Kapitel 61

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"Amy? Dürfen wir?"fragte ich. Traurig schaute sie zu mir hoch und nickte. Ich setzte mich neben sie an den Baum gelehnt hin und hatte Maja auf dem Schoß. "Wisst ihr. Wir alle gehen irgendwann. Oma hatte ein langes Leben. Ein schönes Leben."sagte ich. "Aber sie darf noch nicht sterben.."weinte Amy und lehnte sich bei mir an. "Ich weiß, das ist schlimm für dich, für euch beide. Aber noch ist sie ja da. Lasst uns die Zeit die wir noch mit ihr haben genießen."sagte ich. Dann war es still. Nach ungefähr 5 Minuten standen wir auf und gingen rein. Wo Nelly in der Küche von Basti getröstet wurde. Amy rannte zu ihr während Maja immernoch auf meinem Arm war. "Kommt lasst uns zu ihr gehen."sagte Nelly, nahm Amy an die Hand und wir gingen alle zu ihr. Basti blieb im Wohnzimmer und Frank noch bei Oma. "Wie seht ihr denn aus ... Kinder..."sagte Oma leise, mir huschte ein Lächeln übers Gesicht. So war sie eben, egal was war sie hat einen immer aufgebaut. "Oma? Ich will nicht das du gehst.."sagte Amy und kletterte zu ihr aufs Bett. "Ich weiß Mäuschen aber irgendwann müssen wir alle das tun. Und in deinem Herzchen bin ich immer bei dir."sagte Oma und hielt Amys Hand. Nelly stand neben mir und  erst jetzt merkte ich dass Maja auf ihren Arm wollte. Mit Maja auf dem Arm ging Nelly an die Bettkante und setzte sich mit ihr auf den Boden. "Ich hab dich lieb."sagte Maja und nahm die andere Hand von Oma. "Ich hab euch auch alle lieb und das wird auch immer so bleiben."sagte sie. Nelly sagte gar nichts aber ich sah wie auch ihr ein Lächeln entkam als Maja das gesagt hatte.

Nellys Sicht:
Langsam wurde es Nacht und ich machte Lilly bettfertig. Maja und Amy waren neben Oma eingeschlafen und wurden gerade von Manu und Papa in ihre Betten gebracht. Als ich um 1 Uhr immernoch nicht schlafen konnte wollte ich nach Oma sehen. Ich ging zu ihr ins Zimmer und sie saß auf der Bettkante. Ich war erstaunt, dass sie das konnte. "Oma?"sagte ich leise. "Nelly.. Kannst du mich zur Kirche fahren?"fragte sie. Ich war etwas verwirrt. "Äh.. Es ist mitten in der Nacht."sagte ich. "Ja aber dein Vater würde mich nicht lassen wenn er es mitbekommt. Ich will nochmal dorthin."sagte sie. "Ehm..ok."sagte ich und holte eine Jacke für sie und für mich. Dann half ich Oma ins Auto und wir fuhren los. An der Kirche angekommen schaute ich nach ob sie offen war und als sie offen war holte ich Oma. Ein Pastor war tatsächlich noch da. "Was führt zwei Damen so spät in der Nacht hierher? Noch dazu in Schlafklamotten."fragte er uns. "Ich wollte nochmal an den Ort wo ich meinen Mann geheiratet habe bevor ich wieder zu ihm komme."sagte meine Oma. "Darf man fragen wo ihr Mann ist?"fragte der Pastor selten dämlich. "Im Himmel."sagte ich. "Oh das tut mir leid. Ich werde sie nun ihren Weg gehen lassen."sagte er und ging langsam den Gang auf und ab. Oma setzte sich auf eine der Bänke und schaute auf den Altar. Nach einer Weile stand sie von alleine wieder auf und wir fuhren zurück nach Hause. Ich half ihr ins Bett und legte mich dann auch wieder hin. Ich merkte dass diese Nacht etwas besonderes war. Und ich merkte auch das etwas zu Ende ging.

Am nächsten Morgen ich schlief noch tief und fest. "Nelly! Nelly! Oma wird nicht wach."schrie Amy verzweifelt in mein Gesicht. Ich stand schnell auf und ging mit ihr nach unten. Wir standen in der Tür. Ja, sie war tot. Aber ich weinte nicht. Ich hatte ihr letzte Nacht einen Wunsch erfüllt und irgendwie beruhigte mich das. "Amy.. Hol bitte Papa."sagte ich ruhig. "Aber.."schluchzte sie. "Mach los."sagte ich immernoch ruhig und sie ging hoch. Ich setzte mich an die Bettkannte. Legte ihre Hände auf ihr Herz und deckte sie zu. Es sah so friedlich aus. Und in diesem Moment dachte ich daran wie sie jetzt wieder bei Opa war und wie die Beiden auf uns aufpassten. Wie früher.. Nach undnach hatten es alle mitbekommen und der Bestatter holte sie ab. Es folgten drei Tage voller Stress und Tränen. Ich schrieb eine kleine Rede für die Beerdigung. Ich sollte sie in der Kirche vorlesen. Und dann war der Tag auch schon gekommen. Nachdem wir auf dem Friedhof waren, gingen wir in die Kirche und relativ schnell war ichmit meiner Rede dran. Wir waren in der Kirche in der sie geheiratet hatte.

Manuel Neuer- Rettung in letzter Sekunde {beendet} Where stories live. Discover now