Rückkehr

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Katrin

>>Du musst mir die Bilder unbedingt schicken, Ja?<<, fragte ich Alexis die neben mir auf einer Bank saß und in meinen Haaren spielte. Wir beiden schaute in den Himmel und genossen die Zweisamkeit. >>Klar<<, sagte sie etwas abwesend. Ich drehte meinen Kopf ein Stück und schaute in die Richtung ihres Gesichtes. >>Alles gut?<<, sagte ich zu Alexis und schaute ihr in die Augen. >>Wir haben nur noch diesen Tag. Und dann wirst du in dein und ich in mein Leben gehen. Ich werde meinen Franz heiraten und du, wirst das ganze organisieren<<, sagte sie zu mir.

>>Ich sehe dann zu, wie die Frau die ich liebe jemanden anderes heiratet<<, antwortete ich. Ich sah wie ihr Tränen aus den Augen liefen, die Wange entlang am Ohr und dann in ihren Haaren verschwanden. Allein dieser Anblick brach mir das Herz. Es sammelten sich auch Tränen in meinen Augen. Ich drehte mich und küsste die Tränen weg, während meine auf ihr Gesicht tropften. >>Nicht weinen, bitte nicht weinen<<, sagte ich. Sie griff nach meinem Gesicht und schaute mich an. >>Aber du weinst auch<<, sagte Alexis zu mir.

 >>Ja und es ist einfach schrecklich<<, antwortete ich. >>Was, du weinst weil du mich liebst und ich dich und das ist schrecklich?<<, sagte sie zu mir und ich musste schmunzeln. >>Nein, nein, aber die Tatsache das du Franz heiraten wirst, finde ich schrecklich. Mach das doch einfach nicht?", sagte ich zu ihr.


Sie antwortete mit schwacher zerbrechlicher Stimme, >>So einfach ist das nicht Katrin.<<

>>Liebst du ihn?<<, fragte ich nach. Zögerlich kam von Alexis, >>Ja, Nein, ach ich weiß doch auch nicht.<<


>>Wieso willst du jemanden heiraten wenn du Nichtmal weist ob du ihn liebst?<<, fragte ich sie wieder und ein >>Ach, Katrin bitte<<, kam von ihr. >>Ich frag ja nur, denn ich würde nur heiraten wenn ich weiß das ist die Person mit der ich immer zusammen sein will. Diese Person werde ich mein Leben lang, bis über den Tod hinaus lieben. Aber bei dir hört sich das so an als wäre es ein Geschäft<<, sagte ich und schaute sie an. Alexis schüttelte den Kopf >>Nein, so ist das nicht?, sagte sie mit starker Stimme in meine Richtung und stand auf. Es wurde langsam dunkel in Wien und wir machten uns auf den Weg ins Hotel.

Alexis:

Die ständigen Fragen von Katrin zu der Hochzeit mit Franz nervten mich. Ich versuchte es so gut wie möglich zu verdrängen. Wir liefen durch den kühlen Abend, ein letztes Mal vor unserer Heimreise und ich atmete nochmals die frische Wiener Luft ein. Katrin ging neben mir und schaute in die Sterne. Sie schien versunken in den Weiten des Universums. Ich ging dicht neben ihr, genoss die Nähe und spürte ihre Wärme. Ich blickte mich etwas um und stellte wieder fest wie schön doch meine Heimat war. Alle diese Häuser hatten etwas Eigenes. Ich kann nicht sagen wieso, aber es war einfach Traumhaft. Klar es waren teure Häuser, aber dafür auch wirklich schön. Ich spürte wie Katrin zaghaft ihre Finger mit meinen verschränkte. Ich ließ es zu, genoss den Moment. Ich schaute sie an, sie schaute immer noch wie gebannt in den Himmel. >>Worauf wartest du? Das E.T. vorbeischaut?<<, fragte ich sie und schmunzelte. >>Nein, ich warte auf die fliegende Untertasse die uns beide hier wegbringt<<, antwortete sie. >>Welche fliegende Untertasse?<<, fragte ich nach und zog eine Augenbraue hoch und schaute sie verwirrt an. Sie konnte es zwar nicht sehen aber sie grinste trotzdem. >>Alexis, das war ein Witz, ich schaue einfach nur. Ich finde Sterne haben so etwas Beruhigendes. Sie geben mir das Gefühl nicht alleine zu sein. Und damit meine ich nicht Aliens oder sonst etwas. Ich meine das Gefühl, es könnte noch jemand da oben sein, der auch gerade schaut und vielleicht die Erde sieht, bzw. unsere Sonne.Ich drückte ihre Hand etwas fester und sagte zu ihr, >>Sterne hatten früher für mich immer eine andere Bedeutung<<.

>>So?<<, fragte Katrin. >>Ja, nach dem Tod meiner Eltern habe ich mir immer vorgestellt sie seien auch da oben. Sie seien nun auch einer dieser Punkte die auf uns aufpassen wenn wir schlafen. Und wenn wir mit ihn reden wollen, sollen wir das nachts tun, weil es dann auf der Erde ruhiger ist. Zumindest da wo du bist. Und du kannst mit ihnen reden, in Ruhe<<, erzählte ich ihr. Ich merkte wie Katrin mich anschaute und schaute auch zu ihr. Ich bemerkte ein feuchtes blitzen in den Augen. >>Ich weiß was du meinst<<, atmete sie einmal tief ein. >>Als mein Vater starb, habe ich auch immer nachts an meinem Fenster gesessen und in die Sterne geschaut. Alles was ich über Sterne weiß, weiß ich von ihm. Und ich fühlte mich so unendlich verbunden mit ihm<<,sagte sie zu mir. Wir waren stehen geblieben. Hielten uns gegenseitig die Hand und schauten einfach nur in den klaren Nachthimmel. Es vergingen ein paar Minuten. Sie zog mich in ihre Arme küsste meine Nasenspitze. Ich schaute sie eine Weile an und wir standen eine weitere Ewigkeit so da. Ich lehnte mein Kopf gegen ihre Brust, lauschte dem Herzschlag in ihrer Brust und schaute zu den leuchtenden Punkte am Himmel. >>Ich liebe dich<<, flüsterte sie mir leise wiedermal zu. Ich schaute wieder zu Katrin. Sie schaute zu mir. Ihr weicher Blick aus diesen schönen Augen, trafen meinen. Sie lächelte mich zufrieden an. >>Du weißt ich liebe dich auch<<, sagte ich zu ihr. Ich weiß das sie nun auf das >>Aber?<< wartete. Ich lies es weg und sie schaute mich einfach an und legte dann ihre Lippen auf meine. In mir stieg ein unglaubliches Gefühl auf. Mein Herz schlug schnell und es stieß mit jedem Schlag das Gefühl von Geborgenheit mit aus. Es war kein langer Kuss, aber ein Kuss voller Liebe und Leidenschaft. Es war auch kein Wilder oder verlangender Kuss. Es war ein Kuss voller Gefühl, sanft und wenn verlangend, dann nur nach noch mehr gemeinsamen Stunden.

Wir lösten uns und hielten uns weiter in den Armen mitten in den Straßen von Wien.

Im Hotel angekommen, schliefen wir recht schnell ein. Ab und an wachte ich auf und betrachtete sie. Wie Katrin schlafend neben mir lag. Ihren Arm um mich geschlungen Ihren Kopf an meiner Schulter und ihren Mund etwas offen. Ich hatte meinen Arm auch um sie gelegt. Zu wissen das sie da ist, ließ mich beruhigt schlafen. Mein Herz fühlte sich nicht einsam, es fühlte sich zu Hause. >>Guten Morgen<<, flüsterte ich Katrin entgegen die langsam ihre Augen aufschlug. Sie grummelte, murmelte und stöhnte. Dann streckte sie sich Geräuschvoll und kuschelte sich, leise schmatzend wieder an mich. >>Ich mag nicht aufstehen<<, sagte sie. >>Du musst aber<<, grinste ich, gab ihr einen Kuss auf die Stirn und zog ihr langsam die Decke weg. >>Willst du mich umbringen? Es ist zu Kalt!<<, sagte sie und suchte immer noch mit geschlossenen Augen die Decke. Ich gluckste leicht,>>Ist es nicht.<<.

>>Ich will nicht<<, sagte sie. >>Ich auch nicht, ich könnte ewig mit dir hier bleiben, aber das geht leider nicht<<, sagte ich nun betrübt und ergänzte,>>Hey, Kopfhoch. Heute erleben wir wieder den grandiosen Start beim Fliegen,Ohjaaa.<<

Wir machten uns dann doch noch fertig und erreichten den Flughafen noch rechtzeitig. Kurz darauf saßen wir schon im Flieger. Ich hatte ein schlechtes Gefühl. Ich hatte das Gefühl, dauerhaft heulen zu können. Allein die Vorstellung gleich Katrin von dannen ziehen zu lassen stach wie tausend Messer in mein Herz. >>Hey, alles okay?<<, fragte Katrin, die wohl mein schmerzendes Gesichtsausdruck sah. >>Ja, alles okay<<, antwortete ich. Katrin wandte sich wieder dem Fenster zu. Als ich sie Sie kurz rief, drehte sie ihren Kopf um und blickte mich lächelnd an. >>Du weist ich liebe dich<<, sagte ich zu ihr. >>Ich hoffe du weist, ich liebe dich auch ganz sehr<<, sagte sie küsste mich und legte ihre Hand in meine. >>Es tut mir leid, es war die wundervollste, schönste und unglaublichste Zeit meines Lebens<<, sagte ich aufrichtig und ehrlich. >>Meine auch<<, antwortete sie. >>Aber du hast so viel für mich getan, mir so unendlich viel gegeben. Ich weiß gar nicht wie ich dir das jemals danken soll<<, sagte ich zu ihr. >>Hey, ich habe das gerne gemacht und allein dein Gesichtsausdruck zu sehen, als du deinen Bruder wieder in die Arme nehmen konntest wahr es Wert. Die Frau die ich liebe soll glücklich sein. Wenn sie es ist, bin ich es auch. Und da du glücklich scheinst gerade im Moment, bin ich es auch<<, sagte sie zu mir und lächelte. Katrin war einfach nur wundervoll und sie schien es kaum zu stören das ich gleich mit Franz und nicht mit ihr aus dem Flughafen gehen würde. Bei dem Gedanken zuckte ich leicht zusammen. Franz, ich habe ihn betrogen und doch fühle ich mich nicht wirklich schlecht. Nein, ich bereue nichts. Überhaut nicht einen Moment möchte ich mit Katrin missen oder ändern. Ich drückte ihre Hand fester und blickte in ihre schöne Augen. Sie küsste mich und ich sie, ein letztes mal. Wir trafen gerade auf dem Boden auf. Ein Kuss voller Liebe. Ein Kuss den keiner beenden wollte. Ihre Zunge traf meine, ihre Lippen lagen auf meinen. Ein Kuss, mit so viel Leidenschaft und bedacht vollbracht. Er schmeckte zum Schluss hin immer salziger, aber trotzdem war es schön. Selbst als wir beide an Sauerstoffmangel leideten, lösten wir und erst später. Selbst die mitfliegenden Personen waren mir egal. Nach der Landung erhoben wir uns und gingen Hand in Hand aus dem Flugzeug.

Wir hatten unsere Koffer und gingen nun zur Tür. Mein Herz schlug bis zum Anschlag. Mir war schon ganz schlecht. Wenn wir durch die Tür gehen sind wir wieder in unseren normalen Leben. Ich hielt an. Katrin drehte sich um und musterte mich fragend. >>Ich kann das nicht<<, sagte ich. >>Doch, du kannst<<, sagte sie zu mir und umarmte mich fest. Ich gab ihr noch einen allerletzten kurzen Kuss. Wir lösten uns und gingen weiter. Ich atmete mehrmals tief ein und aus. Dann ging die Tür auf und ich sah ihn. Franz stand da, hatte zwar keine Blumen aber sein Handy in der Hand. Er blickte auf und strahlte mich an. Ich lächelte leicht.
Franz kam auf uns zu und nahm mich in den Arm. >>Hey mein Engel, da bist du ja<<, sagte er. Ich löste mich und schaute ihn an. >>Sieht wohl so aus<<, antwortete ich ihm. >>Hach, dein Humor hab ich vermisst<<, sagte er. Ich lächelte wieder etwas.

Katrin sagte ihn unsere Richtung, >>Naja, ich muss los. Macht es gut ihr beiden<<

>>Na dann komm<<, riss mich Franz Stimme aus meinen Gedanken. Er nahm meine Hand und wir gingen in die andere Richtung raus. Immer wieder drehte ich mich um. >>Ich bin auch eben erst gelandet. Zufälle gibst nicht? Mhm, alles okay bei dir Schatz?<<, fragte er mich. >>Mh? Ja, klar<<, antwortete ich ihm. Ich zog meinen Koffer Lust los mit. Wir gingen durch die Tür nach draußen. Sie schloss sich und der Lärm wurde weniger. Doch als sich diese Tür schloss, fühlte es sich an als würde sie mich von Katrin trennen. Eine Träne lief mir übers Gesicht. >>Schatz, ich hab dich doch auch vermisst, aber darum musst du doch nicht weinen<<, sagte Franz zu mir. >>Schon okay<<, antwortete ich schwermütig und ging mit Franz zu unserem Auto.

 >>Schon okay<<, antwortete ich schwermütig und ging mit Franz zu unserem Auto

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Emma

Die HochzeitsplanerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt