Träume

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 Alexis:

Wir gingen schweigend nebeneinander her, bis wir das Hotel erreichten. Im Zimmer angekommen gingen wir nacheinander Duschen. Diejenige, die gerade nicht duschte, schaute Fernsehen oder blätterte im Reiseführer. Als ich aus der Dusche kam, saß Katrin auf dem Bett und schaute Fernsehen. Ihre Haare waren noch Nass und total zerzaust. Das sieht einfach süß aus, dachte ich vor mich hin und grinste. >>Was ist?<<, lächelte Katrin mich fragend an. >>DU siehst lustig aus<<, gluckste ich. >>Haha, hast du mal in den Spiegel geschaut<<, lachte Katrin mir entgegen. Sie schmiss mit einem Kissen nach mir. >>Hey, das ist unfair<<, stieß ich lachend hervor. Ich hatte genau wie sie schon meine Sachen zum Schlafen an und trug meine anderen Klamotten noch im Arm. Ich hüpfte zur Seite, als das zweite Kissen kam.Ich schmiss meine Klamotten auf meinen Koffer und warf die Kissen zurück. Dann setzte ich  mich zu Katrin und hielt meine Tasche in der Hand.

>>Och süß, ist deine Tasche dein Kuscheltier?<<, lachte Katrin. >>Nein<<, kicherte ich. >>Aber ich wollte die Schachtel herausholen<<, fügte ich etwas ernster hinzu. Jetzt hörte sie auf zu lachen und schaute mich erwartungsvoll an. Ich holte die Schachtel raus und machte sie auf. Darin waren Bilder von meinem Vater und mir. Von meiner ganzen Familie und ein Tagebuch. Dazwischen lagen alte, kleine Spielsachen und ein kleines Kuscheltier. Mein kleiner brauner Teddy den ich immer noch vermisste. Ich strich über das Bild von meiner Familie. Tränen stiegen in meine Augen.

>>Nie wieder<<, sagte ich traurig. Katrin zog mich zu sich und nahm mich in den Arm. Ich lag mit dem Kopf auf ihrer Brust und weinte. >>Psst, alles wird gut. Wir werden deinen Bruder finden, das verspreche ich<<, sagte sie zu mir und strich über meinen Kopf. >>Weist du<<, fing ich schluchzend an was zu erzählen. >>Seit seinem 18 Geburtstag habe ich fast nicht geschlafen. Ich wartete immer darauf, dass mein Bruder kommt und mich holt. Dass er mich in Deutschland findet. Ich zog mit 18 aus und wartete nächtelang auf sein erscheinen, vergebens. Ich weiß das er lebt, das fühle ich. Aber er ist nie gekommen<<, schluchzte ich und weinte weiter.

>>Jetzt finden wir ihn aber!<<, sagte Katrin und schloss ihre Arme noch enger um mich. Irgendwann schlief ich in ihrem Arm ein. Ich lauschte ihrem Herzen, das so ehrlich und etwas schneller Schlug. Sie strich mir behutsam über den Kopf und meinen Rücken und zeigte mir, dass sie da ist, bis ich eingeschlafen bin.



Katrin:

Ich wachte auf und Alexis lag dicht an mir gekuschelt, immer noch seelenruhig schlafend neben mir. Ich musterte sie. Sie ist so unglaublich hübsch, süß und so lieb. Das ihr Herz soviel aushalten musste ist schon wirklich unfair. Warum passieren solche Sachen immer den guten, dachte ich mir. Ich meine, sie kämpft so sehr und hatte schon alles verloren.>> Und ihr Bruder, der verschwindet einfach so?<<, stellte ich mir als Frage. Alexis rückte näher an mich und flüsterte irgendwas. Ich war aber total in meinen Gedanken und stellte mir diese Aufgabe. Ich werde ihn finden, dann kann er sie zum Altar führen in die Armen von Franz. Ob der wohl schon in Asien ist? Wer weiß was der da macht, irgendeine Frau flachlegen bestimmt. Dem kann man doch nicht trauen. Außerdem hat der bestimmt mehr Beziehung zu seinem Telefon als zu Alexis, dachte ich wütend vor mich hin. Ich wurde wieder aus meinen Gedanken gerissen weil Alexis was stammelte. >>Katrin, bitte lass mich nicht los<<, sagte sie kniff die Augen verschreckt zusammen. >>Nein, nein<<, rief sie schon panisch. Ich legte meine Arme um sie. Alexis krallte sich in meinen Arm.>> Auaaaaa<<, rief ich leise. Verdammte Fingernägel, wer hat die bloß erfunden, dachte ich mir. Ich schaute an mir runter und sah das Alexis total zitterte. >>Katrin, nicht darein?<<, rief sie. Ich drückte sie an mich um ihr zu zeigen das ich da bin. >>Ich brauch dich doch<<, schluchzte sie in mein Shirt.

Ich fragte mich ob ich sie aufwecken sollte, da sie wohl schlecht träumte. In diesem Moment zuckte Alexis zusammen und atmete tief ein. Dann schnellte sie aus meiner Umarmung hoch. Schaute erschrocken, mit einem Tränen überströmten Gesicht um sich. >> Alles gut<<, sagte ich und zog sie zu mir. >>Oh mein Gott,Katrin,du bist nicht gegangen?<<, sagte sie erleichtert. >>Doch, ich bin nur eine Bildliche Vorstellung<<,sagte ich zu ihr.  >>Oh mann.<<, sie fiel mir um den Hals. >>Sag mal, was hast du bitte geträumt?, fragte ich sie neugirig. 

>>Ich? Nichts!<<, antwortete sie mir. >>Aha, und darum schreist du hier durchs Hotel, ich solle nicht darein gehen und das du mich brachst?<<,fragte ich verschmitzt.

 >>Das hab ich gerufen? Mhh, das hast du sicher geträumt<<, sagte sie.  >>Sicher<<.  Ich ließ es darauf beruhen. Wir zogen uns an und gingen Frühstücken. Eine Kellnerin kam auf uns zu, sie saß mit dem Rücken zu ihr. Die Frau begann zu Sprechen und Alexis zuckte total zusammen. "Meine Güte, können sie sich mal nicht so anschleichen, sagte sie zu der jungen Frau. Doch die Dame sah sie nur verwirrt an. >>Was ist los?<<, fragte sie mich erstaunt. >>Ach, alles okay<<, antwortete ich und winkte ab. Alexis machte immer noch einen verwirrten Eindruck.  Ich  aber bestellte zwei Kaffee bei der Frau und plante danach mit Alexis den Tag.  


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Die HochzeitsplanerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt