Kapitel 30

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Ich sah weg und wandte mich mit fragenden Blick an Loki, der selbst seltsam ängstlich wirkte. Ich stand auf, nahm eines der Sandwiches und ging die paar Schritte zu ihm. Sein Blick huschte irritiert zu mir und dann zu dem Brot in meiner Hand. Ich biss einmal ab und hielt es ihm dann hin. Er lächelte leicht und nahm ebenfalls einen großen Bissen. Fast augenblicklich wirkte er nicht mehr ganz so gehetzt und zog mich dann in eine Umarmung.

„Wir müssen aus dieser Schule abhauen. Du bist noch nicht soweit", flüsterte Loki, sodass die anderen vier es nicht hörten und ich musste mich bemühen, mein Lächeln weiter auf meinen Lippen zu behalten.

„Ich kann meine Freunde dieser Gefahr doch nicht aussetzen! Ich werde ganz sicher nicht ohne sie gehen, wenn sie in Gefahr sind!", erklärte ich eindringlich, aber in derselben Lautstärke wie er und hoffte, dass er das verstand.

„Wir reden später nochmal darüber, aber wir müssen uns beeilen. Wer auch immer dieses Sakur-Utensil angefertigt hat, wird es auf mächtige Elementari abgesehen haben. Du weißt, was die anderen Katna gesagt haben", hauchte Loki und entließ mich dann zögerlich aus seiner Umarmung.

Ich nickte kaum merklich und wandte mich wieder an die anderen Elementari. Nicki's Frage, was hier los war, stand immer noch im Raum und ich seufte leise. Loki hatte Recht. Ich war noch nicht soweit, dass ich Sakur bekämpfen könnte. Mein Tattoo hatte mich ja schon so sehr geschwächt und ich war mir sicher, dass ein gut ausgebildeter Sakur stärker war. Mein Blick wanderte zu Nicole.

„Ich habe euch etwas nicht erzählt... Es geht um die anderen Katna... ", fing ich an und erzählte ihnen dann zögernd von meinem Traum, in dem die Katna Jason, Loki und mich gewarnt hatten.

Als ich fertig war, hatten Loki und ich die Sandwiches verputzt und wir saßen allesamt am Küchenboden. Es war mucksmäschenstill und ich wartete geduldig, bis meine Freunde das alles verarbeitet hatten. Ann war die erste, die sich traue, etwas zu sagen.

„Also jetzt nochmal zusammengefasst. Es gibt Sakur an dieser Schule, die sich mega gut verstecken und es auf starke Elementari abgesehen haben, zu denen du, Derek und vielleicht ich gehören?", fragte sie komplett ruhig, während die anderen alle total angespannt wirkten und Loki misstrauisch ansahen.

„Ja. So ungefähr und jetzt müssen wir Averi von hier weg schaffen, weil sie noch zu untrainiert ist, um gegen einen so mächtigen Sakur bestehen zu können... ganz zu schweigen davon, dass es auch mehr als einer sein könnten... Und hört auf, mich so anzustarren! Ich bin auf eurer Seite!", meinte Loki überzeugt und sah Nicki, Ash und Derek böse an, weil er die stumme Beschuldigung in ihren Augen auch sah.

„Ich werde euch hier aber nicht so schutzlos zurücklassen, nur um meine eigene Haut zu retten. Außerdem wüsste ich nicht, wie wir es anstellen sollten, den Schutzschild zu überwinden", erklärte ich und sah den anderen fest in die Augen.

„Aber ich weiß wie. Derek und ich werden mit euch kommen und Nicki und Ash bleiben hier. Sie schweben schließlich nicht in Gefahr. Wir gehen an besten noch heute", erklärte Ann fest entschlossen und erhob sich auf die Füße.

Ich wollte schon protestieren, aber da hatten die anderen alle schon zustimmend genickt und standen ebenfalls auf. Loki sah zu mir herunter und hielt mir eine Hand hin. Es war deutlich, dass diese Geste mehr zu bedeuten hatte als was es schien. Es war eine Einladung ihm zu vertrauen und mit ihm zu gehen. Ich sah ihm kurz in die Augen suchte nach Zweifel oder irgend so was. Als ich jedoch nichts dergleichen fand, legte ich meine Hand in seine.

„Dann steht es wohl fest. Wir packen jetzt unsere Sachen und Ash und Nicki besorgen den Schlüssel für's Tor. Wir treffen uns in einer halben Stunde am Pentagram", sagte Anna bestimmt und wir sahen uns alle leicht traurig an.

Es stand fest. Unsere Gruppe würde sich trennen und niemand von uns wusste, was uns hinter dem Schutzschild erwarten würde.

Das einzige, was mein Herz noch nieder zu drücken schien, was dass wir Jase nicht mehr warnen würden. Es fühlte sich wie ein mieser Verrat an. Als würde ich sein Vertrauen verraten, dass er mir entgegen brachte.

Bestimmt     #Wattsy2016 Where stories live. Discover now