müder Bär?"fragte er und schon lag Maja auf dem Boden. Wir mussten kichern. Manu nahm sie, mitsamt dem Bär, auf den Arm und schon schlief sie ein. Vorsichtig setzte er sie in den Kinderwagen und holte mich kurz zur Seite. "Ich wollte nur fragen ob wir uns heute Abend wieder treffen?" er schaute mich erwartungsvoll an. "Wenn die Kinder es einrichten können."lächelte ich und er legte beide Hände an meinen Kopf und zog mich zu sich. Wir küssten uns und dann ging er auch schon wieder.

Es war irgendwie seltsam, dass diese kurzen Treffen uns so glücklich machten.. Aber irgendwie war es auch nicht seltsam. Schließlich hatten wir uns lange nicht gesehen. Naja als wir im Zimmer waren, probierte ich die neuen Sachen an und entschied sie an zu lassen, da sie sehr schön luftig waren. Ich aß im Hotel zu Abend und spielte dann noch was mit den Kindern im Zimmer. "Mama?"kam Maja plötzlich zu mir. "Ja mein Schatz." "Warum ist Papa im Fernsehen?"fragte sie. Es lief gerade ein Teil von einer der PKs. "Weil er an einem großen Fußballspiel teilnimmt. Und da interessieren sich viele Menschen für."versuchte ich es verständlich zu erklären. "Ist es Krieg?"fragte sie. "Nein, wie kommst du denn auf sowas?"fragte ich erschrocken. "Papa sieht so müde aus und wir sind von zu Hause weggegangen...so wie die anderen Leute aus dem Krieg." Maja saß oft mit vor dem Fernseher wenn wir Nachrichten sahen. Mir war nicht bewusst, dass sie all das so wahrgenommen hatte. Dass sie das mit den Flüchtlingen verstand obwohl sie das Wort an sich nicht wusste. Sie überraschte mich immer wieder. "Nein mein Schatz es ist alles gut. Papa ist nicht im Krieg. Er spielt nur Fußball."beruhigte ich sie.

Sie schlief ein, wurde aber zwischendurch von Albträumen geweckt. Ich rief Manu an und erzählte ihm alles. Es tat ihm leid, dass sie so eine Angst hatte und versprach morgen zum Frühstück zu kommen. Ohne mich um zu ziehen schlief auch ich ein.
Und da war dann auch der Match Day. Heute spielte Deutschland gegen Italien. Ich hatte ein ganz komisches Gefühl bei dem Gedanken. Trotzdem glaubte ich daran, dass die Jungs eine Chance hatten. Nachdem sie gefühlt...seit immer gegen die Italiener verlieren, hätten sie es jedenfalls verdient.

Beim Frühstück erklärte auch Manu Maja nochmal, dass es kein Krieg war, in dem er sich befand. Sie wirkte schon ruhiger aber ich beschloss sie nicht mehr mit uns Nachrichten schauen zu lassen. Nicht so lange sie das alles noch nicht richtig verstand. Auch Manu sah das so und bevor es inds Stadion ging, machten wir noch einen kleinen Spaziergang.

Dann waren wir auch schon im Stadion. Cathy und Ann Kathrin halfen mir wieder mit dem Kinderwagen. Als die Jungs auf den Rasen kamen um sich warm zu machen, kam Manu an die Bande und winkte mich zu sich. Ich sagte Maja sie soll bei Cathy und Ann Kathrin bleiben und ging zu ihm. "Was ist los?"fragte ich. "Komm mal her."sagte er laut und zeigte mir dass ich pber die Bande kommen sollte. Ich kletterte rüber und stand nun vor ihm. Ich legte meine Hände an seine Taille und er seine an meine. "Was denn?"fragte ich erneut. Worauf ich einen innigen Kuss aufgedrückt bekam, den ich erwiderte und dann umarmt wurde. "Ich liebe dich. Das ist los."sagte er und grinste mich an. Ich grinste zurück und dann wurde er zum aufwärmen gerufen. "Er hat das gebraucht."sagte Basti der plötzlich neben mir stand. Ich lächelte ihn nur an. "Sorry you have to go to your seat.. You're not allowed to be here.."kam einer der Sicherheitsleute auf mich zu. "Oh no problem... May you help me to get back up there?"fragte ich bei ihm nach. "I'll help you."sagte Basti und half dem Sicherheitsmann. Ich kletterte über die Bande und ging wieder zu meinem Platz. Das Spiel war spannend. Das Elfmeter schießen brachte mich fast um und immer wenn einer reinging tat es mir so weh, Manu zu sehen, weil er von sich enttäuscht war aber am Ende reichte es doch noch und sie gewannen tatsächlich gegen Italien. Im Stadion feierten sich die Jungs noch ein wenig, während ich mit den Kindern schon ins Hotel fuhr.

Eineinhalb Stunden später bekam ich einen Anruf von Manu. "Mach mal die Tür auf. Da wartet glaub ich wer auf dich."sagte er. Ich ging zur Tür und natürlich war er es, der vor der Tür stand. Wir küssten uns und dann setzten wir uns aufs Bett. Wo die Kinder tief und fest schliefen. "Ich bin stolz auf dich."sagte ich. "Nein ich bin stolz auf dich."lachte er mich an. "Du hast das toll gemacht. Ich dachte ehrlich gesagt du wärst so erschöpft und irgendwie auch frustriert, dass du garnichts mehr hälst.."sagte ich. "Ich hatte ne gute Motivation..."

Manuel Neuer- Rettung in letzter Sekunde {beendet} Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt