Kapitel 12

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„Wieso so nett? Hab ich dich vielleicht doch stärker erwischt, als du behauptest?", murmelte ich und entlockte ihm diesmal sogar ein kleines Lachen.

„Na komm", wies er mich an und ich folgte ihm aus meinem Zimmer, vor dem meine Elementari-Freunde und Loki warteten.

Ich sah peinlich berührt auf den Boden und vermied es mit irgendeinem von ihnen Blickkontakt aufzunehmen. Ich kam mir vor wie ein ungezogenes Kind, dass jetzt vor seinen wütenden Eltern stand, die die leere Keksdose gefunden hatten. Hoffentlich hatte Jason ihnen nicht gesagt was passiert war. Ich würde im Boden versinken vor Scham. Vielleicht würden sie dann sogar Angst vor mir bekommen.

„Könnt ihr das mal lassen? Ich kann verstehen, dass sie euch einfach weg geschickt hat. Ihr benehmt euch wie Geier, die über ein sterbendes Tier kreisen", fuhr da Jase meine Freunde an und ich zuckte leicht zusammen, angesichts der Schärfe in seinen Worten.

„Sei doch ruhig. Es war eine dumme Idee, dich her zu bitten", fauchte Loki zurück und ich sah jetzt doch auf.

„Hört auf. Jason, es ist nicht schlimm, dass sie neugierig sind und Loki, wir wissen beide, dass es richtig war", sagte ich leise und alle sahen mich an, als würde ich gleich zerbrechen.

Tja, zu gut, dass ich schon in dem Moment zerbrochen bin, als die Polizisten mir sagten, dass meine Eltern tot waren. Dieser Zwischenfall mit dem dämlichen Blitz war da nur die Spitze des Eisbergs. Am schlimmsten war es für mich zu erfahren, dass meine Eltern mir jahrelang etwas verheimlicht hatten. Und jetzt sind sie tot, dachte ich unwillkürlich und seufzte etwas gestresst.

„Okay. Dann geh mit den anderen essen. Wir sehen uns, Süße", meinte Loki mit einem sanften Lächeln, dass ich erwiderte.

„Ja, wir sollten uns etwas beeilen. Das Abendessen wird bald serviert und die Lehrer hassen es, wenn man sie stört", stimmte Ann zu und hakte sich bei mir ein.

„Bis später, Ki", übernahm ich den Spitznamen, mit dem Ann den Sakur vorhin angesprochen hatte und lief mit den anderen runter.

„Himmel, ich hätte nie gedacht, dass ich mit einem von euch jemals freiwillig zum Essen erscheine", meinte da Jason augenrollend und ich lachte, während die anderen ihn nur böse anstarrten.

Anscheinend war es ihnen nicht ganz recht, dass Jase zu mir durchdrang, während ich sie nur weg schob.

„Ich bin mir sicher, das wird noch öfter vorkommen, verwöhnter Schnösel", sagte ich und benutzte die Bezeichnung, die ich schon verwendet hatte, als ich das erste mal Anna traf.

„Leider", meinte er gespielt genervt und rollte mit den Augen, obwohl er sein kleines Lächeln nicht verstecken konnte.

„Also meiner Meinung nach kannst du gerne bei deinen Duneo bleiben", fauchte ihn da Ann an und ich war langsam verwirrt über die Feindseligkeit der anderen.

Wieso hatten sie Jason um Hilfe gebeten, wenn sie ihn jetzt nicht mal in meiner Nähe ertrugen? Was hatte er denn bitte so schlimmes getan? Okay, ich wusste zu gut, wie scheiße der Duneo sein konnte. Ich hatte es am eigenen Leib erfahren, aber er hatte sich in den wenigen Stunden geändert! Oder?

„Es ist meine Pflicht ihr, als ihr Mentor, bei zu stehen, Anna. Wenn du ein Problem damit hast, dann melde dich bei der Direktorin", knurrte Jason und schien meine Mitbewohnerin in Gedanken zu erstechen.

„Jetzt hört doch mal auf!", mischte sich da zum Glück Derek ein und stellte sich zwischen die beiden.

Etwas verdattert starrten sie ihn an, dann schienen sie sich wieder zu fassen und wandten sich gleichzeitig voneinander ab. Mh... interessant. Ich musterte sie beide nochmal kurz, dann schnaubte ich und hakte mich bei Derek unter.

„Lasst uns gehen. Ich bin am Verhungern", sagte ich stumpf und lief voraus, obwohl ich mir bei dem Weg immer noch nicht ganz sicher war.

„Ave!", quietschte Anna und eilte auf meine andere Seite.

„Schon okay, Ann. Lasst uns uns einfach beeilen. Ich bin müde und will schnell zurück zu Loki", erklärte ich, lächelte sie leicht an und zog sie etwas zu mir heran.

Jason folgte uns nur stumm und ich war froh, dass er endlich mal seine Klappe hielt. Ich konnte ihn mittlerweile zwar schon besser leiden, aber trotzdem war er ein arrogantes Arschloch, das gerne über andere herzog. Das war ein simpler Fakt. Ich lächelte auch ihn über die Schulter kurz an und war froh, als wir am Pentagram ankamen.

Bestimmt     #Wattsy2016 Where stories live. Discover now