25// Böses Schicksal

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Sein erster Impuls war sein Lichtschwert zu aktivieren um auf die Ratsmitglieder loszustürmen und sein erster Gedanke war die Vorstellung wie er Mace Windu sein Lichtschwert in die Brust rammte. Aber nach dem ersten Gedanken folgte schnell ein Zweiter und dieser rief ihm in den Sinn, das er schneller tot wäre als das seine Vorstellung Realität annehmen würde. Außerdem war es falsch so zu denken...so dachte kein Jedi. Ein Jedi...das war er ab jetzt nicht mehr. Was war er überhaupt noch ? Ein Niemand. Sein zweiter Impuls machte den Ersten zunichte, indem er langsam wieder die Finger von seinem Lichtschwert gleiten ließ. Er wusste beim besten Willen nicht was er nun tun sollte. Er war erfüllt vom Hass, aber aus irgendeinem unerklärlichen Grund ließ er ihn nicht sein Handeln bestimmen. So verwirrt wie in diesem Moment war er in seinem Leben selten gewesen. Es war fast schon so als wäre sein Herz innerhalb weniger Sekunden in zwei gespalten worden. Eine Hälfte war vom Hass bestimmt und wollte Rache und die anderen wollte alles tun um das zu verhindern. Die Ratsmitglieder sahen ihn mit zusammengekniffenen Augen an, so als wäre er ein Experiment und sie würden auf das Ergebnis warten oder ein Rätsel, das sie nicht lösen konnten. Es reichte ihm! Er hatte für die Jedi seine Mutter und Tatooine verlassen, hatte für sie gekämpft und an sie geglaubt, doch was war von ihrer Seite gekommen?! Er sah sie an...einer nach dem anderen. Er wusste auf was sie warteten. Sie warteten darauf, dass er sie anschrie, ausrastete, mit seinem Lichtschwert um sich schlug...ihnen einen Grund gab, das sie daran glaubten, vorhin das Richtige getan zu haben. Er schloss krampfhaft die Augen und wünschte sich all das hier wäre nur ein Albtraum, solche, von denen er jede Nacht verfolgt wurde. Aber das hier war kein Albtraum. Das war sein Leben. Sein Leben, das gerade Stück für Stück in sich zusammenfiel. 'Erliege nicht dem Hass! Erliege nicht dem Hass! Erliege nicht dem Hass!', wiederholte Anakin verzweifelt in seinen Gedanken. Obwohl er glaubte, das es vielmehr Luke's Stimme war, die diesen Satz ständig wiederholte. Er würde nicht ausrasten...diese Genugtuung wolllte er ihnen nicht geben. Er öffnete seine Augen wieder, streifte seine Jedi-Robe von seinen Schultern und brachte sie zu einem leeren roten Sessel, der ursprünglich sein Platz gewesen war. Dann griff er nach seinem Lichtschwert und wollte es gerade neben seine Robe legen als plötzlich eine Erinnerung in ihm aufblitzte. Er hörte Obi-Wan's Stimme in seinem Kopf. "Versuche das nicht wieder zu verlieren. Diese Waffe ist dein Leben."
Das war sie auch...das war sie wirklich. Er nahm sein Lichtschwert wieder an sich und verließ mit schnellen Schritten und ohne sich noch einmal umzublicken den Tempel. Irgendwann begann er sogar zu rennen. Er rannte durch die Stadt und versuchte alle Blicke, die er auf sich zog, zu ignorieren. In diesem Moment war ihm alles egal...einfach alles. Anakin wusste, das es in diesem Augenblick das Klügste wäre einfach zu Padmé nachhause zu gehen, doch er konnte ihr nicht gegenüber treten. Er war ein Versager und mit so jemandem wie ihn, würde Padmé ganz sicher nichts mehr zu tun haben wollen. Als Anakin außerhalb der Stadt war, aktivierte er sein Lichtschwert. Das Blau erstrahlte und erfüllte ihn für einen kurzen Moment mit Ehrfurcht. Aber schon in der nächsten Sekunde vergaß er sich völlig im Hass und schlug auf alles ein, was ihm im Weg stand. Hier draußen war er allein, hier konnte er seinem Schmerz freien Lauf lassen...sich in seiner Wut verlieren. Er schrie, deaktivierte sein Lichtschwert und warf es dann von sich weg. Es landete einpaar Metter weiter von ihm auf dem staubigen Boden. Er ließ sich ebenfalls auf diesem nieder und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Luke würde sich für ihn schämen, wenn er aufwachte. Er würde ihn für einen Versager halten. War er aus Mitleid um ihn hier, weil er gewusst hatte, das seinem Vater mal dieses Schicksal blüte? Er wusste es nicht...er wusste gar nichts mehr bis darauf, dass er kein Jedi mehr war. Er dachte daran zurück wie er noch als kleiner Sklavenjunge, lange bevor er Padmé und Qui-Gon begegnet war, von den Jedi geträumt hatte. Damals waren sie für ihn die Helden der Galaxis gewesen, deshalb war es für ihn auch so unglaublich gewesen plötzlich selbst einer zu sein bis...heute. Ein anderer Gedanke schlich sich in seinen Kopf. Genauso wie er die Jedi bewundert hatte, hatte er die dunkle Seite gefürchtet. Die dunkle Seite...die Sith. Sein Herz begann schneller zu schlagen. Vielleicht stimmte es doch nicht...vielleicht war er ja kein Niemand...vielleicht hatten die Jedi die Sache durchschaut...vielleicht war er der Einzigste, der seine Augen vor der Zukunft geschlossen gehalten hatte, weil er es nicht wahr haben wollte...vielleicht war sein Schicksal kein tapferer Jedi zu sein, sondern ein gefürchteter Sith. Er sprang vom Boden auf und brachte sein Lichtschwert dazu mithilfe der Macht in seine Hand zu fliegen. Ihm fiel wieder ein, das Kanzler Palpatine mit ihm sprechen wollte. Sofort machte er sich auf dem Weg zum Senatsgebäude. Aus irgendeinem Grund hatte er das Gefühl, das genau dieser Mann ihm im Moment am meisten helfen konnte.

Hoff euch hat das Kapitel gefallen💟

Star Wars - At Last // Teil 1Where stories live. Discover now