Kapitel 3

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„Ja", stimmte Jason einsilbig ein und lief an der ersten Abzweigung in einen Gang mit zehn Türen einfach vorbei.

Ich schwieg und folgte ihm einfach. Er zog einen Schlüssel aus seiner Hosentasche und schloss die Tür auf. Ich zögerte nur einen Moment, bevor ich ihm auf's Dach folgte, aber sofort staunend wieder stehen blieb. Wie konnte ich das von unten nur übersehen?!

Es schien, als würde ein kleiner Wirbelsturm in der Mitte des kleinen Daches 'stehen'. Nun ja, es sah eher aus, wie ein Rohr, das zum Hauptgebäude führte. Ich war so überwältigt von dem Anblick, dass ich mich an Jason's Arm festhalten musste, um nicht nach hinten zu stolpern.

„Atemberaubend, nicht?", grinste der Duneo und zog mich mit zu dem Luftwirbel.

Ich hielt eine Hand hinein und spürte, wie sie nach oben gezogen wurde. Jason lachte über mein kindliches Staunen und ich sah ihn böse an. Er sollte gefälligst ruhig sein. Ich sah zum Dach vom Wasser-Haus, das nach dem Pentagram als nächstes kam. Ich erkannte eine Art Quelle, deren Wasser durch dünne Rinnsale zwischen den großen Steinen, die den Boden bildeten.

„Wie... wie konnte ich das von dort unten nicht sehen?" fragte ich, zeigte auf das Pentagram unten und sah zum nächsten Element-Haus.

Auf dem Dach züngelten Flammen und ich konnte gerade noch so Sitzsäcke dahinter ausmachen. Mein Blick flitzte zum letzten der Element-Häuser. Pflanzen über Pflanzen wucherten wie eine Wand darauf. Das letzte verbliebene Haus war das mit dem Speisesaal. Es schien, als würde von jedem anderen Dach eine dieser Wirbelsturm-Röhren hin führen.

„Derek... er ist wirklich erstaunlich mächtig für einen Elementari. Mithilfe seiner Magie hat er es geschafft, einen Zauber zu wirken, der das hier von unten aus verbirgt. Natürlich muss er jährlich aufgefrischt werden, aber er hält ausgezeichnet. Das ist der einzige Grund, warum Louis und ich auch nichts gesagt haben, als man ihn bei uns einquartiert hat.", antwortete Jason auf meine Frage und zog mich etwas von dem Wirbelsturm weg.

„Lass mich. Ich bin schon nicht doof genug, in dieses Luft-Ding zu steigen. Außerdem, wenn ich dich einmal dabei erwische, wie du schlecht über Derek redest, reiß ich dir den Kopf ab.", zischte ich, wieder genervt und wandte mich zum Gehen.

„Ach komm schon, Averi! Ich bin dein Mentor. Lass mir doch den Spaß!", grinste der Duneo und ich rollte nur mit den Augen.

„Können wir dann nicht endlich trainieren? Ich hab das Gefühl, ich platz gleich!", schnaubte ich und verschränkte die Arme vor der Brust, ohne mich wieder zu ihm um zu drehen.

„Na gut. Dann gehen wir jetzt in die Feuer-Halle, aber du musst erst ein paar grundlegende Sachen lernen.", willigte er ein und schob mich vor sich die Treppen runter.

„Die restlichen drei Gebäude sind genauso gebaut, wie dieses hier, also werde ich dich nicht herumführen müssen.", erklärte er weiter, während wir aus dem Gebäude und über den schwarz-weiß gepflasterten Platz gingen.

Ich schwieg nur und ging hinter ihm her. Meine Gedanken wanderten zurück zu den wenigen Male, an denen ich Magie angewandt hatte. In meinem alten Zuhause, im Speisesaal, im Wald und in der Hütte. Immer hatte es sich ähnlich angefühlt. Immer war da ein kribbeln oder schaudern. Wird es immer so sein?

„Averi?... Averi?", Jason wedelte mir mit der Hand vor dem Gesicht und grinste breit.

„Lass das!", zischte ich immer noch genervt und sah mich um.

Wir standen vor der Tür, die in die Turnhalle führte. Ohne abzuwarten, öffnete ich sie und ging hinein. Erneut wanderte mein Blick umher und ich konnte nur staunen. In jeder Ecke der Halle stand eine riesige Metallschale und darin loderte ein kleines Feuer. Die Wände waren rot gestrichen und ich konnte zwei Tore entdecken, hinter denen sicher Geräte standen. Der restliche Raum war komplett leer.

„Wenn du dann mal fertig bist, würde ich gerne mal anfangen.", spottete Jason und ich sah ihn böse an.

„Lass deine dummen Kommentar stecken, Jase." fauchte ich und er lachte leicht.

Es machte ihm wohl wirklich Spaß, mich zu ärgern. Ich fixierte meinen möchte gern Mentor böse und rief dieses kribbel hervor. Es schien durch meine Adern zu fließen, bis es meine Fingerspitzen erreichte und Jason mit Regen überschüttete.

Bestimmt     #Wattsy2016 Where stories live. Discover now